Meldungen
Preis für Entwicklungsforschung zu HIV-infizierten Frauen in Lesotho
Dr. des. Lena Kroeker, Absolventin der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS), ist mit dem diesjährigen KfW-Förderpreis für exzellente praxisrelevante Entwicklungsforschung ausgezeichnet worden. Die Bayreuther Sozialanthropologin erhielt den Preis für ihre Untersuchungen zu HIV-infizierten schwangeren Frauen in dem südafrikanischen Staat Lesotho.
In den letzten 30 Jahren, während sich die Infektion HIV/AIDS im südafrikanischen Raum ausbreitete, haben Frauen in Lesotho eine größere finanzielle Unabhängigkeit und damit auch eine größere Selbständigkeit in ihren alltäglichen Entscheidungen erlangt. Hier sind die Frauen nicht nur Haushaltsvorstände, sondern verfügen auch – während die Männer oftmals im Nachbarstaat Süd-Afrika arbeiten – über ein eigenes Einkommen. Gleichwohl haben die traditionellen Familienbeziehungen, die sich über mehrere Generationen erstrecken, eine ungebrochene soziale Bedeutung, vor allem bei der Versorgung von Kindern und der Krankenpflege. Dies tritt besonders deutlich zutage, wenn Frauen sowohl schwanger als auch mit dem HIV-Virus infiziert sind. Dann geraten sie rasch in ein Konfliktfeld zwischen gegensätzlichen Forderungen und Erwartungen. In medizinischen Versorgungseinrichtungen gelten sie vorrangig als infizierte Patientinnen, die Schwangerschaft wird eher als zweitrangig aufgefasst. In der traditionellen Großfamilie steht die Schwangerschaft im Mittelpunkt, während HIV/AIDS als Nebenaspekt gilt. Die Familienältesten fordern die Einhaltung traditioneller Riten, Normen und Verhaltensregeln.
Pressemitteilung Universität Bayreuth
Zuwachs im Frankfurter Infektiologikum
PD Dr. Markus Bickel
Nach langen Jahren am Universitätsklinikum in Frankfurt ist Markus Bickel dem Weg vieler Kollegen ins Infektiologikum gefolgt. PD Dr. Markus Bickel war zuletzt Oberarzt der Infektiologie und ärztlicher Leiter des HIVCENTERS. Seit April verstärkt er das Team Frankfurt-Sachsenhausen in der Stresemannallee.
DEUTSCHER AIDS-PREIS 2013
von Li: Dr. Christoph Wyen (Köln), PD Dr. Christian Hoffmann (Hamburg) und PD Dr. Markus Hentrich (München)
©Foto: Annette Haberl, Frankfurt
Der Deutsche AIDS-Preis 2013 der deutschen AIDS Gesellschaft (DAIG) wurde am 13. Juni 2013 während des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress (DÖAK) in Innsbruck verliehen. Die diesjährigen Preisträger sind PD Dr. Markus Hentrich, München, PD Dr. Christian Hoffmann, Hamburg, und Dr. Christoph Wyen, Köln für ihre Arbeiten zu Lymphomen bei HIV-Patienten. Der mit 10.000 Euro dotierte Deutsche AIDS-Preis wird von der DAIG alle zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Bereich der HIV-Medizin verliehen.
Pressemitteilung DAIG
Hector-Forschungspreis 2013
Prof. Oliver T. Keppler
Die H.W. & J. Hector Stiftung hat Prof. Oliver T. Keppler, Direktor des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt, mit dem Hector-Forschungspreis 2013 ausgezeichnet. Der Wissenschaftler erhielt den in Deutschland renommiertesten und höchstdotierten Forschungspreis auf dem HIV/AIDS-Gebiet für seine Arbeit unter dem Titel „SAMHD1 restricts HIV-1 infection in resting CD4(+) T cells“. Die Studie wurde im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht.
Community Preis 2013
Dieser Förderpreis der Deutschen AIDS-Gesellschaft (DAIG), der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH), der Deutschen Arbeitsgemeinschaft niedergelassener Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter (dagnä) und von Janssen wurde in diesem Jahr erstmals verliehen. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 12.000 Euro wird je hälftig von dagnä und Janssen gestiftet. Ausgezeichnet wurden gleich zwei Projekte. Das Projekt „Die Gesundgärtner“ der Hannöverschen AIDS-Hilfe sowie das „Café Afrika“ der AIDS-Hilfe Hamburg. Im Rahmen von „Die Gesundgärtner“ bewirtschaften verschiedenste Klient_innen der Aidshilfe, gemeinsam mit ehrenamtlichen Mitarbeiter_innen einen Schrebergarten innerhalb einer traditionellen Kleingartenkolonie in Hannover. Im „Café Afrika“ in Hamburg können sich Migrant_innen regelmäßigen Treffen und über die Themen HIV/Aids und sexuelle Gesundheit sowie über persönliche Meinungen, Werte und Fragen austauschen.
Publikumspreis 2013
Den Publikumspreis auf dem DÖAK 2013 erhielt die Schwulenberatung Berlin GmbH für ihr Projekt „Lebensort Vielfalt“. Die Idee zu einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt für homosexuelle Senioren wurde im „Netzwerk Anders Altern“ der Schwulenberatung Berlin bereits vor 10 Jahren geboren. Im Sommer 2012 wurde der „Lebensort Vielfalt“ eröffnet. Das Haus wird öfters als „Altersheim für Schwule“ bezeichnet, doch lediglich 60 Prozent der Bewohner sind schwule Männer über 55 Jahre. www.lebensort-vielfalt.de
AbbVie SPORTLER GEGEN STIGMA – eine starke Bewegung
Mit der neuen Initiative „Sportler gegen Stigma“ möchte sich AbbVie aktiv für Offenheit gegenüber Menschen mit HIV einsetzen. Ausdauer, Toleranz und Fairness im Sport stehen dabei stellvertretend dafür, wie das Zusammenleben von chronisch kranken und gesunden Menschen in der Gesellschaft sein sollte.
Stigmatisierung kann eine große Belastung sein für Menschen, die mit HIV leben – ob im persönlichen Umfeld oder am Arbeitsplatz. „Sportler gegen Stigma“ setzt sich für einen vorurteilsfreien und toleranten Umgang miteinander ein. Jeder kann Mitstreiter und Teil dieser Bewegung werden: Als Fan, aktiver Botschafter oder als Sportverein. AbbVie unterstützt Sportveranstaltungen, die den Geist von „Sportler gegen Stigma“ widerspiegeln und gibt Sportgruppen die Möglichkeit, sich auf der Website vorzustellen. Registrierung und mehr Informationen unter www.sportler-gegen-stigma.de
BZgA startet neue EU-Kooperation
Die EU-Kommission will die HIV-Prävention in den kommenden Jahren in Europa deutlich verbessern. Hierzu haben sich unter der Leitung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit 18 EU-Mitgliedstaaten in dem Projekt „Quality Action“ zusammengeschlossen. Um die erreichten Erfolge in der HIV-/AIDS-Prävention zu sichern und auszubauen, müssen gemeinsame Qualitätsstandards entwickelt werden.
Tenofovir für Kinder
Seit Anfang August stehen für Kinder geeignete Formulierungen von Tenofovir (Viread®) zur Verfügung. Zusätzlich zu den bisherigen Filmtabletten mit 245 mg TDF gibt es jetzt drei niedrigere Dosierungen (123 mg, 163 mg und 204 mg TDF) sowie ein Granulat zum Einnehmen (33 mg TDF/g) für HIV-infizierte Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwei und 18 Jahren. Die europäische Zulassung wurde Ende letzten Jahres erteilt. Das Granulat (33 mg/g) sowie die 245 mg-Filmtablette sind auch indiziert zur Behandlung der chronischen Hepatitis B-Infektion bei Patienten im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren mit einer kompensierten Lebererkrankung und nachgewiesener aktiver viraler Replikation.