Pilotprojekt Mikroelimination: Testbus on Tour
Das Problem ist altbekannt: In Flächenländern gibt es oft nur wenige Einrichtungen der Aids- oder Drogenhilfe, und die sind in der Regel in den größeren Städten angesiedelt. Wer nicht dort wohnt, hat kaum Möglichkeiten, sich über das Risiko einer Ansteckung mit HCV, HIV und anderen Erregern zu informieren und sich auf Infektionen testen zu lassen. Was also tun, um eine flächendeckende Versorgung für alle Drogengebraucher:innen bereitzustellen?
Die Idee
© Lilian Andresen Gilead Sciences
Ute Krackow, Mitarbeiterin der Aidshilfe Schleswig-Holstein (rechts im Bild), fand die Antwort beim Kaffeeklatsch mit einem Kollegen. Die Idee war, ein Testmobil als Beratungs- und Testzentrum auszustatten und mit ihm Einrichtungen ohne eigene Angebote sowie Szenetreffs anzufahren. Drogengebraucher:innen sollten sich vor Ort darüber informieren können, welche Infektionskrankheiten für sie relevant sind, wie man ihnen vorbeugt bzw. wie man sie behandeln kann. Darüber hinaus sollten kostenlos und anonym Tests auf die wichtigsten Erreger angeboten werden.
Die Partner
Projektpartner sind das Ministerium für Justiz und Gesundheit Schleswig-Holstein (siehe Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken links im Bild) und die Deutsche Aids-Stiftung. Auch Gilead Sciences unterstützt den Testbus als eines von mehreren Pharmaunternehmen.
Und wie geht’s weiter?
Das Konzept ist in Deutschland bislang einzigartig. Die Projektpartner hoffen, dass es zu einer besseren Versorgung von Drogengebraucher:innen beiträgt und damit auch zum Vorbild für andere Regionen wird. ‚On Tour‘ sind Bus und Besatzung nun seit dem 7.12.2022.
Gilead Sciences wird im Verlauf des Jahres über das Projekt und die Ergebnisse berichten: www.m-ove.info