EuroSIDA: Risiko für Niere unter TDF, ATV, IDV und LPV/r erhöht
Ausgewertet wurden die Daten von 6843
Patienten der EuroSIDA-Kohorte.
3,3% davon entwickelten innerhalb der 4jährigen Beobachtungszeit eine chronische Nierenerkrankung, die definiert war als GFR kleiner oder gleich 60 ml/Min bzw. bei einer solchen GFR zu Baseline ein Abfall um mehr als 25%.
In der multivariaten Analyse erhöhte Tenofovir das Risiko für eine Niereninsuffizienz um 16% jährlich (p<0,0001), Indinavir um 12% (p<0,0001), Atazanavir um 21% (p= 0,0003) und Lopinavir/r um 8% (p=0,03).
Nach Absetzen dieser Medikamente normalisierte sich das Risiko wieder. Daten zu neueren Substanzen wie Darunavir usw. könnten aufgrund der kurzen Beobachtungszeit nicht analysiert werden.
Neben den klassischen Risikofaktoren Hypertonie (22% der Patienten) und Diabetes mellitus (22% bzw. 5% der Patienten zu Baseline) wurden AIDS, Nicht-Aids-assoziierte Tumoren und die Hepatitis C-Koinfektion als weitere Risikofaktoren identifiziert.