Meldungen

Neuer UNAIDS-Präsident: Michel Sibide

Michel Sibide
Michel Sibide

Am 1. Dezember 2008, dem 20. WeltAidsTag, ernannte der UN Generalsekretär Ban Ki-moon Michel Sibide aus Mali zum neuen UNAIDS-Präsident. Sibide ist bereits seit 27 Jahren im Bereich Public Health, Entwicklung und AIDS tätig, zunächst für UNICEF, dann seit 2001 für UNAIDS. Im letzten Jahr war er der Stellvertreter seines Vorgängers Peter Piot. Der Belgier Piot, der UNAIDS seit der Gründung der Organisation im Jahr 1995 leitete, hatte bereits im August angekündigt, zum Ende des Jahres sein Mandat niederzulegen.

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Gesucht wird ein Projektmitarbeiter/in auf 400 Euro-Basis. Grundkenntnisse in Finanzverwaltung und Projektumsetzung und interkulturelle Kompetenz sind erwünscht. Optimal sind Kenntnisse in Ukrainisch oder Russisch. Der/die Mitarbeiter/in sollte vom Home-Office aus arbeiten und im Einzugsgebiet von Augsburg wohnen.

Die Stelle ist befristet bis zum 31.10.2009.

Bewerbungsunterlagen (mit Foto) bitte an:
Connect plus e.V. Frieder Alberth · E-Mail: frieder.alberth@connect-plus.org · Tel 0821-74786920 www.connect-plus.org

Neuer DAGNÄ-Referent: Marco Hennewald

Marco Hennewald

Seit November 2008 ist Marco Hennewald als "Referent DAGNÄ" in der Geschäftsstelle tätig. Herr Hennewald bringt Erfahrungen aus den Bereichen Industrie und Krankenkassen mit und ist von Hause aus Diplom-Verwaltungswissenschaftler sowie Gesundheitsökonom (ebs). Seine Tätigkeitsfelder liegen zunächst in den Bereichen Veranstaltungsorganisation, Mitgliederbetreuung und Unterstützung des Vorstandes.

BMS: Dr. Ilona Reeb wechselt zur Onkologie

Dr. Ilona Reeb
Dr. Ilona Reeb

Nach mehr als 17 Jahren in der medizinischen Abteilung HIV/Antivirals bei Bristol-Myers Squibb und seit Januar 2008 mit zusätzlicher Verantwortung für den medizinischen Bereich Onkologie hat sich Frau Dr. Ilona Reeb entschlossen neue Wege zu gehen. Seit 1. September 2008 ist Frau Dr. Reeb als Ass. Marketing Direktor für die Onkologie/Hämatologie von Bristol-Myers Squibb zuständig.

Arbeitsgemeinschaft "Papierlose Praxis"

Dr. Zlatko Prister
Dr. Zlatko Prister

Die Verwaltung von Patientenkarteien, Formularen, Befunden usw. auf Papier kostet nach Meinung von Dr. Zlatko Prister, Frankfurt, zu viel Zeit. Deshalb hat er das Papier aus seiner Praxis verbannt und zwar schon vor sechs Jahren. Alles ist mittlerweile im Computer gespeichert. Formulare werden automatisch verwaltet und Befunde von anderen Kollegen nach Absprache nur noch per Mail gesandt. Mit der "Ärztlichen Arbeitsgemeinschaft Papierlose Praxis" will Prister den Erfahrungsaustausch zur elektronischen Kommunikation fördern. Gespräche mit EDV-Anbietern und Krankenkassen sowie ein "Bundeskongress Prozessoptimierung" im nächsten Jahr sind geplant. Die Mitgliedschaft in der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft ist kostenlos und natürlich elektronisch zu beantragen bei praxis@prister.de.

Bundesverdienstkreuz für Dr. Dagmar Charrier

Die Vorsitzende der AIDS-AUFKLÄRUNG e.V. Frau Dr. med. Dagmar Charrier wurde am 9. Oktober 2008 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Frau Charrier ist Allgemeinärztin und arbeitet als Betriebsärztin. Ihr Hauptberuf bzw. Hauptberufung ist seit 1993 jedoch die ehrenamtliche Leitung der AIDS-AUFKLÄRUNG. Der Verein, der 1986 gegründet wurde, ist bundesweit tätig mit Schwerpunkt im Rhein-Main-Gebiet. Die Organisation bietet professionelle Information und Beratung auf aktuellstem Wissenstand mit dem Ziel Neuinfektionen zu verhindern und Infizierten zu helfen.

Jürgen Banzer und Frau Dr.
              Dagmar Charrier
Staatsminister Jürgen Banzer und Frau Dr. Dagmar Charrier bei der Verleihung des Verdienstkreuzes

Die Ehrung für das außerordentliche Engagement erhält Frau Charrier auf Vorschlag des Hessischen Ministerpräsidenten. Der Orden wurde vom hessischen Justizminister Jürgen Banzer überreicht. Die Laudatoren würdigten das außergewöhnliche Engagement von Frau Charrier - besonders im Bereich der AIDS-Prävention. Für den Verein dankte Frau Stadträtin Dr. Sterzel der Vorsitzenden für ihren Einsatz und ihren Ideenreichtum. Weitere Informationen www.aids-aufklärung.de

Bundesverdienstkreuz für Sabine Rockhoff

Bundespräsident Horst Köhler zeichnet am 6. Oktober 2008 Frau Sabine Rockhoff mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Als 28-Jährige entschloss sich die ledige Frau Rockhoff, den kleinen HIV-positiven Dennis als Pflegesohn und später noch die ebenfalls HIV-infizierte Amanda aufzunehmen. Seit 2002 ist Frau Rockhoff als 1. Vorsitzende des bundesweit tätigen Vereins Elterninitiative HIV-betroffener Kinder e.V. (www.ehk-kids.de) tätig. Die ZDF tivi-Redaktion zeichnete Sabine Rockhoff bereits 2006 als außergewöhnliche Mutter mit dem "Goldenen Tabaluga"-Preis aus.

Sabine Rockhoff mit Amanda,
              Dennis und Hund
Sabine Rockhoff mit Amanda, Dennis und Hund
Foto: A. Klotz


BZgA: Preisverleihung Aidsprävention 2008

BZgA: Preisverleihung

Das Motto des Bundeswettbewerbs Aidsprävention 2008, den die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gemeinsam mit dem Verband der privaten Krankenversicherung e.V. und dem Bundesministerium für Gesundheit ausgeschrieben hat, lautete "Neue Wege sehen - neue Wege gehen". Aus 100 eingereichten Projekten hat die Fachjury sieben Preisträgerinnen und Preisträger ermittelt. Sie erhalten für die zukünftige Projektentwicklung Preisgelder in Höhe von 1.000 bis 10.000 Euro.

Die ausgezeichneten Preisträger sind:

  • Herzenslust, Beratung und Test (AIDS-Hilfe NRW e.V.) - Preisgeld: 10.000,-- Euro
  • Sastimos (Gesundheit auf Romanes); SUB/WAY Berlin e.V. - Preisgeld: 7.500,-- Euro
  • Afrika Projekt - HIV Prävention für Menschen aus Afrika (Gesundheitsamt Bremen) - Preisgeld: 5.000,-- Euro
  • www.sexrisiko.de; Check Up (AIDS-Hilfe Köln e.V.) und Checkpoint (Schwips e.V.) - Preisgeld: 4.500,-- Euro
  • Aids & Art (AWO Kreisverband Wuppertal e.V.) - Preisgeld: 3.000,-- Euro
  • Dr. Make Love (Amt für Soziale Arbeit, Abteilung Jugendarbeit der Stadt Wiesbaden) - Sonderpreis: 1.000,-- Euro
  • Gib Acht im Verkehr (Polizeidirektion Künzelsau) - Sonderpreis: 1.000,-- Euro

DAH LogoDAH 25 Jahre
"25 Jahre gelebte Solidarität"

Vor 25 Jahren, am 23. September 1983, wurde die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) als erste AIDS-Selbsthilfe-Einrichtung in Deutschland gegründet. Am 13.11.2008 feierte die Deutsche Aidshilfe (DAH) in Berlin nun ihr 25jähriges Bestehen. Als große Wertschätzung und vielleicht größte Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Kampf gegen HIV und Aids, konnten die Mitarbeiter sich über persönliche Glückwünsche und Grußworte hoher Politiker freuen. Neben der Ministerin für das Ressort Gesundheit Ulla Schmidt war auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu dem Event erschienen. Die Bundeskanzlerin als auch die Gesundheitsministerin betonten, dass es keine Einschnitte geben wird. "Die Regierung wird nicht zulassen, dass Versorgung in diesem Bereich abgebaut wird. Sie können mich beim Wort nehmen, dass es kein Abweichen davon geben wird", sagte Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.

Pressemitteilung DAH 24.09.2008.

Bild links: Bundeskanzlerin
          Angela Merkel mit Vertretern der Deutschen AIDS-Hilfe - Bild rechts: Gespannte Aufmerksamkeit bei der Rede der
          Bundeskanzlerin
Bild links: Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Vertretern der Deutschen AIDS-Hilfe - Bild rechts: Gespannte Aufmerksamkeit bei der Rede der Bundeskanzlerin

Internationale Zusammenarbeit

Vor allem die Zusammenarbeit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus standen nicht zuletzt bei der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 als wichtiger Punkt auf der Agenda. So könne Deutschland eine Vorreiterrolle in der Europäischen Union darstellen.

Etwas verhaltener war die Reaktion der geladenen Gäste bei der Auswertung verschiedener Statistiken. So zeigte sich die Gesundheitsministerin erfreut, dass die registrierte Zahl der HIV-Infektionen im letzten Jahr einen Plateau-Status erreicht hätte. Tino Henn, Vorstand der DAH äußerte sich in Bezug zu diesem Fakt zurückhaltend, es sei zwar eine gute Entwicklung, man sei aber noch nicht dort angekommen, wo man hin wolle. Im gleichen Atemzug wurde die neue Kampagne der DAH "Ich Weiß Was Ich Tu" genannt, welche am 13. Oktober 2008 gestartet war. Sie soll vor allem Männern, die Sex mit Männern haben den Mut geben sich auf HIV testen zu lassen.

Des Weiteren betonte die Bundeskanzlerin die gute Zusammenarbeit mit der Deutschen AIDS-Hilfe und erinnerte auch an die verhaltenen Anfänge mit der damaligen Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth, der man aus heutiger Sicht viel zu verdanken habe. Auch, dass die Arbeit mit der DAH zuweilen unbequem sei, hob die Bundeskanzlerin als positiven Effekt hervor, denn nur weil ein Problem nicht mehr in den täglichen Medien sei, heiße nicht, dass es aus der Welt ist.

Deutschen AIDS-Hilfe e.V. Mittglieder

Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand

Die Mitgliederversammlung der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. (DAH) hat Anfang Oktober einen neuen Vorstand gewählt. Die meisten Stimmen der 137 stimmberechtigten Mitglieder erhielten (in alphabetischer Reihenfolge): Tino Henn (Köln), Winfried Holz (Berlin), Carsten Schatz (Berlin), Hansmartin Schön (München), Sylvia Urban (Dresden).

Stellvertretend für den neuen Vorstand erklärt Carsten Schatz: "Der neue Vorstand will die DAH als politische Vertretung der von HIV und Aids Bedrohten und Betroffenen stärken. Als Fachverband werden wir die Leitlinien und lebenspraktischen Empfehlungen für die HIV-Prävention und den Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten weiterentwickeln - z.B. in Bezug auf differenzierte Botschaften für die verschiedenen Zielgruppen."

DGI-Tagung in Freiburg

DGI-logo

Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie (DGI) wird am 12.-14. 03. 2009 in Freiburg stattfinden. Die Veranstaltung soll vor allem der hoch qualifizierten Fortbildung im Bereich der Infektiologie dienen sowie dem wissenschaftlichen Nachwuchs eine Möglichkeit zur Darstellung geben. Die Teilnahme jüngerer Kollegen ist explizit angestrebt. Abstracts für Vorträge und Poster können eingereicht werden. Es ist möglich, auch vorläufige Ergebnisse zu präsentieren, die auf der Tagung dann diskutiert werden können.

Infos unter www.dgi2009.de bzw. www.dgi-net.de.

Ferner soll hier eine Sektion "HIV-Medizin" gegründet werden. Interessenten sind herzlich eingeladen, in der Sektion mitzuarbeiten. Kontakt: Prof. Dr. Gerd Fätkenheuer, Universitätsklinikum Köln, E-Mail: g.faetkenheuer@uni-koeln.de

Abbott eröffnet neue Forschungseinrichtung und Technikum

Abbott VirologyAnfang Oktober wurde in Ludwigshafen ein neues Entwicklungslabor für innovative Technologien eröffnet. Der Ausbau ist Teil von SOLIQS, der weltweit tätigen Drug Delivery Einheit von Abbott. In der Anlage sollen neue Verfahren zur Verbesserung der oralen Bioverfügbarkeit schwer löslicher Substanzen sowie für Arzneiformen mit maßgeschneiderter Wirkstofffreisetzung erforscht werden. Mit der Meltrex®-Technologie gelang Abbott bereits die Entwicklung des ersten geboosterten Proteasehemmer in Tablettenform.

Public-Private Partnership-Strategie in Südafrika

HIV und AIDS in Südafrika: Die Public-Private Partnership-Strategie

Öffentlich-Private Partnerschaften zur AIDS-Bekämpfung haben Tradition und bereits viele Erfolge aufzuweisen, insbesondere im südlichen Afrika. Frau Dr. rer. soc. Viviane Brunne, die ehemalige Geschäftsführerin der Deutschen AIDS-Gesellschaft, widmet sich diesem Thema in ihrem Buch mit dem Titel "HIV und AIDS in Südafrika: Die Public-Private Partnership-Strategie". Darin werden die Faktoren der Nutzung der PPP auf der internationalen, nationalen und Projektebene untersucht und in ihrer Bedeutung gewichtet. Die Analyse der Interpendenzbeziehung dieser Ebenen generiert Ansatzpunkte, um die PPP-Potenziale im Kampf gegen AIDS noch wirksamer auszuschöpfen. Und die gewonnenen Einsichten bieten einen Kompass für die Strategieentwicklung in anderen afrikanischen Ländern sowie in Regionen mit neu entstehenden Epidemien, z.B. Osteuropa, China oder Indien.

2008, 528S., 69,- EUR ISBN 978-3-8329-3623-5, versandfrei bei www.nomos-shop.de

Universitätsklinikum Ulm gründet Zentrum für Infektionskrankheiten

Universitätsklinikum UlmDas Comprehensive Infectious Diseases Center (CIDC) ist eine deutschlandweit bisher einmalige Einrichtung. In fächerübergreifenden Expertentreffen, den sogenannten Infektionsboards, werden komplizierte Fälle besprochen, individuelle Therapien festgelegt und Behandlungspfade entwickelt. Infektiologische Spezialvisiten ergänzen das Dienstleistungsangebot. In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschergruppe arbeiten Klinikärzte eng mit spezialisierten Labors und wissenschaftlichen Arbeitsgruppen zusammen.

Erster Schwerpunkt des Zentrums sind Virusinfektionen wie Zytomegalievirus, HIV/AIDS, weitere Schwerpunkte wie Lungenentzündung, Sepsis, Pilzinfektionen werden vorbereitet.

Berliner Schwerpunkt-Praxen vor dem Aus

Der Arbeitskreis AIDS der niedergelassenen Ärzte in Berlin wies darauf hin, dass die Berliner Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin wegen der Umstellung des EBM zum 01.01.2009 die HIV-Pauschalen ersatzlos gestrichen haben. Eine spezielle Ziffer im EBM für die Versorgung von HIV-Patienten, auf die bundesweit gewartet wird, ist noch nicht in Sicht. "Damit stehen die Berliner HIV-Praxen vor dem Ruin", schreibt Dietmar Schranz, der Vorsitzende des Berliner Arbeitskreises. Nach Auskunft der AOK Berlin wird die Berliner Kassenärztliche Vereinigung etwa 120 Millionen Euro mehr erhalten als in diesem Jahr. Ein großer Teil dieser Mittel kommt aus dem Morbi-RSA für die Versorgung der besonders aufwändigen chronisch kranken Menschen nach Berlin. Bisher denkt die KV aber nicht daran, dieses Geld zu nutzen, um die Versorgung von HIV- und Aids-Patienten zu erhalten. Vielmehr sollen diese Gelder mit der Gießkanne auf alle Berliner Ärzte verteilt werden. Der Berliner Arbeitskreis AIDS forderte in seinem Schreiben die Patienten auf, mit für den Erhalt HIV-Schwerpunktpraxen zu kämpfen, und die Verantwortlichen in Gesundheitspolitik, Krankenkassen und KV Berlin, die Zerschlagung bewährter Strukturen zu stoppen.

HIV-Positive laufen Berlin-Marathon

Bei dem Projekt "Die 42 Kilometer von Berlin" wurden 12 HIV-Positive ein Jahr lang unter der Betreuung von Sportwissenschaftlern, Ärzten und Teammitgliedern des Extremsportlers Joachim Franz auf den Lauf vorbereitet. Initiator des Trainings war das Unternehmen Abbott, das damit ein Zeichen setzen wollte für mehr Toleranz und Integration. Die HIV-Positiven gingen mit den Laufpaten des Team Joachim Franz, Abbott-Mitarbeitern und weiteren Partnern des Projekts in einheitlichen Trikots an den Start. Alle Läufer schafften die 42.195 Meter, der schnellste mit einer Zeit von drei Stunden und knapp 14 Minuten. Weitere Informationen www.42kmplus.de.

Pressemitteilung Abbott 13. Oktober 2008.

HIV-Positive laufen Berlin-Marathon
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Kultur: Uraufführung "BIOTOPIA"
"BIOTOPIA" von KARMATAXI

BIOTOPIA ist eine Live Music Performance mit Visual Arts in internationaler Besetzung anlässlich der 100-Jahr-Feier der Kölner Partnerstadt Tel-Aviv, bei der es um die Evolution und HIV ging.

Gerald Doecke vom Kölner Musikensembles KARMATAXI hatte die Idee, Wissenschaft mit künstlerischen Mitteln darzustellen. Im ersten Teil der "intermedialen Live Music Performance" ging es um die Evolution organischen Lebens auf unserem Planeten über Jahrmillionen vom Urknall bis hin zur Menschheit. Im zweiten Teil wurde die vergleichsweise kurze Evolution von HIV in weniger als 100 Jahren dargestellt. Im Hinblick auf die wissenschaftlichen Inhalte wurden die Künstler von Dr. Rolf Kaiser und Prof. Dr. Dr. Thomas Lengauer von der Universität Köln und von Prof. Dr. Michal Linial von der Hebrew University Jerusalem beraten. Zu sehen und zu hören waren State of the Art - Animationen der VJs Björn Salz (Köln) und Ron Katsir (Tel-Aviv), der Elektro-Beat Sound von KARMATAXI und Tonelemente des Soundkünstler Soeren Gorm aus Kopenhagen am Bass.

Es war eine faszinierende Darbietung von Musik und animierten Bildelementen im Einklang mit der Musik. Zwischen den Musikpassagen waren gesprochene Texte. Es war faszinierend, auf diese Art zu erleben, wie erschreckend rasch sich HIV entwickelt im Vergleich zur Evolution des Menschen. Das Virus passt sich rasend schnell neuen Bedingungen an und entkommt immer wieder unseren Therapien. Hervorragend war auch die wissenschaftliche Genauigkeit der Texte. Die Künstler hatten eine außerordentliche Sorgfalt bei der Vorbereitung gezeigt und mehrere HIV-Veranstaltungen besucht. Von einer "künstlerischen Freiheit" im Sinne einer wissenschaftlichen Ungenauigkeit kann nicht gesprochen werden.

In der Eröffnungsansprache verwies die Bürgermeisterin E. Scho-Antwerpes auf die gestiegenen HIV-Zahlen hin. Das Stück sollte damit auch die Wahrnehmung der Gefahr HIV und AIDS stärken. Wir hoffen, dass wir die Gruppe zu einer weiteren Aufführung gewinnen können, z.B. beim nächsten AREVIR-Meeting am 23./24. April 2009 in Bonn.

Arkadas Theater, 24. und 25. Oktober 2008, Köln

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