Integraseinhibitoren
07. Januar 2024
Kein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse
Das 4-Jahres-Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse unter INSTI ist bei therapienaiven und therapieerfahrenen HIV-Patient*innen nicht erhöht.
Nachdem eine frühere Beobachtungsstudie bei therapienaiven HIV-Patient*innen ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko unter Integrase-Strand-Transfer-Inhibitoren (INSTIs) ergab, untersuchte eine große, öffentlich geförderte Studie das 4-Jahres-Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse unter INSTIs bei therapienaiven und therapieerfahrenen (ohne INSTI in der Vorgeschichte) HIV-Patient*innen zweier internationalen Kohorten-Konsortien aus Europa und Nordamerika. In der Auswertung der gut vergleichbaren Gruppen (INSTI-ART vs. andere ART) wurde keine klinisch relevante Assoziation zwischen INSTIs und kardiovaskulärem Risiko beobachtet.
In der Gruppe der therapienaiven Patienten begannen 10. 767 eine INSTI-ART und 8.292 einen andere ART. In der INSTI-Gruppe traten 43 kardiovaskuläre Ereignisse auf und in der Kontrollgruppe 52 Ereignisse. Das standardisierte 4-Jahres Risiko betrug 0,76% (95% KI 0,51-1,04) in der INSTI-Gruppe und 0,75% in der Kontrollgruppe (0,54 - 0,98). Das relative Risiko lag bei 1,01 (0,57 - 1,57) und die Risikodifferenz bei 0, 0089% (–0,43 - 0,36). In der Gruppe der therapieerfahrenen Patienten begannen 7.875 eine INSTI-ART und 373.965 eine andere ART. Es wurden 56 bzw. 3.106 Ereignisse beobachtet. Das standardisierte 4-Jahres Risiko betrug 1,41 % (95% KI 0,88 - 2,03) in der INSTI-Gruppe und 1,48% in der Kontrollgruppe (1,28 - 1,71), die Risiko Ratio 0,95 (0,60 - 1,36) und die Risiko-Differenz - 0,068% (–0,60 - 0,52).