Ausgabe 1 - März 2016
KOMMENTARE
KONGRESS
International Conference on Retroviruses, Boston, 22.-25. Februar 2016
Neue Ideen für ART und PrEP
Auf der diesjährigen CROI gab es viele spannende Themen. Im Zentrum standen die neuen langwirksamen Substanzen, die zur Behandlung wie zur Prävention der HIV-Infektion entwickelt werden.
Neuer Tagungsort für Interdisziplinäres Treffen
HIV und Schwangerschaft - Abschied von Schlangenbad
Am 29. und 30. Januar dieses Jahres richtete das HIVCENTER des Universitätsklinikums Frankfurt zum 16. Mal die jährliche Interdisziplinäre Fachtagung HIV und Schwangerschaft aus.
AKTUELL
Zika-Alarm
Das bisher unbeachtete Zika-Virus soll in Brasilien für Mikrozephalie bei Neugeborenen verantwortlich sein. Die WHO schlug Alarm und richtete ein Notfallkommittee ein. Das Virus wird von der Tigermücke übertragen, es wurden aber auch von sexuellen Übertragungen berichtet.
Interview mit Prof. August Stich, Würzburg
Sexuelle Übertragung wahrscheinlich
In den USA wurde eine sexuelle Übertragung des Zika-Virus bei einem schwulen Paar bekannt. Wie wahrscheinlich ist das? ...
FORTBILDUNG
Christian Hoffmann, Hamburg
Proteasehemmer ohne Booster – braucht das jemand?
Proteasehemmer müssen geboostert werden, damit ausreichende Spiegel und dadurch eine hohe Resistenzbarriere erzielt werden. Dies ist ein Dogma, das jeder HIV-Behandler verinnerlicht hat. Doch stimmt das wirklich?
Patrick Ingiliz, Berlin
Hepatitis C – Update 2016
Etwa 25 Jahre nach ihrer Entdeckung scheint die Hepatitis C Virusinfektion ihren Schrecken verloren zu haben. In Deutschland sind seit 2014 Medikamente zugelassen, mit denen quasi jeder Betroffene geheilt werden könnte. Wird die Infektionskrankheit jetzt also eliminiert oder gibt es noch ungelöste Probleme?
Nils Von Hentig, Frankfurt
HIV/HCV Koinfektion Pharmakologie der neuen Direct Acting Antivirals
Die chronische Hepatitis C soll bei HIV/HCV-Koinfizierten genauso behandelt werden wie bei HCV-Monoinfizierten. Zu beachten sind allerdings Wechselwirkungen zwischen der antiretroviralen Medikation und den direkt antiviralen Substanzen gegen Hepatitis C.
SCHWERPUNKT FLÜCHTLINGE
Dr. Thomas Sternfeld, Landshut
Infektionserkrankungen bei Flüchtlingen
Die Versorgung von Flüchtlingen beinhaltet viele Herausforderungen. Für den Arzt sind nicht nur medizinische Aspekte relevant. Sprachliche Barrieren, kulturelle Unterschiede, organisationische Schwierigkeiten sind mindestens genauso wichtig. Hier gibt es bereits einige neue hilfreiche Ansätze der Unterstützung.
Michaela M. Müller und Cluse Krings, München
Trauma und Flucht
Allen populistischen Reden von einer Begrenzung der Flüchtlingszahlen zum Trotz: Auf die medizinischen Berufe kommt die Behandlung Hunderttausender Neubürger zu. Neubürger aus fremden Kulturen, die aus ihrer Heimat oder von der Flucht zum Teil schreckliche Erlebnisse mitbringen. Dieser Herausforderung werden wir uns stellen müssen.
Aisha-N. Ahmad, Klaus-j. Weber und Phil C. Langer, Frankfurt
HIV im Kontext von Migration und Flucht
Flüchtlinge haben häufig eine traumatische Vergangenheit. Die HIV-Infektion stellt eine zusätzliche enorme gesundheitliche wie psychosoziale Belastung dar.
Dr. Thomas Buhk, Ich-hamburg
Gesundheit ist kein Luxus
Unter diesem Motto trafen sich am 10. Dezember 2015 dem Tag der internationalen Menschenrechte des vergangenen Jahres in Berlin im GLS Campus 120 Fachleute zu einer Fachtagung der Deutschen AIDS-Hilfe e.V., um die aktuelle Situation für Menschen ohne Papiere in Deutschland und Europa zu diskutieren.
Dennis Odukoya, Hella Von Unger, Penelope Scott, München
Screening auf HIV und Tuberkulose bei Migrant/innen in Deutschland und Großbritannien
Das Screening von Migrant/innen auf Infektionskrankheiten ist eine gängige Praxis in Staaten der Europäischen Union. Auf welche Infektionskrankheiten dabei getestet wird und welche Personengruppen von diesen Maßnahmen betroffen sind, unterscheidet sich zwischen den jeweiligen nationalen Kontexten.
MITTEILUNGEN
Deutsche AIDS-Hilfe
Abschiebung trotz Krankheit
Die Asylpakete 1 und 2 verschärfen die ohnehin schwierige Situation von Flüchtlingen. Auch die Lage Geflüchteter mit HIV könnte sich verschlechtern. Tanja Gangarova, DAH-Referentin für Migration, erinnert daran, dass Gesundheit ein Menschenrecht ist, das bedingungslos gelten sollte.
Cacilda Massango, Activista im Programm Dream in Mosambik
„Ich gestalte mein Leben, wie ich es will“
Seit 2005 fördert die Deutsche AIDS-Stiftung das Programm DREAM in Mosambik, das in zehn afrikanischen Ländern tätig ist. DREAM (Drug Resource Enhancement against AIDS and Malnutrition) steht für einen anderen, umfassenden Umgang zur Bekämpfung von AIDS in Afrika.
dagnä-Fortbildungsangebot für Medizinische Fachangestellte
Neuer Workshop „Migration im Praxisalltag“
2016 bietet die dagnä – auch aus aktuellem Anlass – zusätzlich zu den bereits etablierten Fortbildungsformaten – ab März den Workshop „Migration im Praxisalltag“ in München, Würzburg, Hamburg und Köln an.
13. Kit: 15.-18. Juni 2016, Würzburg
Interdisziplinäre Wissenschaft und Fortbildung
Im Juni findet der KIT in Würzburg statt. Der Kongress, an dem viele Gesellschaften beteiligt sind, bietet wissenschaftlichen Diskurs und praxisnahe Fortbildung zu altbekannten und neuen infektiologischen Problemen.
MELDUNGEN
Streiflicht
MEZIS gegen MEZINS
Ich habe Post von meiner KV bekommen. Sie legt mir MEZIS ans Herz. MEZIS ist die Abkürzung für „Mein Essen zahl’ ich selbst“, einer Initiative „unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte“. Ein Kollege von MEZIS wehrt sich in dem Artikel „gegen die Einflussnahme der Pharmaindustrie auf ärztliche Entscheidungen“.