COVID-19
08. Dezember 2022
In einer vielbeachteten Studie verschiedener internationaler Zentren, an der auch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf maßgeblich beteiligt war, fanden Wissenschaftler heraus, dass das Medikament (Ursodeoxycholsäure, kurz UDCA) zur Vorbeugung von COVID-19 eingesetzt werden kann. UDCA ist ein seit langem bekanntes, gut verträgliches Medikament mit geringen Nebenwirkungen, das vor allem bei Lebererkrankungen Anwendung findet. Zudem steht UDCA nicht mehr unter Patentschutz und kann daher kostengünstig hergestellt werden.
Die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlichten Forschungsergebnisse zeigen, dass UDCA in der Lage ist, die Tür zu verschließen, durch die SARS-CoV-2 in unsere Zellen eindringt, nämlich einen Rezeptor auf der Zelloberfläche, der als ACE2 bekannt ist. Da dieses Medikament auf die Wirtszellen und nicht auf das Virus abzielt, sollte es auch vor allen künftigen neuen Varianten des Virus sowie vor anderen Coronaviren, die möglicherweise auftauchen, schützen.
Es war zwar nicht möglich, eine umfassende klinische Studie durchzuführen, aber die Forscher taten das Nächstbeste: Sie untersuchten die Daten zu den COVID-19-Ergebnissen von zwei unabhängigen internationalen Patientenkohorten und verglichen die Personen, die bereits UDCA zur Behandlung ihrer Lebererkrankung einnahmen, mit Patienten, die das Medikament nicht erhielten. Dabei stellte sich heraus, dass Patienten, die UDCA erhielten, seltener eine schwere COVID-19-Erkrankung entwi-ckelten und ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten.
Originalpublikation:
https://www.nature.com/articles/s41586-022-05594-0