-- DÖAK - Kongress in ganz Frankfurt

Der DÖAK in Frankfurt fand nicht nur innerhalb des Kongressgebäudes statt. HIV/Aids war auch im Theater, im Kino, auf Plakatwänden, in Schulen usw. ein Thema. Die Botschaft "Aids geht alle an" hat in der Kongresswoche die ganze Stadt erreicht.


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Das Motto des dritten DÖAK war "anders denken" und die Tagung war auch anders als die vorherigen. Erstmals wurde der wissenschaftliche Kongress von einem breiten Kulturprogramm begleitet. Es gab Diskussionsrunden und spezielle Symposien (z.B. AIDS und Wirtschaft), Lesungen und Filmbeiträge. Die Dokumentation "Aids in der ‚Lindenstraße' 1986-1988" war sogar eigens für den DÖAK produziert worden. Unter dem Stichwort "Verborgenes Aids" waren in der ganzen Stadt Plakate verteilt worden, auf denen HIV-Infizierte der Krankheit ein Gesicht gaben. In der St. Katharinenkirche an der Hauptwache war während der gesamten Kongresstage die Fotoausstellung "Picture, Change, Sensible" Wahrheiten über Aids zu sehen. Auf der DÖAK-Plaza präsentieren Schülergruppen Arbeiten eines Kreativwettbewerbes zum Thema "HIV & Aids - anders denken: Schüler klären auf". Höhepunkt der Veranstaltungen war ein Weltrekordversuch. In der Frankfurter Stadtmitte sollte die größte menschliche Aids-Schleife der Welt entstehen. Trotz Regens waren viele gekommen, für den Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde reichte es dann aber doch leider nicht. Ein weiteres Highlight war der Charity-Abend in der Diskothek Cocoon-Club, wo der Kongress bis in die frühen Morgenstunden tanzte.

ERÖFFNUNG IN PAULSKIRCHE

Von diesem Geschehen war innerhalb des Kongressgebäudes allerdings kaum etwas zu spüren. Hier ging alles wie gewohnt seinen Gang. Leider konnte der "geistige Vater" der Veranstaltung - Prof. Schlomo Staszewski, Frankfurt - den Kongress nicht persönlich leiten. Frau Brigitte Schmied aus Wien, die Vorsitzende der Österreichischen AIDS-Gesellschaft übernahm dankenswerterweise diese Aufgabe. Die Eröffnungsveranstaltung in der Paulskirche war hochkarätig besetzt. Die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt versprach vollmundig breite Unterstützung im Kampf gegen HIV und der Entdecker von HIV Robert Gallo, entwarf in einer langen Rede die Vision einer international eng vernetzten Forschung. Lediglich das Musikduo Jo van Nelsen und Thorsten Larbig brachte mit frechen deutschen Liedern etwas Schwung in den sonst konventionellen Redereigen.

BREITE UNTERSTÜTZUNG

Die Pharmaindustrie hatte sich an dem Kongress nicht nur mit Spenden und Satelliten-Symposium beteiligt, sondern auch das Kulturprogramm engagiert unterstützt. Am "DÖAK Plaza Meeting Point" waren Bilder der von Bristol-Myers Squibb initiierten Fotoausstellung "One Vision" zu sehen. Das Unternehmen Tibotec, Division of Janssen-Cilag, stiftete den Preis für den Kreativwettbewerb "HIV & Aids - anders denken: Schüler klären auf", der von der Deutschen Aids-Gesellschaft, der Kinderklinik der Frankfurter Universität, dem Frankfurter Stadtgesundheitsamt, der Aids-Aufklärung e. V. und dem österreichischen Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur initiiert wurde. Das große Benefiz-Fußballturnier, das am letzten Kongresstag stattfand, wurde von GlaxoSmithKline und der Deutschen AIDS-Stiftung veranstaltet. Unter dem geht auf Motto "Anpfiff gegen Aids" traten vor dem Haupteingang des Congress Centers Messe Frankfurt acht Straßenfußball-Mannschaften gegeneinander an. In dem vom Unternehmen Abbott unterstützten "Garten der Lüste" fand ein Buchsbaum-Schneide-Wettbewerb statt. Das Preisgeld durfte der Gewinner an eine Aids-Hilfe seiner Wahl weitergeleiten.   RV

Jede Menge Preise

Der wissenschaftliche Teil der Tagung war gekennzeichnet durch ein breit gefächertes Programm, das von Übersichtsvorträgen über wissenschaftliche Posterdiskussionen bis hin zu praktischen Workshops reichte. Zwischen oder auch noch während der Sitzungen gab es zahlreiche Preisverleihungen. Insgesamt wurden folgende Preise vergeben:

Preis der Deutschen AIDS-Gesellschaft Michael Schindler, Ulm

H. W. & J. Hector Stiftung Frank Kirchhoff und sein Team
H. W. & J. Hector Stiftung Herrn H Doll und sein Team

Deutsche Gesellschaft für Infektiologie unterstützt von GlaxoSmithKline

Oliver Keppler o Christine Goffinet

Posterpreis der Österreichischen AIDS-Gesellschaft

Christoph Stephan und sein Team.

Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt von Boehringer Ingelheim

Corinna Gekeler • Jürgen Germann • Dirk Hetzel • Benjamin Prüfer • Martin Stümper • Matthias Wurms

Konrad Lutz-Preis des Netzwerk Plus unterstützt von GlaxoSmithKline

Peter Raiber • Herr Robert Bartsch •Herr Philippe Gerard Matern

GILEAD HIV CLINICAL COOPERATION GRANT

Kaikawus Arastéh • Florian Neuhann

KREATIV-WETTBEWERB FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER unterstützt von Tibotec

9. Klasse des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums in Greifswald • Oberstufenkolleg Bielefeld • HTLW aus Wien • Sonderpreis der PAAD (Pädiatrische Arbeitsgemeinschaft AIDS e.V.) • Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Berlin • Heinrich-von-Gagern-Gymnasium, Frankfurt • Wöhlerschule, Frankfurt

Stimmen vom Kongress

Dr. Nils PostelDr. Nils Postel, Bristol-Myers Squibb, München:

"Für mich war der Kongress nicht nur eine reine Fortbildungsveranstaltung. Der Kongress hat vielmehr gezeigt, dass wir in Deutschland mittlerweile sehr gute wissenschaftliche Arbeitsgruppen haben, die in Zukunft sicherlich auch international noch mehr in Erscheinung treten werden."


Dr. Ivanka KrznaricDr. Ivanka Krznaric, Ärztin in Berlin:

"Herzliche Grüße aus der Hauptstadt an die Stadt mit Herz und bis spätestens September 3A auf der Dagnae."


Frieder AlberthFrieder Alberth, Connect Plus in Augsburg:

"Ich habe einige neue Strömungen gespürt. So wurde dem Thema HIV weltweit mehr Raum eingeräumt als bisher. Zudem war erstmals auch ganz klar zu hören, dass wir etwas tun müssen und Ulla Schmidt hat ja auch klare Zusagen gemacht."


Siegfried SchwarzeSiegfried Schwarze, Projekt Informationen in München:

"Vom Motto ‚anders denken' war zumindest auf der Eröffnung und im Kongressgebäude nicht viel zu spüren. Persönlich haben mich die Ankündigung von Ulla Schmidt, dass mehr Mittel zur Verfügung bereit gestellt werden, sehr gefreut."

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