Unbehandelte HIV-Infektion
Ohne Behandlung entwickelt sich die HIV-Infektion von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und in der Regel mit starken Schwankungen. Symptome können, müssen aber nicht auftreten, und wischen einzelnen Krankheitsphasen liegen oft lange Intervalle ohne körperliche Beschwerden.
Symptome
Viruslast und CD4-Zellzahl messen
Wie stark sich HIV vermehrt und dadurch das Immunsystem schädigt, kann durch Messung der Viruslast überprüft werden (= Zahl der Viren pro Milliliter Blut): Je höher die Viruslast, desto schneller wird das Immunsystem zerstört. Auch die Zahl der T4-Helferzellen (CD4 Zellen), gemessen pro Mikroliter Blut, gibt Auskunft über den Zustand des Immunsystems: Je weniger Helferzellen, desto ausgeprägter die Immunschwäche.
Während der unbehandelten oder chronischen HIV-Infektion kommt es zu einem allmählichen Gewichtsverlust; Nachtschweiß und subfebrile Temperaturen oder Fieber (= 37,5°) treten wiederholt auf. Die Lymphknoten an Hals, Nacken und in den Achselhöhlen können immer mal wieder anschwellen. Pilzerkrankungen von Haut oder Schleimhäuten stellen sich ein oder werden häufiger. Von Zeit zu Zeit können Phasen von Durchfall auftreten. Die T-Helferzellzahl fällt langsam, aber stetig ab.
Zeitverlauf
Die Dauer der chronischen HIV-Infektion ist sehr variabel. Es gibt Infizierte, die bereits wenige Jahre nach erfolgter Infektion schwer krank werden und es gibt HIV-Positive, die seit über 20 Jahren mit dem Virus fast symptomfrei leben. Durchschnittlich vergehen acht Jahre mit relativ wenigen Symptomen, bis schwere opportunistische Infektionen und/oder Krebserkrankungen auftreten. Treten bestimmte Krankheiten auf, spricht man von Aids.
Fest steht, dass Aids-definierende Erkrankungen unbehandelt innerhalb von wenigen Wochen oder Monaten zu schweren bleibenden Behinderungen oder zum Tod führen. Dies ist eine besondere Gefahr für Menschen, die von ihrer HIV-Infektion nichts wissen: Ohne Diagnose keine Therapie!