International Partnership on HIV
HIV centerErfolgreiche Summerschool in Lesotho

 -- Seit drei Jahren findet im Rahmen des „International Partnership on HIV (IPH)“ die sogenannte Summerschool statt. IPH steht für ein internationales Netzwerk, das sich im Rahmen der Afrika-Initiative des HIVCENTERS in Frankfurt entwickelt hat und inzwischen Organisationen aus Südafrika, Lesotho, der Ukraine und Deutschland umfasst. Die Summerschool bietet einmal im Jahr rund 35 Teilnehmern aus den beteiligten Partnerländern zwei Wochen lang die Gelegenheit, sich auszutauschen und den neuesten Stand der Entwicklungen im Bereich HIV aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln zu diskutieren. Im Oktober 2010 fand die Summerschool in Lesotho statt.

Die erste Summerschool wurde 2008 vom HIVCENTER des Klinikums der JW Goethe Universität in Frankfurt ausgerichtet. Tessa Lennemann aus dem Team des HIVCENTERS ist hauptverantwortlich für das Konzept des Projekts, das vor allem durch den interaktiven und interdisziplinären Charakter der Veranstaltung geprägt ist. Jeder Teilnehmer hat die Gelegenheit, die Besonderheiten seines Landes auf dem Gebiet der HIV-Versorgung vorzustellen und länderspezifische Probleme auf Augenhöhe mit den Referenten zu diskutieren. Nach Südafrika 2009 wurde die Schulung 2010 in Lesotho von der dortigen Medical Association ausgerichtet. Lesotho ist ein Königreich in Südafrika, das neben Botswana und Swaziland zu den drei Ländern mit der weltweit höchsten HIV-Prävalenz zählt. Mindestens  jeder vierte der rund 2,2 Millionen Einwohner von Lesotho ist HIV-positiv.

Begrenzte Ressourcen optimal nutzen

Die HIV-Epidemie macht auch vor dem Gesundheitspersonal in Afrika nicht halt. So geht man beispielsweise davon aus, dass in Zambia inzwischen 40% der Hebammen mit HIV infiziert sind. Die Zunahme an HIV-bedingten Krankheitsausfällen beim medizinischen Personal und die gleichzeitig zunehmende Arbeitsbelastung treffen in den meisten afrikanischen Ländern auf ein Gesundheitssystem, das nur schlecht ausgebildet ist und durch die HIV-Epidemie zusätzlich belastet wird. 

Ärzte und Pflegepersonal in den betroffenen Ländern zu stärken ist eines der wichtigsten Ziele der HIV-Summerschool. Deshalb geht es hier nicht  nur um die Vermittlung medizinischen Wissens, sondern vor allem um Strategien, wie HIV in Ländern mit wenigen  Ressourcen und einer hohen Zahl von HIV-positiven Menschen effektiv und nachhaltig behandelt werden kann. „HIV in a Primary Health Care Setting“ war deshalb auch der Titel der Summerschool 2010.

Von Afrika lernen

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Die an der Summerschool beteiligten Länder stellten zunächst ihre unterschiedlichen Gesundheitssysteme vor und diskutierten anschließend gemeinsam, wie im Rahmen begrenzter Möglichkeiten zukünftig die Versorgung von Menschen mit HIV/AIDS verbessert werden kann. Auf dem Programm der Summerschool standen aber auch Beiträge über neue Substanzen, Resistenzanalysen oder die Bedeutung der Pharmakokinetik in der HIV-Therapie. Hier zeigten sich die Teilnehmer aus Ländern mit eingeschränkten Therapiemöglichkeiten erstaunlich gut informiert und interessiert. Bei den Themen HIV-Prävention, Adoleszentenmedizin oder Patientenschulung konnten die deutschen Teilnehmer von erfolgreichen Konzepten afrikanischer Länder lernen, die beispielsweise sehr viel eher damit beginnen, Kinder mit ihrer eigenen, aber auch mit der HIV-Infektion der Mutter vertraut zu machen.  Zahlreiche  Fallbesprechungen und ein Besuch in der Karabong-Klinik in Mafeteng rundeten das praxisnahe Programm der Summerschool ab.

Die Summerschool wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt. Wo die Veranstaltung 2011 stattfinden wird, steht derzeit noch nicht fest.



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