Deutsche AIDS-Stiftung
DREAM – der Traum von einem Leben ohne HIV/AIDS
Luisa mit Paizinho. Zusammen mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern lebt sie in Beira und wird durch das Programm DREAM medizinisch betreut.
©Meike Wirsel
DREAM wurde im Jahr 2002 von der ökumenischen Gemeinschaft Sant’Egidio gegründet, um AIDS in Afrika umfassend zu bekämpfen. DREAM arbeitet nach westlichem Standard in Versorgung, Diagnostik, Organisation und Computerisierung. So erhalten Patienten, bei denen es notwendig ist, eine Dreierkombination – dies entspricht bisher nicht dem afrikanischen Standard. Alle Gesundheitsleistungen werden kostenfrei angeboten. Das Programm richtet sich an Menschen, die in großer Armut leben, ihren Lebensunterhalt als Tagelöhner bestreiten müssen und oft nicht einmal ausreichend Geld für die eigene Ernährung haben. Der umfassende Ansatz von DREAM impliziert auch den Gedanken zur Selbsthilfe. Die Patienten werden nicht nur von Ärzten und Pflegepersonal betreut – sondern auch von Activistas. Diese Ehrenamtlerinnen sind selbst HIV-positiv und werden von DREAM medizinisch betreut.
Mittlerweile in elf Ländern
Was 2002 in Mosambik begann, wurde mittlerweile auf andere Subsahara-Staaten ausgeweitet; es gibt DREAM heute in elf Ländern, darunter Angola, Kenia oder Kamerun. In Mosambik gibt es aktuell 14 Einrichtungen: Gesundheitszentren, Ernährungszentren und molekularbiologische Labore. Durch die Nahrungsergänzung, bei der die Patienten unter anderem mit Pflanzenöl, Maismehl und Bohnen versorgt werden, wird gegen ihre Mangelernährung vorgegangen. Dies bewirkt eine bessere Verträglichkeit und Wirksamkeit der Medikamente. Dank des hohen medizinischen Standards können in den DREAM-Zentren nahezu alle Frauen entbinden, ohne das HI-Virus weiterzugeben: 98 Prozent der Babys kommen gesund zur Welt, was dem Niveau in Europa entspricht. Die medizinische Betreuung für eine Frau vor, während und nach der Entbindung sowie für ihr Kind kostet 500 €.
Luisa und Paizinho
Das Programm richtet sich beispielsweise an Frauen wie Luisa. Die 22-Jährige lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Beira. In der Stadt in Zentralmosambik sind besonders viele Menschen von HIV/AIDS betroffen: Jeder dritte Erwachsene trägt hier das HI-Virus in sich. Die Geburt des Babys überraschte Luisa: Sie gebar Paizinho – das bedeutet „Kleiner Papa“ – zuhause und begab sich erst danach mit ihm ins Gesundheitszentrum. Erst dort wurde die Nabelschnur durchtrennt und Paizinho erhielt Nevirapin. Ob der mittlerweile sechs Monate alte Junge sich während der Entbindung mit HIV infizierte, wird erst in einem Jahr feststehen. Aufgrund der guten Erfolgsquoten bei DREAM kann Paizinho mit großer Sicherheit ohne HIV und AIDS aufwachsen. Dank der Therapie wird auch seine Mutter noch viele Jahre leben. Paizinho und Luisa gehen regelmäßig zur Nachkontrolle ins Gesundheitszentrum.
Durch Spenden finanziert
Seit März 2012 gibt es in Beira zwei DREAM-Gesundheitszentren. Dort können dank der Spenden aus Deutschland aktuell 4.213 Patienten mit HIV/AIDS behandelt werden; 330 sind jünger als 15 Jahre. Seitdem sich DREAM in der Stadt engagiert, sind dort 2.547 Babys zur Welt gekommen. Auch durch das Engagement der Deutschen AIDS-Stiftung konnte das Leben vieler Menschen in Mosambik verbessert werden. 2005 erhielt dort nur knapp jede zehnte HIV-positive Schwangere eine Therapie – im vergangenen Jahr wurden zwei von drei Schwangeren bereits medizinisch betreut. Dabei stellen die DREAM-Zentren aus Sicht des mosambikanischen Gesundheitsministeriums Center of Excellence dar. Die Deutsche AIDS-Stiftung benötigt für die Fortführung der Projektförderung auch in Zukunft weitere Spenden.