ART (Antiretrovirale Therapie)

HIV-Infizierte können bei frühzeitiger Diagnose und langfristig gut verlaufender ärztlicher Begleitung und Therapie eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität haben.

Wann mit der Therapie beginnen?

Internationale Fachgesellschaften empfehlen mit der HIV-Therapie zu beginnen unabhängig von den Blutwerten. Ein früher Behandlungsbeginn schützt selbst bei noch gutem Abwehrsystem vor langfristigen negativen Folgen. Zudem ist man sexuell nicht ansteckend, wenn HIV im Blut nicht nachweisbar ist und keine sexuell übertragbaren Erkrankungen vorliegen.

HIV-Infizierte mit schlechter Immunabwehr (CD4-Zellen < 200 oder 350/µl) oder HIV-assoziierten Erkrankungen, bestimmten Begleiterkrankungen oder HIV-assoziierten Beschwerden wird dringend geraten sofort mit der Therapie zu beginnen.

Die ART besteht in der Regel aus mehreren Substanzen, die in einzelnen Tabletten oder zusammen in einer Tablette gegeben werden. Entscheidend für den Therapieerfolg ist die regelmäßige Einnahme der Tabletten. Bei einer Einnahme von weniger als 95% der Tabletten kann eine Resistenz entstehen, d.h. HIV ist gegen das Medikament unempfindlich geworden und vermehrt sich trotz Tabletteneinnahme.

In der Regel besteht die ART aus drei Wirkstoffen. Etablierte Regime bestehen aus zwei NRTI/Nukes (Nukleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren) („backbone“) und einer dritten Substanz („third agent“). Das kann ein nicht-nukleosidalen Reverse-Transkriptase-Inhibitor (NNRTI) oder eine Proteasehemmer (PI), dessen pharmakologische Wirksamkeit durch eine geringe Dosis Ritonavir ("Boosterung") oder ein Integrasehemmer (INI) sein.

Die NRTIs stören als „falsche Bausteine“ die Reproduktion des Virus in der Wirtszelle. NNRTIs besetzen den Angriffsort der reversen Transkriptase und hemmen so die Vermehrung des Virus. Protease-Inhibitoren blockieren das Enzym Protease, das zur Vermehrung von HIV in der Wirtszelle benötigt wird. Integrasehemmer hemmen die HIV-spezifische Integrase.

Weitere Medikamente sind Fusionshemmer, die den Verschmelzungsprozess von HIV und Zielzelle hemmen sowie die CCR5-Antagonisten, die einen hierfür notwendigen Co-Rezeptor blockieren.

Meldungen

  • MPOX

    01. Juli 2025: Warum wir 2025 noch über Mpox sprechen müssen weiter

  • Chikungunya

    11. Juli 2025: Altersbeschränkung bei Ixchiq® aufgehoben weiter

  • Dolutegravir/Bictegravir

    11. Juli 2025: Mehr Abbrüche wegen Unverträglichkeit bei Frauen weiter

  • Vibrionen

    11. Juli 2025: Europäische Gesundheitsbehörde warnt vor Vibrio-Infektionen weiter

  • HIV-Versorgung

    11. Juli 2025: Zu wenige Praxen für immer mehr Patienten weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Chikungunya

    11. Juli 2025: STIKO empfiehlt Impfung weiter

  • Tuberkulose

    10. Juli 2025: Sutezolid und Delpazolid besser verträglich als Linezolid weiter

  • E. coli

    10. Juli 2025: AI-konzipiertes Protein gegen resistente E.coli weiter

  • PrEP

    09. Juli 2025: Jeder 10te PrEP-User trinkt zu viel Alkohol weiter

  • Diphtherie

    09. Juli 2025: Europäische Gesundheitsbehörde: Vulnerable Gruppen schützen weiter

  • E.Coli

    08. Juli 2025: Multiresistente E.Coli durch Nahrungskonkurrenz verdrängen weiter

  • Hepatitis E

    08. Juli 2025: HEV kann sich auch in Niere vermehren weiter

  • Influenza

    07. Juli 2025: Neuer mRNA-Impfstoff bei über 50jährigen besser als konventionelle Impfung weiter

  • Chikungunya

    07. Juli 2025: Autochthoner Chikungunya-Fall im Elsass weiter

  • Poliomyelitis

    03. Juli 2025: Wieder Impfviren im Abwasser weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.