IAC 2008 in
Mexico City
3.- 8. August 2008
In der ersten Augustwoche wird in Mexico City die 17. WeltAIDS-Konferenz stattfinden. Das Motto der
Tagung "Universial Action Now" betont die Notwendigkeit einer sofortigen und globalen Bekämpfung
der HIV-Pandemie. In der zweitgrößten Stadt der Welt werden 25.000 Kongressteilnehmer erwartet.
In der ACTG-Studie 5202 war Abacavir bei hochvirämischen Patienten weniger
wirksam als Tenofovir. Dem gegenüber stehen Auswertungen von GSK, die eine vergleichbare virologische
Wirksamkeit zeigen.
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Zu Abacavir wurden widersprüchliche Daten vorgestellt. In der SMART-Studie
war das Risiko von Herzinfarkten unter Abacavir sowie die inflammatorischen Marker CRP und IL-6 erhöht.
In einer gepoolten GSK-Auswertung von 54 Studien waren diese Effekte nicht nachweisbar.
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Heilung steht wieder ganz oben auf der Agenda im Kampf gegen HIV/AIDS. Das
betonten Peter Piot von UNAIDS und Anthony Fauci vom amerikanischen NIH. Wie es funktionieren könnte,
erklärte Robert Siliciano von der Johns Hopkins Universität in Baltimore.
Unter einer Firstline-Therapie mit Raltegravir lag die Viruslast auch nach 96
Wochen bei über 80% der Patienten unter der Nachweisgrenze. Die Verträglichkeit war sehr gut.
Neue Resistenzmutationen wurden nicht beobachtet.
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In einer mexikanischen Studie an therapienaiven Patienten mit CD4-Zellen <200/µl
hatte Efavirenz einen signifikant besseren virologischen Effekt als Lopinavir/r. Der immunologische Effekt
war vergleichbar.
Seit Juni 2008 sind die beiden iranischen Ärzte Drs. Arash and Kamiar Alaei
mutmaßlich in Haft. Die näheren Umstände sind nicht bekannt und es gibt keinen Kontakt.
Die Brüder sind HIV-Experten und seit vielen Jahren im Iran sowie international im Bereich HIV und
IVDU aktiv.
"Therapie und Prävention müssen heiraten!" So brachte Myron
Cohen, North Carolina, die Diskussion um die Prävention auf den Punkt. Die Therapie allein kann die
weltweite HIV-Pandemie nicht stoppen. Sie wirkt zwar durch die Senkung der Viruslast auch präventiv,
doch weitere Präventionsmaßnahmen sind jedoch unverzichtbar.
Die gute Nachricht, die Zahl der Aids-Toten und die Zahl der Neuinfektionen
weltweit sinkt. Die schlechte Nachricht, in einigen Gruppen steigt die Rate an Neuinfektionen immer noch.
Betroffen sind hier in erster Linie Frauen in den Entwicklungsländern und MSM und zwar nicht nur in
den westlichen Ländern, sondern weltweit.
Ein Umstellen eines geboosterten Proteasehemmers auf Atazanavir/r führt
nicht zur Besserung einer abdominellen Fettansammlung. Ebensowenig kommt es nach Switch von
Zidovudin/Lamivudin auf Tenofovir/Emtricitabin zur Zunahme des peripheren Fettes.
Die XVII. WeltAids-Konferenz in Mexico City ist eröffnet. Die Eröffungsveranstaltung
im Auditorio Nacional war hochkarätig besetzt. Zu den Rednern gehörten der mexikanische Präsident
Felipe Calderon, der UN-Generaldirektor Ban Ki-moon, die WHO-Direktorin Margaret Chan, der UN-Beauftragte
für HIV/AIDS Peter Piot, die Aktivistinnen Mony Pen aus Kambodscha ...
Prof. Jürgen Rockstroh, Bonn
Abacavir: Kontroverse Daten zu Wirksamkeit und kardiovaskulärem Risiko
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Prof. Matthias Stoll, Medizinische Hochschule Hannover
Pharmakönomische Aspekte der HIV-Pandemie
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