ARBEITSGRUPPE
ERHÄLT BEGEHRTEN THISTLE AWARD IN GLASGOW
Internationaler Erfolg für 3A
Die 3A-Analyse zur Behandlungsrealität HIV-positiver Frauen in Deutschland ist auf dem International Congress on Drug Therapy in HIV Infection, der im November in Glasgow stattgefunden hat, mit dem Thistle Award ausgezeichnet worden. Durch diesen Thistle Status war es der Arbeitsgruppe möglich, die Ergebnisse ihrer Untersuchung als Poster und Vortrag zu präsentieren. Die Resonanz auf internationaler Ebene war beeindruckend. Der Wunsch nach einer europaweiten Kooperation von HIV-Behandlerinnen wurde laut.
Die schottische Nationalpflanze als Auszeichnung: Der Thistle Award
Unter dem Titel "Virological outcome under HAART - does sex matter?" konnte 3A die ersten Ergebnisse zur Behandlungswirklichkeit HIV-positiver Frauen in Deutschland präsentieren.* Kongressteilnehmerinnen aus unterschiedlichen europäischen Ländern zeigten in Glasgow großes Interesse, sich mit der Arbeitsgruppe Ärztinnen und Aids zu vernetzen, um zukünftig gemeinsam frauenspezifische Forschungsprojekte durchzuführen. Die Datenlage zu HIV-infizierten Frauen scheint in allen Ländern gleichermaßen schlecht zu sein. Vor allem fehlen Kohortenstudien, die langfristige Auswirkungen der HIV-Therapie bei Frauen untersuchen. In klinischen Studien muss der Frauenanteil perspektivisch deutlich erhöht werden, um relevante geschlechtsspezifische Unterschiede in der Effektivität und Verträglichkeit von Therapieregimen überhaupt entdecken und untersuchen zu können.
Abb. links: Nach dem Vortrag - Spontanes Treffen am 3A-Poster; Abb. rechts: Chairwoman Judith Currier besucht das 3A-Poster
THERAPIE VON MÄNNERN FÜR MÄNNER?
Ein Problem wurde in Glasgow noch einmal überdeutlich: In Ländern, in denen der Anteil HIV-positiver Frauen relativ gering ist, werden sie mit ihren Belangen nicht adäquat berücksichtigt. Verstärkt wird dieser Effekt sicherlich dadurch, dass die Meinungsbildner im HIV-Bereich, überwiegend männlich sind. Das hat verständlicherweise Einfluss auf Forschungsschwerpunkte, Studienkonzepte und Therapieempfehlungen. Eine höhere Beteiligung von Behandlerinnen ist hier dringend notwendig, um einerseits frauenspezifischen Aspekten der HIV-Infektion in Zukunft besser gerecht zu werden und andererseits die Meinungen und Erfahrungen der Ärztinnen in wichtige Entscheidungsprozesse einfließen zu lassen. Bislang bleibt dieses Potenzial leider weitgehend ungenutzt.
FIRSTLINE FÜR FRAUEN
Die in Glasgow vorgestellte 3A-Analyse bildet die Basis für weitere Forschungsprojekte der Arbeitsgruppe. Die nächste Untersuchung wird der Initialtherapie gelten. Die Frage ist, ob derzeit Therapiestrategien bei HIV-positiven Männern und Frauen unterschiedlich aussehen, obwohl die aktuellen Guidelines keine wesentlichen geschlechtsspezifischen Empfehlungen beinhalten. Das Projekt wird von der KAAD gefördert und soll noch in diesem Jahr beginnen.