Affenpocken
03. Juli 2022
Oberflächen können belastet sein
Oberflächen, die an Affenpocken erkrankte Patient:innen berührt haben, können hochgradig mit dem Virus belastet sein. Zugleich geben die Forschenden Entwarnung: Es ist mit der Studie noch nicht bewiesen, dass sich andere Menschen durch den Kontakt der kontaminierten Oberflächen anstecken können.
„Wir gehen davon aus, dass Oberflächen
sehr stark
belastet sein müssten, um sich durch den Kontakt mit dieser
Oberfläche
anstecken zu können. Dies betrifft wahrscheinlich vor allem in
der Versorgung
betroffener Patient:innen tätige Menschen sowie Personen, die
mit einem
Erkrankten zusammenleben. Von öffentlich zugänglichen
Handkontaktflächen wie
Türklinken oder Aufzugknöpfen geht nach den bisherigen
Erkenntnissen keine
Gefährdung aus“, erklärt Prof. Dr. Johannes Knobloch, Leiter der
Studie und des
Arbeitsbereichs Krankenhaushygiene des UKE.
Auf Oberflächen, die direkt mit der Haut der erkrankten
Patient:innen in
Berührung gekommen sind oder die erkrankte Patient:innen mit den
Händen berührt
haben, konnten die Forschenden bis zu eine Million
Virusbestandteile
nachweisen, in kontaminierter Wäsche sogar bis zu zehn
Millionen. Kleinste
Virusspuren konnten die Forschenden auch noch außerhalb der mit
Patient:innen
belegten Räume finden.
Den Wissenschaftler:innen ist es zudem gelungen, erstmals
Affenpocken-Viren von
Oberflächen anzuzüchten – allerdings nur von den am stärksten
belasteten
Oberflächen. Diese Daten weisen darauf hin, dass es sich bei den
Nachweisen
mittels PCR nicht nur um inaktivierte Virusbestandteile handelt,
sondern
zumindest ein Anteil der gemessenen Belastung intakte Viren
enthält. Die
Anzucht der Viren von unbelebten Oberflächen ist ein wichtiger
Baustein im
Verständnis der Übertragungswege des Affenpockenvirus.
„Unsere Ergebnisse passen zu den bisherigen Beobachtungen, dass
sich Personen
in den meisten Fällen nur bei einem sehr engen Kontakt zu einem
Erkrankten
anstecken können. Zugleich zeigen unsere Ergebnisse, dass sich
das medizinische
Personal bei der Versorgung betroffener Patient:innen strikt an
die empfohlenen
Schutzmaßnahmen halten sollte“, sagt Prof. Knobloch.
Untersuchung von Forschenden aus dem Arbeitsbereich Krankenhaushygiene, dem Institut für Medizinische Mikrobiologie, Virologie und Hygiene und der Sektion Infektiologie der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE)