HIV/HCV-Koinfektion:
Doch keine schnellere Progression der Leberfibrose?

HIV/HCV-koinfizierte Patienten zeigen eine stärker ausgeprägte Leberfibrose als HCV-Monoinfizierte. Eine amerikanische Studie konnte allerdings keine Prädiktoren für die Progression identifizieren. Weder die Parameter der HIV-Infektion noch das Ausmaß der Fibrose konnten den Verlauf vorhersagen. Lediglich eine konstant niedrige GPT war in einer anderen Studie ein prognostisch günstiger Faktor.

In die Analyse der Arbeitsgruppe der Virginia Commonwealth University gingen mindestens zwei Biopsien (mittlerer Abstand vier Jahre) von 47 HIV/HCV-Koinfizerten ohne Leberzirrhose zu Baseline ein. 80% der Patienten hatten HAART und bei rund der Hälfte lag die Viruslast < 400 Kopien/ml. Die CD4-Zahl betrug 600/µl. 95% hatten HCV Genotyp 1 und ein Drittel hatte eine HCV-Therapie hinter sich, wobei nur 6% eine SVR erreichten.

Keine Prädiktoren für Progression

Zu Baseline lagen die Scores (Ishak) für Entzündung bei 6,4, für Fibrose bei 1,5. 24% hatten eine Steatose von > 5% der Leberzellen.
Innerhalb von im Mittel vier Jahren war die Fibrose bei 44% der Patienten unverändert, bei 34% progredient (13% ≥2 Punkte) und bei 21% rückläufig. Die Entzündung war bei 55% progredient (42% ≥ 2 Punkte), bei 29% rückläufig und bei 15% unverändert. Es konnten keine Prädiktoren für die Progression identifiziert werden, insbesondere hatten die Parameter der HIV-Infektion, das Ansprechen auf eine HCV-Therapie und der Ausgangswert keinen Einfluss auf den Verlauf.

Konstant normale GPT

In einer italienischen Untersuchung wurden die Leberbiopsien von 34 HIV/HCV-Koinfizierten und 30 HCV-Monoinfizierten mit neunmalig normaler GPT innerhalb von 18 Monaten verglichen.

29/34 der Koinfizierten hatten eine HAART. Die CD4-Zahl lag bei 560/µl, der CD4-Nadir bei der Hälfte der Patienten ≤ 200/µl. Keiner hatte eine HCV-Therapie erhalten. Zu Baseline hatten die Koinfizierten einen signifikant höheren Fibrose-Score (Ishak 2,1 vs. 1,4; P < 0.05) sowie mehr Patienten eine fortgeschrittene Fibrose (3-6) (24% vs. 8%; P < 0.05). Beide Patientengruppen hatten jedoch einen vergleichbar niedrigen HAI (Histologische Aktivitätsindex) von < 8 (91% vs 97%).


DAIG LogoDGI LogoDSTIG LogoPEG Logo

Meldungen

  • HIV

    10. Oktober 2025: Vitamin-A-Transporter aktiviert ruhende HI-Viren weiter

  • HIV

    06. Oktober 2025: Kölner Team entdeckt neuen bnAB, der fast alle HIV-Varianten abdekt. weiter

  • Influenza

    03. Oktober 2025: Diagnostik mittels Kaugummi weiter

  • Stuhltransplantation

    03. Oktober 2025: Sicher und effektiv bei Immunschwäche? weiter

  • Antibiotika

    02. Oktober 2025: 100 Jahre Resistenzentwicklung weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • 17. KIT

    02. Oktober 2025: Abstract Submission und Registrierung eröffnet weiter

  • HIV

    02. Oktober 2025: Wie entsteht das latente HIV-Reservoir? weiter

  • RSV

    28. September 2025: Cochrane Analyse bestätigt Wirksamkeit weiter

  • Sepsis

    24. September 2025: Zu breite Initialtherapie? weiter

  • Candida-Sepsis

    24. September 2025: Diagnostik anhand von „Zucker-Fingerabdruck“ weiter

  • Forschungspreis

    24. September 2025: HIV/AIDS-Forschungspreis 2025 der DGI ausgeschrieben weiter

  • Chronische Wunden

    24. September 2025: Mit App dauerhaft im Blick weiter

  • AIDS

    22. September 2025: CD8-Zahl im Liquor als Prädiktor bei Kryptokokken-Meningitis weiter

  • Chikungunya

    21. September 2025: Rote-Hand-Brief zu Ixchiq® weiter

  • HIV

    18. September 2025: Neuer Integrationsmechanismus entdeckt weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.