Leberkrebs
21. Februar 2022
Ein Impfstoff auf Basis eines stark abgeschwächten Infektionserregers namens Listeria monocytogenes erwies sich in präklinischen Mausmodellen als sicherer und wirksamer Schutz bei prämalignen und malignen Lebererkrankungen.
„Bei der prophylaktischen Impfung von gesunden Mäusen, in denen später Leberkrebs induziert wurde, stieg das Überleben bei zweifacher Impfung auf 100 Prozent. Auch in Mäusen mit Leberfibrose, die zur Risikogruppe für die Entstehung von Leberkrebs gehören, erwies sich der Impfstoff als sicher und war zudem in der Lage, das Immunsystem zu aktivieren. Dies ist vor allem notwendig um prämaligne Zellen, die sich zu Tumoren formen können, zu erkennen und sie frühzeitig zu beseitigen“, sagt die Erstautorin und Doktorandin Inga Hochnadel, die in der MHH-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Dr. Tetyana Yevsa forscht.
Für die Forschenden ist der Impfstoff auf Basis von Listeria monocytogenes ein „All-in-One-Paket“: „Die Listerien-basierte Impfung aktiviert das Immunsystem, ohne aber eine Infektion auszulösen und erweist sich als sehr sicher. Ein Vorteil dieses Impfstoffes ist es, dass er mit geringem Aufwand angepasst werden kann und verschiedenste Tumor-spezifische Antigene integriert werden können“, sagt Professorin Dr. Dunja Bruder, Leiterin der Arbeitsgruppe Immunregulation am HZI.
Die Studienergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Oncogene veröffentlicht.
Für die Studie kooperierten mehrere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der MHH und des HZI sowie des Pathologie-Institutes des Universitätsklinikums Heidelberg. Die Studie wurde unter anderem durch die Deutsche Forschungsgesellschaft, die Niedersächsische Krebsgesellschaft e.V. und das Gilead Sciences internationales Forschungsstipendiaten-Programm für Lebererkrankungen gefördert (Forschungspreis für Dr. Tetyana Yevsa).