Zusammenfassung der Impfempfehlungen
Die Deutsche Aids-Hilfe hat auf Basis der Impf-Empfehlungen der STIKO (Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut) eine Übersicht zusammen gestellt:
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Menschen mit HIV |
Partner von HIV-Positiven, Aidshilfe-Mitarbeiter, Gesundheitsberufe |
Erwachsene allgemein |
---|---|---|---|
Influenza | empfohlen, jährlich | Zum Eigenschutz und zum Schutz von Menschen mit HIV | alle über 60 Jahre und Chronisch Kranke |
Pneumokokken |
empfohlen,
alle 5 Jahre |
- | alle über 60 Jahre (einmalig) und Chronisch Kranke (alle 5 Jahre) |
Masern, Mumps, Röteln |
Lebendimpfung.
Empfohlen bei guter Immunlage (>200 CD4-Zellen) |
Zum Eigenschutz (v.a. bei Kontakt mit Kindern) und zum Schutz von Menschen mit HIV |
Kombinationsimpfstoff. Alle nach 1970 Geborenen sollten zwei Masern-Impfungen erhalten haben. Mädchen und junge Frauen sollten mind. zwei Rötelnimpfungen erhalten haben. |
Hepatitis A | Empfohlen | Gesundheitsdienst, Kindergärten: v.a. bei Kontakt mit Stuhl | bei Sexualverhalten mit erhöhtem Risiko |
Hepatitis B | Empfohlen | Gesundheitsdienst, Aidshilfen: v.a. bei Kontakt mit Blut |
bei
Sexualverhalten mit erhöhtem Risiko; bei i.v.-Drogengebrauch |
Diphterie Tetanus |
empfohlen
nach allgemeiner Indikation (s. rechts) |
|
alle 10 Jahre |
Keuchhusten (=Pertussis) |
empfohlen
nach allgemeiner Indikation (s. rechts) |
Gesundheitsdienst/Mitarbeiter in Gemeinschaftseinrichtungen: alle 10 Jahre |
Für
alle bei nächster Tetanus-Impfung einmalig zusätzlich Pertussis-Impfung Frauen im gebärfähigen Alter Vor engem Kontakt mit Neugeborenen (Haushaltsangehörige) |
Poliomyelitis (=Kinderlähmung) |
empfohlen
nach allgemeiner Indikation (s. rechts) |
Auffrischimpfung für Personal, das Kontakt mit Erkrankten haben kann | Auffrischimpfung bei unvollständigem Impfstatus |
Varizellen (=Windpocken) |
Lebendimpfung. Möglich bei guter Immunlage (>200 CD4-Zellen). Kontraindiziert bei schlechter Immunlage |
Seronegatives
Personal, zum Eigenschutz v.a. bei Kontakt mit Kindern. Zum Schutz von Immungeschwächten, Krebskranken, … |
Bislang
ungeimpfte Jugendliche Seronegative Frauen mit Kinderwunsch |
Impfungen und HIV-Infektion
Bei HIV-infizierten Personen bestehen hinsichtlich Impfungen drei Probleme:
- Der Impferfolg ist abhängig vom Immunstatus und anderen Faktoren reduziert. So ist bei CD4-Zahlen unter 100/µl meist kein Impferfolg zu erzielen.
- Es kann aufgrund der Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff zu Erhöhungen der Viruslast kommen. Wie man heute weiß, sind diese Effekte nur vor kurzer Dauer und haben klinisch keine Relevanz.
- Das Risiko von Nebenwirkungen ist bei manchen Impfungen erhöht.
Bei sogenannten Lebendimpfungen (d.h. es wird ein vermehrungsfähiges, aber nicht krankmachendes Virus gespritzt) kann es bei HIV-Positiven in bestimmten Situationen zu Nebenwirkungen kommen. Letztes Problem betrifft vor allem die Impfungen gegen Masern und Varizellen (Windpocken) sowie gegen verschiedene reisemedizinisch relevante Erkrankungen.
Lebendimpfung | D* | Anwendung bei Menschen mit HIV | Anwendung bei deren Kontaktpersonen |
---|---|---|---|
Masern (Mono- oder Kombinationsimpfstoff) | Ja | Ja (bei CD4-Zahlen >200/µl) | Ja |
Varizella | Ja | Ja** | Ja*** |
Zoster | Ja | Nein | Ja*** |
Gelbfieber | Ja | Ja (bei CD4-Zahlen >200/µl) | Ja |
Typhus (oral) | Ja | Nein (inaktivierten Impfstoff verwenden) | Ja |
Cholera (oral) | Nein | Nein (inaktivierten Impfstoff verwenden) | Ja |
Polio (oral) | Nein | Nein (inaktivierten Impfstoff verwenden) | Nein |
Tuberkulose | Nein | Nein | Ja |
Pocken | Nein | Nein | Nein |
Influenza (intranasal) | Nein | Nein (inaktivierten Impfstoff verwenden) | Nein |
* Verfügbarkeit
in Deutschland
** Keine einheitlichen Empfehlungen
hinsichtlich CD4-Grenzwerten (s. Text)
*** Entstehen bei der
Kontaktperson nach Impfung Hautläsionen, sollten HIV-Patienten in engem Kontakt
prophylaktisch Acyclovir erhalten