Delstrigo® (Doravirin+Tenofovirdisoproxil+Lamivudin)
1 Filmtablette enthält 100 mg Doravirin/300 mg Lamivudin/245 mg Tenofovirdisoproxil
Indikation
Delstrigo® ist zugelassen für die Behandlung von Erwachsenen mit HIV-1 ohne Mutationen, die bekanntermaßen mit einer Resistenz gegen die Substanzklasse der NNRTI, Lamivudin oder Tenofovir assoziiert sind .
Doravirin wurde nicht bei Patienten mit vorherigem virologischen Versagen auf andere antiretrovirale Therapien untersucht. NNRTI- assoziierte Mutationen, die beim Screening entdeckt wurden, waren Teil der Ausschlusskriterien in den Phase-IIb- und -III-Studien. Ein Grenzwert für die durch verschiedene NNRTI-Substitutionen herabgesetzte Empfindlichkeit, der mit einer Verringerung der klinischen Wirksamkeit einhergeht, wurde nicht ermittelt. Für die Anwendung von Doravirin bei HIV-1-infizierten Patienten mit nachgewiesener Resistenz gegen die NNRTI-Substanzklasse gibt es keine ausreichende Evidenz.
Dosierung
1x1 Tablette täglich unabhängig vom Essen
Wirksamkeit
Delstrigo® wurde in den Studien DRIVE-FORWARD und DRIVE-AHEAD gegen den Proteasehemmer Darunavir/r und gegen das NNRTI Efavirenz jeweils in Kombination mit 2 NRTI bei therapienaiven Patienten geprüft. Dabei zeigte sich eine vergleichbar gute Wirksamkeit.
Nierenfunktionsstörung
Eine Dosisanpassung bei einer geschätzten KreatininClearance (CrCl) von ≥ 50 ml/min ist nicht erforderlich. Bei Patienten mit einer geschätzten Kreatinin-Clearance von < 50 ml/min sollte die Behandlung mit Delstrigo® nicht begonnen werden
Interaktionen
Doravirin wird hauptsächlich über CYP3A verstoffwechselt und es ist zu erwarten, dass Arzneimittel, die CYP3A induzieren oder inhibieren, die Elimination von Doravirin beeinflussen.
Verkehrstüchtigkeit/Bedienen von Maschinen
Delstrigo® kann einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass unter der Behandlung mit Delstrigo Ermüdung, Schwindel und Schläfrigkeit berichtet wurden.
Nebenwirkungen
Im Vergleich zu Efavirenz weniger ZNS-Probleme und weniger Fettstoffwechselstörungen.
Bewertung/Einordnung/Nutzen
NNRTI gehören in allen Leitlinien nicht mehr zu den Mitteln der Wahl bei der ersten antiretroviralen Therapie, sie können aber in bestimmten Situationen durchaus indiziert sein.
Innerhalb der Gruppe der NNRTI hat Delstrigo®
Vorteile: Weniger ZNS-Nebenwirkungen und Fettstoffwechselstörungen als Efavirenz. Ein direkter Vergleich mit Rilpivirin liegt nicht vor. In der Zulassung hat Delstrigo® anders als Rilpivirin keine Einschränkung bei höherer Viruslast.
Nachteile: Wegen Kombination mit Tenofovirdisoproxil nicht bei eingeschränkter Nierenfunktion.
Die hier genannten Informationen wurden gewissenhaft erstellt. Eine Gewähr für die Richtigkeit der gemachten Angaben kann trotz aller Bemühungen NICHT übernommen werden!