Deckblatt HIV&More 2009 - 2

Ausgabe 2 - Juni 2009

Editorial

PARADIGMENWECHSEL IN DER PRÄVENTION » NEUE NACHWEISGRENZE, NEUE PROBLEME » weiter 

KONGRESS

10th Internat. Workshop of Clinical Pharmacology in HIV Therapy, Amsterdam
Neue pharmakologische Einblicke

Die Substitutionsbehandlung ist Therapie der ersten Wahl bei Opioidabhängigkeit. Sie ermöglicht die Diagnose und erfolgreiche, zuverlässige Therapie schwerer zusätzlicher Erkrankungen. Gleichzeitig gibt die Struktur der Substitution den Abhängigen Halt und ist ein optimales Setting für die psychotherapeutische und psychosoziale Betreuungweiter 

44th EASL, Kopenhagen
Wegweisende Studien auf dem Internationalen Leberkongress

Die Tagung der EASL ist zum wichtigsten Hepatologie-Kongress geworden und zwar nicht nur weil es zahlenmäßig der größte Leberkongress ist, sondern auch im Hinblick auf die Bedeutung der Studien, die hier vorgestellt werden. Besonders viele neue Daten gab es zum Thema Hepatitis.weiter 

7. Europäischer HIV Resistenz- workshop, Stockholm
Resistenzupdate auf Europäischer Ebene: Testsysteme im Fokus

Der 7. Europäische HIV Resistenzworkshop fand dieses Jahr vom 25.-27. März in Stockholm statt. Mit insgesamt 136 Beiträgen übertraf die Veranstaltung ihre Vorgänger, ließ dafür jedoch an manchen Stellen auch die Qualität vermissen. Im Mittelpunkt standen weniger neue Mutationen oder neue Medikamente, sondern eher die Frage nach dem Einsatz der ultrasensitiven Sequenzierung („Ultra-Deep Sequencing“) und der Interpretation der Ergebnisse sowie die Frage nach dem Stellenwert des genotypischen Tropismus-Tests.weiter 

Jahrestagung der DGI
Sechs neue Sektionen gegründet

Die Jahrestagung gibt den Mitgliedern und Interessierten in den Jahren zwischen dem „KIT“ (Kongress für Infektiologie & Tropenmedizin), der zuletzt im Februar 2008 in Innsbruck stattfand, Raum für Sichtung, Diskussion und Wertung neuer Informationen zu Infektionsthemen. Mit steigenden Mitgliederzahlen, vor allem der jungen Kollegen, soll diesen Möglichkeit zur Präsentation ihrer Arbeiten gegeben werden.weiter 

AKTUELL

Positionspapier der DAH

Im April hat die DAH mehr als ein Jahr nach Erscheinen des Schweizer EKAF-Statements eine mehrseitige Stellungnahme publiziert. In ihrem Positionspapier stellt die DAH „Ergänzungen zu den bisherigen Safer Sex-Botschaften“ vor. Darin wird unter anderem das Restrisiko der Transmission bei Safer Sex sowie beim Sex mit einer Viruslast unter der Nachweisgrenze thematisiert und die DAH gibt differenzierte Empfehlungen für bestimmte Situationen/Gruppen. Im Folgenden lesen Sie von Dr. Ramona Pauli, München ausgewählte Auszüge aus dem Positionspapier.weiter 

FORTBILDUNG

Hans-Jürgen Stellbrink, Christian Noah: 
Blip, niedrige Virämie oder Therapieversagen?

Der virologische Erfolg einer kombinierten antiretroviralen Therapie (ART) wird durch das Absinken der HIV-Plasmavirämie unter die Nachweisgrenze definiert. Steigt sie nach erfolgreicher therapeutischer Suppression unter die Nachweisgrenze auf Werte über 50 Kopien pro Milliliter an, stellt die Abgrenzung eines nachfolgenden Therapieversagens von einer nur transienten Virämie („Blip“) eine Herausforderung dar, denn definitionsgemäß lässt sich ein Blip als solcher nur retrospektiv erkennen. Dies führt häufig zur Verunsicherung von Patient sowie Behandler.weiter 

Matthias Stoll, Hannover:
Neue Firstline-Optionen

Die letzten 12 Monate haben einen neuen Rekord gebracht. Alle wichtigen Leitlinien zur antiretroviralen Therapie wurden aktualisiert, einige sogar mehrfach. Die US-amerikanisch geprägten Leitlinien der Internationalen Aids Society (IAS) eröffneten den Reigen im August 2008, es folgten die Deutsch-Österreichischen Leitlinien im September, die Europäischen (EACS) und Britischen (BHIVA) im Oktober und die Leitlinie der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde (DHHS) im November.weiter 

Martin Stürmer, Frankfurt: 
Neue Firstline-Optionen – Nutzen oder Aufsparen

Wer kennt sie nicht, die Patienten aus der prä-HAART Ära, deren Viruslast noch nie unter der Nachweisgrenze lag und zahlreiche Resistenz-Mutationen eine suppressive antiretrovirale Therapie nahezu unmöglich machten? Viele dieser Patienten erreichten unter Darunavir und/oder Raltegravir zum ersten Mal in ihrer Therapiegeschichte das Ziel der nicht mehr nachweisbaren Viruslast. Warum also diese im Salvage-Bereich so wirksamen und erfolgreichen Substanzen in der Firstline-Therapie einsetzen?weiter 

Interview mit Dr. Ulrich Marcus:
Schweinegrippe in Deutschland

Am 24. April hat die WHO die zweithöchste Pandemie-Alarmstufe erklärt. 257 Infektionen mit dem Grippevirus H1N1 in 11 Ländern waren gemeldet. Diese Zahl ist deutlich im Steigen begriffen. Ende Mai waren es schon mehr als 12.536 Erkrankte in 47 Ländern. 91 Menschen sind an der Schweinegrippe gestorben. Der neuartige Erreger breitet sich rasch aus, ein tödlicher Verlauf ist jedoch eher selten.weiter 

Christian Hoffmann, Hamburg; Stefan Esser, Essen:
Opportunistische Infektionen – Teil 7

Das Kaposi-Sarkom ist eine Aids-definierende maligne, multilokuläre Systemerkrankung mit variablem Verlauf. Die Häufigkeit der Tumors ist seit Einführung der HAART deutlich zurückgegangen, obwohl das Kaposi-Sarkom auch bei gutem Immunstatus vorkommen kann. Betroffen sind meist Haut und/oder Schleimhäute. Therapie der Wahl die antiretrovirale Behandlung. Reicht das nicht aus, stehen Chemotherapie, Interferon oder lokale Therapien zur Verfügung.weiter 

REPORTAGE

Nils Postel, München:
Im Westen viel Neues

Wie junge deutsche HIV-Spezialisten in den USA forschenweiter 

MITTEILUNGEN

Kompetenznetz Hepatitis
Akute Hepatitis C
Sofortige versus verzögerte Therapie

Die „Akute HCV-III Studie“, die im Study House des Kompetenznetz Hepatitis initiiert wurde, ist die bislang größte prospektive, randomisierte Studie zur akuten Hepatitis C in Europa. Die Ergebnisse der Zwischenanalyse wurden kürzlich auf der EASL-Tagung in Kopenhagen vorgestellt.weiter 

Deutsche AIDS-Hilfe
Kriminalisierung einer Popsängerin
Auf allen Ebenen höchst bedenklich

Die Verhaftung der Sängerin Nadja B. im Zuge eines Ermittlungsverfahrens wegen einer vermutlichen HIV-Übertragung ruft rundum Kritik hervor: über das Vorgehen der Staatsanwaltschaft, die Vorverurteilung durch bestimmte Medien, die möglichen Folgen für die HIV-Prävention und über den gesellschaftlichen Umgang mit HIV-Positiven.weiter 

Robert Koch-Institut
Bericht zur Entwicklung der HIV/AIDS-Epidemie in Deutschland im Jahr 2008 aus dem Robert Koch-Institut

Ein wesentliches Ziel der epidemiologischen Überwachung (Surveillance) von Infektionskrankheiten ist das Erkennen von aktuellen Entwicklungen des Infektionsgeschehens. Die Bestimmung der Anzahl der HIV-Neuinfektionen pro Zeiteinheit (HIV-Inzidenz) ist methodisch schwierig und aufwändig. Die im Folgenden dargestellten Meldungen über HIV-Neudiagnosen dürfen weder mit der HIV-Inzidenz noch mit der HIV-Prävalenz (Anzahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt bestehenden HIV-Infektionen) gleichgesetzt werden.weiter 

DAGNÄ e. V.
DAGNÄ Geschäftsstelle hat ein neues Zuhause

Die Mitglieder haben das Votum des Vorstandes für die Verlegung der Geschäftsstelle der DAGNÄ nach Berlin auf der Versammlung am 21.02.2009 in München mit bemerkenswerter Mehrheit unterstützt. Ende Februar wurde der Mietvertrag für die neuen Räumlichkeiten unterschrieben. Nach Vorarbeiten durch Frau Michaela Kohlhaas und Herrn Marco Hennewald vollzog sich der Umzug von Aachen nach Berlin Ende März relativ reibungslos.weiter 

Deutsche AIDS-Stiftung
Kolloquium zu Ehren des Karlspreisträgers Andrea Riccardi

Zu Ehren des Gründers von Sant`Egidio, Andrea Riccardi, der am 21. Mai mit dem Karlspreis 2009 für sein Engagement geehrt wurde, veranstaltete die Deutsche AIDS-Stiftung am Vortag im Alten Rathaus der Stadt Bonn ein Kolloquium zum Thema „Afrika ohne AIDS – nur ein Traum? Das Modellprogramm DREAM“ mit anschließendem Empfang. weiter 

DAIG
DAIG bezieht Stellung zur HIV-Transmission unter HAART

Die geringe Infektiosität von HIV-Patienten, die heute durch eine erfolgreiche antiretrovirale Therapie erreicht werden kann, ist eine gute Nachricht für Betroffene und für die Gesellschaft insgesamt. Die HIV-Therapie kann zur Abnahme von Neuinfektionen beitragen und ist somit Bestandteil der Prävention. Diese HIV-Prävention kann allerdings nur in einer Gesellschaft erfolgreich sein, in der Menschen mit HIV und ihre Partner mit ihren besonderen Bedürfnissen und Ängsten akzeptiert und unterstützt werden. Insbesondere die Sorge um die Offenlegung der Diagnose gegenüber Sexualpartnern und der Öffentlichkeit müssen in der Diskussion um die Informationspflicht über HIV ausdrücklich berücksichtigt werden.weiter 

3A
3A-Kick-Off 2009: Gelungene Weichenstellung für die Zukunft

Die gemeinsame wissenschaftliche Arbeit bleibt Schwerpunkt der Arbeitsgruppe Ärztinnen und AIDS (3A). Auf einem Strategiemeeting Anfang April in Frankfurt haben die HIV-Behandlerinnen die Ziele ihrer zukünftigen Zusammenarbeit festgelegt. Obwohl frauenspezifische Themen derzeit die Forschungsprojekte bestimmen, haben die Teilnehmerinnen des 3A-Kick-Offs deutlich gemacht, dass sie sich in Zukunft nicht darauf beschränken möchten.weiter 

MELDUNGEN

Meldungen

VIR+: DAGNÄ-Arbeitsgruppe Männermedizin formiert sich » Loperamid und Hypnotika nicht mehr verordnungsfähig! » Neue Kampagne „Liebesorte“ »  Bislang genaueste Malaria-Karte » HIV-Leitfaden aktualisiert » Der Fall Nadja Benaissa »... weiter

HIV-Streiflicht
Die Erde ist eine Scheibe!

Manchmal sind es Kleinigkeiten, die nachhaltig Vertrauen zerstören.weiter 

Meldungen

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.