Mikrobiom
23. Februar 2024
Die Vielfalt der Bakterienarten im Darm ist bei Menschen mit westlichem Lebensstil verglichen mit Menschen in nicht-industrialisierten Regionen stark reduziert. Eine Bakteriengruppe, an der sich diese Unterschiede besonders deutlich zeigen, sind die Segatellen. Männer, die gleichgeschlechtlichen Sex praktizieren, haben offenbar ein deutlich erhöhtes Segatella-Vorkommen, dessen Vielfalt der von nicht-westlich lebenden Menschen entspricht.
In der einer Studie an HIV-positiven und HIV-negativen Männern mit/ohne MSM-Sex ergab die Auswertung der Angaben zum Sexualverhalten, dass MSM-Sex eine höhere Segatella-Vielfalt vor allem bei häufigem Partnerwechsel begünstigt. Einen geringeren Einfluss hatten ungeschützter Analverkehr sowie Oralverkehr. Ein Einfluss der HIV-Infektion auf die Vielfalt der Segatella-Arten im Darm konnte nicht beobachtet werden.
Originalpublikation:
Kun
D. Huang, Lena Amend, Eric J.C. Gálvez, Till-Robin Lesker, Romulo de
Oliveira, Agata Bielecka, Aitor Blanco-Míguez, Mireia Valles-Colomer,
Isabel Ruf, Edoardo Pasolli, Jan Buer, Nicola Segata, Stefan Esser, Till
Strowig, Jan Kehrmann:
Establishment of a non-Westernized gut
microbiota in men who have sex with men is associated with sexual
practices.
Cell Reports Medicine (2024), DOI: 10.1016/j.xcrm.2024.101426
Aitor
Blanco-Míguez et al:
Extension of the Segatella copri complex to 13
species with distinct large extrachromosomal elements and associations
with host conditions
Cell Host & Microbe (2023), DOI: 10.1016/jchom.2023.09.013