HIV-Infektion
03. September 2023
Starkes Stadt-Land-Gefälle
2021
waren in
Deutschland insgesamt 72.636 gesetzlich Versicherte wegen HIV
(Human
Immunodeficiency Virus = Humanes Immundefizienz-Virus) in
vertragsärztlicher
Behandlung. Dies entspricht einer HIV-Diagnoseprävalenz von 101
je 100.000
Versicherten. Von diesen waren 56.895 männlich (78 Prozent) und
15.741
(22 Prozent) weiblich. Auf Kreisebene variierte dieser Wert um
den Faktor 32
zwischen 13 und 417 je 100.000 Versicherten. Die höchsten
Diagnoseprävalenzen
zeigten sich in den kreisfreien Großstädten Berlin (417),
Frankfurt am Main
(406), Köln (389), Hamburg (270), München (266), Stuttgart
(257), Offenbach am
Main (248), Mannheim (222) und Nürnberg (191). Dünn besiedelte
ländliche Kreise
wiesen hingegen die niedrigsten Werte auf. Es fand sich ein
bundeslandübergreifendes Cluster mit vergleichsweise hohen
HIV-Diagnoseprävalenzen vorwiegend in Südhessen mit sieben
Kreisen (Frankfurt
am Main, Groß-Gerau, Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis, Stadt
Offenbach am
Main, Landkreis Offenbach und Wiesbaden) und einem Kreis in
Rheinland-Pfalz
(Mainz). Weitere größere Cluster waren mit vier Kreisen in
Nordrhein-Westfalen
(Köln, Düsseldorf, Leverkusen und Rhein-Erft-Kreis) und zwei
länderübergreifenden Kreisen in Mannheim (Baden-Württemberg) und
Ludwigshafen
(Rheinland-Pfalz) zu erkennen.
Auf Ebene der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) variierte
die
HIV-Diagnoseprävalenz um den Faktor 11 zwischen 37 und 417 je
100.000
Versicherte. Sie war am niedrigsten in allen östlichen
KV-Bereichen mit
Thüringen (37), Sachsen-Anhalt (40), Sachsen (56),
Mecklenburg-Vorpommern (58)
und Brandenburg (61) sowie im westlichen KV-Bereich
Westfalen-Lippe (59). Hohe
Diagnoseprävalenzen waren in Hessen (123), Nordrhein (132),
Bremen (165) und
Hamburg (270) zu verzeichnen. Der höchste Wert zeigte sich in
Berlin mit 417
Patient:innen mit HIV je 100.000 Versicherte.
Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen
Versorgungsatlas-Studie des
Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zu
„Regionalen
Variationen in der Häufigkeit von Patient:innen mit HIV im
ambulanten Sektor in
Deutschland 2021“. Bei der Untersuchung haben außerdem die
Deutsche
Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für
Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä) und das Robert
Koch-Institut
(RKI) mitgewirkt.
Weitere Informationen:
https://www.versorgungsatlas.de/themen/alle-analysen-nach-datum-sortiert?tab=6&a...