DAIG
02. September 2019
Deutsche AIDS-Gesellschaft begrüßt die Kostenübernahme der HIVPräexpositionsprophylaxe (PrEP) durch die gesetzliche Krankenversicherung (GKV)
Ab 1. September 2019 wird die HIVPräexpositionsprophylaxe (PrEP) in Deutschland eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Auf die entsprechenden Rahmenbedingungen haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV-Spitzenverband geeinigt. Die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG e.V.) begrüßt diesen Schritt und sieht ihn als wichtigen Meilenstein in der HIV-Prävention.
Zum Gesamtpaket einer PrEP gehören neben der Verordnung der medikamentösen Prophylaxe auch Eingangs- Verlaufs- und Abschlussuntersuchungen sowie individuelleBeratungsgespräche. Auch die Kosten hierfür werden zukünftig von den gesetzlichen Kassen übernommen. – Die vorbeugende Einnahme der MedikamentenkombinationEmtricitibin/Tenofovirdisoproxil (FTC/TDF) kann Menschen wirksam vor einer HIV-Infektion schützen. Nach der Zulassung von FTC/TDF zur HIV-Prävention in den USA im Jahr 2012 erfolgte 2016 auch eine entsprechende europäische Zulassung. Die praktische Umsetzung der PrEP auf nationaler Ebene gestaltete sich nach der Zulassung unterschiedlich. In Deutschland mussten die Kosten bislang privat getragen werden. Im Mai 2018 verabschiedete die DAIG dann die erste Deutsch-Österreichische Leitlinie für den Einsatz der PrEP. Diese fachlichen Empfehlungen bildeten eine wichtige Grundlage für die politische Entscheidungsfindung, die zur Kostenübernahme der PrEP durch die GKV geführt hat.Wesentliche Bestandteile der Leitlinie finden sich daher auch in den jetzt in Kraft tretenden Vereinbarungen zur PrEP im Bundesmantelvertrag wieder.
https://www.kbv.de/media/sp/Anlage_33_HIV_Praeexpositionsprophylaxe.pdf
„Wir freuen uns, dass wir mit unserer DAIG-Leitlinie den Prozess zur Umsetzung der PrEP in Deutschland aktiv unterstützen konnten. Wir werden uns als wissenschaftliche Fachgesellschaft weiterhin gemeinsam mit allen Akteuren im Bereich HIV für eine Verbesserung der Prävention und Therapie einsetzen.“ erklärt Prof. Hans-Jürgen Stellbrink, Vorsitzender der Deutschen AIDS-Gesellschaft.