Ausgabe 2 - Juni 2015
KOMMENTARE
Editorial - 2 / 2015
PrEP kommt! » Primäre Immundefekte » HIV 2035 – eine Zeitreise »
KONGRESS
Internationaler Leberkongress, Easl, 22.-26. April in Wien
Heilung für (fast) alle!
Die 50. Jahrestagung der EASL stand ganz im Zeichen des Erfolges der Hepatitis C Therapie. Nahezu alle Patientengruppen können geheilt werden, und zwar meist innerhalb von 12 Wochen und auch unter Alltagsbedingungen. Durch die zweite Welle direkt antiviraler Medikamente soll die Behandlung noch effektiver, einfacher und kürzer werden.
AKTUELL
PrEP In Deutschland
Die Vorbereitungen laufen!
Seit der Präsentation der PROUD- und iPERGAY-Studie auf der CROI im Februar dieses Jahres wird die Präexpositions-Prophylaxe (PrEP) in Deutschland intensiv diskutiert. In den USA ist Tenofovir/Emtricitabin (Truvada®) schon seit 2012zum Schutz vor HIV zugelassen und wird von der Firma auch in Programmen zur Verfügung gestellt.
Armin Schafberger, Deutsche AIDS-Hilfe
PrEP: Zugang schaffen, aber wie?
Zu keiner anderen Präventionsmethode gibt es auch nur annähernd so viele randomisierte Interventionsstudien wie zur PREP. In 9 Phase-3-Studien zur PrEP bei sexueller HIV-Exposition haben fast 25.000 Personen teilgenommen. Nach einigen Fehlschlägen waren die Ergebnisse der letzten Studien endlich überzeugend.
Stellungnahme der DAIG vom April 2015 (Auszüge)
Angesichts der überzeugenden Datenlage aus prospektiven, kontrollierten und randomisierten Studien vertritt die DAIG die Auffassung, dass die orale PrEP mit TDF/FTC für Zielpopulationen mit hoher HIV-Inzidenz (z.B. entsprechend den Einschlusskriterien der IPERGAY und PROUD Studie) auch in Deutschland ein weiterer Baustein der Präventionsarbeit sein kann.
Stellungnahme der dagnä vom April 2015 (Auszüge)
Die Einführung und Verfügbarkeit der PrEP als sehr effektive Präventionsmaßnahme ist aufgrund der gegebenen wissenschaftlichen Evidenzlage – nach heutigem Stand – angezeigt. Sie sollte dabei in Ergänzung – nicht in Konkurrenz – zu den klassischen Angeboten für Menschen mit hohem Infektionsrisiko gesehen werden.
Carsten Schatz, Berlin
Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung helfen keine Pillen!
Vorweg: Prävention im Sinne der Deutschen AIDS-Hilfe war schon immer mehr als Aufklärung, Information und Beratung.
Siegfried Schwarze, Berlin
„Problem-rich expensive Prophylaxis” oder „Promising extended Prophylaxis”?
Ich gebe zu, ich habe ein ambivalentes Verhältnis zur PrEP: Auf der einen Seite sträube ich mich dagegen, ...
Heiko Jessen und Sven Schellberg, Berlin
PrEP – Neue Herausforderungen brauchen neue Antworten !
HIV hat sich gewandelt. Aus einer Diagnose, die für die meisten Betroffenen eine langfristig hoffnungslose Prognose bedeutete, ist eine chronisch behandelbare Erkrankung geworden.
FORTBILDUNG
Martin Platten und Gerd Fätkenheuer, Köln
Erster breit neutralisierender Antikörper
Eine internationale Forschergruppe unter der Leitung von Prof. Dr. Michel Nussenzweig von der Rockefeller University in New York hat mit Beteiligung des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung und der Uniklinik Köln 3BNC117, einen Vertreter der neuen Generation breit neutralisierender Antikörper, erstmals am Menschen getestet.
Jan Thoden, Freiburg
Prophylaxe Opportunistischer Infektionen bei HIV-Infektion — Was, wann und wie lange?
Ein schlechter Immunstatus erhöht das Risiko opportunistischer Infektionen. Die akutalisierte Leitlinie zur Therapie opportunistischer Infektion gibt klare Empfehlungen zur Durchführung von Primär- und Sekundärprophylaxen.
Gregor Dückers und Tim Niehues, Krefeld
Primäre Immundefekte – Eine orientierende Übersicht
Eine pathologische Infektanfälligkeit kann durch einen primären oder sekundären (erworbenen) Immundefekt entstehen. Bei den primären, d.h. angeborenen Immundefekten (PID) handelt es sich um angeborene Erkrankungen mit genetisch festgelegter Grundlage.
Diana Ernst und Torsten Witte, Hannover
Primäre Immundefekte bei Erwachsenen
Am häufigsten im Erwachsenenalter ist das Common Variable Immundeficiency Syndrome. Leitsymptom sind häufige bakterielle Infekte der Atemwege. Im Labor findet sich eine Panhypogammaglobulinämie.
Niklas T. Baerlecken und Torsten Witte, Hannover
Immunglobulintherapie bei primären Immundefekten
Immunglobuline können intravenös oder subkutan gegeben werden. Die Dosierung richtet sich nach dem Talspiegel und der Häufigkeit von Infekten. Die subkutane Applikationen hat den Vorteil der geringeren Spiegelschwankung und den Nachteil lokaler Nebenwirkungen.
Nils Von Hentig, Frankfurt
Pharmakologische Personalisierung
Wege zur individuellen Therapieanpassung wurden von Klinikern, Biologen, Pharmazeuten und Mathematikern aufgezeigt. In der Realität ist die Zahl der klinischen Studien zum Thema jedoch gering und der Trend hin zu einmal täglichen Fixkombinationen engt den Spielraum der Personalisierung ein.
MITTEILUNGEN
DAGNÄ Jubiläums-Workshop am 24.-26. September 2015 In Köln
25 Jahre dagnä beim dagnä-Workshop
Die Arbeitsgemeinschaft der niedergelassenen Ärzte in der Versorgung HIV-Infizierter e.V. feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen.
DGI und DGIM
Mentorenprogramm erfolgreich gestartet
Die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) und die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) haben gemeinsam ein Mentorenprogramm ins Leben gerufen, um junge motivierte Ärztinnen/Ärzte und Wissenschaftlerinnen/Wissenschaftler zu unterstützten und zu fördern.
Aktuelle Themen im Fokus der DAIG
Fachgesellschaft bezieht Stellung zur
Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) hat am 13. April 2015 eine Stellungnahme zur HIV-Präexpositionsprophylaxe (PrEP) herausgegeben, in der sie mit Blick auf die überzeugende Datenlage der prospektiven, randomisierten Studien IPERGAY und PROUD zu der Einschätzung gelangt, dass eine orale PrEP mit TDF/FTC für Zielpopulationen mit hoher HIV-Inzidenz auch in Deutschland ein sinnvoller Baustein der Prävention sein kann.
„Nicht Heroin hat mein Leben zerstört“
DAH-Drogenreferent Dirk Schäffer über sein eigenes Leben mit der Droge, die fatalen Folgen der Strafverfolgung und die Wende durch Substitution.
Deutsche AIDS-Stiftung
„Erst wenn alle HIV-Infizierten Medikamente erhalten, können wir zufrieden sein“
Die Deutsche AIDS-Stiftung fördert seit 2005 das DREAM-Programm in Mosambik mit bisher 2,3 Mio. Euro. Das Programm ist in zehn afrikanischen Ländern tätig und behandelt zurzeit 290.000 Patienten.
MELDUNGEN / STREIFLICHT
Christian Hoffmann, Hamburg
HIV 2035 – eine Zeitreise
Alle reden vom demographischen Wandel. Dem SPIEGEL schwant schon jetzt: bereits in 15-20 Jahren wird alles ganz anders sein, vor allem natürlich: viel, viel schlimmer. Gletscher schmelzen, Landschaften verblühen.
Meldungen
3 Monatspackung Nevirapin HEXAL® 200 mg » Triumeq® freiwillige Preissenkung » GBA-Beschluss Harvoni® » START-Studie: Sofortige ART überlegen!