Deckblatt HIV&More 2010 - 3

Ausgabe 3 - September 2010

Editorial


THERAPIESTRATEGIEN: FRISCHER WIND »   CAVE: LANGZEITDATEN FEHLEN! »   ANALKARZINOM: INTERDISZIPLINÄRE ZUSAMMENARBEIT weiter 

KONGRESS

18. WeltAidsKongress in Wien
Neue Therapiestrategien

Zentrales Thema auf der Internationalen Aids-Konferenz war erwartungsgemäß der weltweite Zugang zur HIV-Therapie. Der Schwerpunkt lag diesmal auf Osteuropa und Zentralasien, wo derzeit die höchsten Raten an HIV-Neuinfektionen beobachtet werden. In Wien gab es aber auch spannende wissenschaftliche Daten. Neben der ersten erfolgreichen Mikrobizid-Studie wurden zahlreiche Arbeiten zu neuen Therapiestrategien präsentiert.  weiter 

KIT in Köln

Der alle zwei Jahre stattfindende KIT ist der größte deutschsprachige Kongress auf dem Gebiet der Infektionsmedizin und der einzige, der die unterschiedlichen Fachrichtungen in diesem Bereich vereint.  weiter 

HIV/AIDS UND KUNST

Felix González-Torres:
Spezifsche Objekte ohne spezifsche Form

Félix González-Torres (geboren 1957 in Guáimaro, Kuba; gestorben 1996 in Miami, Florida) dessen Werk zur Zeit in einer umfassenden Retrospektive in der Fondation Beyeler, Basel zu sehen ist, erlangte mit seinen auf den ersten Blick ruhig und wenig spektakulär wirkenden Werken internationale Berühmtheit – so wurden seine Arbeiten unter anderem 1995 im Solomon R. Guggenheim Museum, New York und 2000 in der Serpentine Gallery, London gezeigt. weiter 

FORTBILDUNG

Rainer Jordan, Witten:
Orale Manifestationen in der HAART-Ära – Nichts Neues?

Der Immundefekt manifestiert sich auch in der Mundhöhle. Zu den oralen Erkrankungen gehören neben Kaposi Sarkom und Haarleukoplakie die akute und chronische Paradontitis. Aber auch die antiretrovirale Therapie kann zu Nebenwirkungen im Mund führen.  weiter

Offener Brief von Dr. Albrecht Ulmer, Stuttgart, an das Robert Koch-Institut 

Müssen die Hygienehinweise aus dem Robert Koch-Institut von 2006 für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention in der Zahnheilkunde für HIV-Patienten aktualisiert werden?  weiter

Kommentar von Dr. Rainer Jordan, Witten
Empfehlungen erschweren Umgang mit HIV-Patienten

Laut Untersuchungen sehen sich Zahnärzte einem beträchtlichen HIV-Infektionsrisiko ausgesetzt (Coulter et al., 2000). Diese Ängste stehen deutlich im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Daten und veröffentlichten retrospektiven und prospektiven Studien, in denen das Übertragungsrisiko untersucht worden ist. Scully und Porter (Scully et al., 1991) haben in einer Literaturübersicht dargestellt, dass das Risiko einer HIV-Übertragung auf Gesundheitspersonal extrem gering ist.   weiter

Kommentar des Robert Koch-Instituts
Erschweren Hygienerichtlinien für Zahnarztpraxen eine normale zahnärztliche Versorgung von HIV-Patienten?

Laut Untersuchungen sehen sich Zahnärzte einem beträchtlichen HIV-Infektionsrisiko ausgesetzt (Coulter et al., 2000). Diese Ängste stehen deutlich im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Daten und veröffentlichten retrospektiven und prospektiven Studien, in denen das Übertragungsrisiko untersucht worden ist. Scully und Porter (Scully et al., 1991) haben in einer Literaturübersicht dargestellt, dass das Risiko einer HIV-Übertragung auf Gesundheitspersonal extrem gering ist.   weiter

Ramona Pauli, München:
Krebsvorsorge

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 170.000 Männer und 180.000 Frauen neu an Krebs. Damit ist der Krebs nach den Herzkreislauferkrankungen die häufigste Todesursache. Die gesetzlichen Krankenkassen bieten Vorsorgeuntersuchungen für bestimmte Krebsarten an. Die Teilnahme an diesen Programmen lässt allerdings zu wünschen übrig.  weiter 

Christian Hoffmann, Hamburg:
Nicht-AIDS-defnierende Tumore bei HIV-Patienten

HIV-Patienten haben ein erhöhtes Krebsrisiko. Dies gilt nicht nur für die drei so genannten AIDS-definierenden Malignome (ADM) Kaposi-Sarkom, Non-Hodgkin-Lymphom und Zervixkarzinom. Auch bei vielen Nicht-AIDS-definierenden Malignomen (Non-ADM) ist eine erhöhte Inzidenz zu beobachten. weiter 

Alexander Kreuter, Norbert Brockmeyer, Ulrike Wieland:
Hochgradige Anale Dysplasien bei HIV-positiven MSM

Eine Langzeitstudie des Kompetenznetzes HIV/AIDS ergab: HIV-positive MSM unterliegen einem erhöhten Risiko, an Analkrebs zu erkranken. Aus hochgradigen analen intraepithelialen Neoplasien (AIN) können sich in kürzester Zeit Analkarzinome entwickeln. Empfohlen werden regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen um erste Anzeichen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.  weiter 

Franz Mosthaf, Karlsruhe:
Das HIV-assoziierte Analkarzinom

Die Behandlung des Analkarzinoms bei HIV-Infizierten unterscheidet sich prinzipiell nicht von der bei HIV-negativen Personen. Bei kleineren Läsionen am Analrand ist die chirurgische Excision Mittel der Wahl. Bei allen anderen Tumoren steht heute die kombinierte Radiochemotherapie im Vordergrund.  weiter 

Philipe N. Khalil, Axel Kleespies, Matthias Siebeck, München:
Chirurgische Therapie von Anal- karzinomen und AIN bei HIV

Indikationen zum chirurgischen Eingriff ist neben der Gewinnung von Gewebe zur histologischen Untersuchung die komplette Exzision kleiner Befunde insbesondere am Analrand. Die Rektumextirpation ist nur bei Tumorpersistenz bzw. -rezidiv nach Radiochemotherapie angezeigt.  weiter 

MITTEILUNGEN

vir+ Nils Postel, Berlin
Viel HYPE um Nichts? Männermedizinische Substudie „HYPE“ der DAGNÄ-Studie 50/2010 bundesweit angelaufen

In den westlichen Gesellschaften wird in einigen Jahren die Hälfte der HIV-infizierten Männer über 50 Jahre alt sein. Nicht nur Stoffwechsel- und kardiovaskuläre Erkrankungen werden sukzessive häufiger auftreten, auch der klinisch signifikante Hypogonadismus des älter werdenden Mannes (late-onset-hypogonadism) wird an Häufigkeit und Schwere zunehmen, und damit ebenso seine zahlreichen Folgen.  weiter 

3A-Monitor:
Modellcharakter für andere Länder

Unter dem Konferenzmotto „Rights here, right now!“ standen besonders Frauenrechte im Mittelpunkt der XVIII. Internationalen AIDS-Konferenz in Wien. Um frauenspezifische HIV-Forschung weiter voran zu bringen und dementsprechend den Einfluss von Frauen im HIV-Bereich zu stärken, hat 3A vor vier Jahren einen Monitor ins Leben gerufen, der deutschlandweit die Beteiligung von Frauen an wissenschaftlichen Veranstaltungen misst.  weiter 

Deutsche AIDS-Stiftung
Notlagen HIV-infizierter Menschen nehmen zu

Während die Fortschritte in der medizinischen Therapie für viele Betroffene zu einer Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation geführt haben, gibt es eine wachsende Gruppe derjenigen, die mit Nebenwirkungen, Begleiterkrankungen oder Resistenzbildungen zu kämpfen haben.  weiter 

DAIG und Communities setzen gemeinsam international einzigartigen Standard
Wiener Prinzipien auf der Welt-Aids-Konferenz unterzeichnet

Auf der XVIII. Internationalen Welt-AIDS-Konferenz in Wien haben die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG), die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH), der Positive Dialog aus Österreich und die Schweizer Organisation LHIVE am 22. Juli 2010 eine gemeinsame Erklärung zur aktiven Einbindung der deutschsprachigen Communities in den Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongress (DÖAK) unterzeichnet.  weiter 

Deutsche AIDS-Hilfe: Neue Fortbildungsreihe gestartet
HIV/STI-Prävention und Beratung in der Arztpraxis

Wie rede ich mit meinen Patient(inn)en über Sexualität? Wie berate ich sensibel zu Risiken und Schutzmöglichkeiten? Wie gehe ich mit Menschen um, die sich trotz ausreichender Information anders verhalten, als die Präventionsbotschaften empfehlen? Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt eines von der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. initiierten Projekts zur Fortbildung von Ärztinnen und Ärzten. Im Fokus der Fortbildung steht die Arzt-Patienten-Kommunikation mit Männern, die Sex mit Männern haben (MSM).  weiter 

Infection&More

Joachim Richter, Tarik el Scheich, Emilie Liot, Irmela Müller Stöver, Dieter Häussinger, Jörg Heukelbach
Bilharziose (Schistosomiasis)

Die Bilharziose ist eine Wurminfektion, die weltweit mehr als 230 Millionen Menschen betrifft. Ihr vielfältiges klinisches Erscheinungsbild erschwert die Stellung einer Verdachtsdiagnose. Bei Menschen, die aus Endemigebieten, insbesondere Afrika, der Arabischen Halbinsel, Nordostbrasilien und Südostasien stammen und bei Reisenden, die dort Süßwasserkontakt hatten, sollte immer ein serologischer Suchtest erfolgen.  weiter 

GESUNDHEITSPOLITIK

Interview mit Katharina Thiele, München
AOK Berlin schließt Rabattvertrag mit Gilead Sciences

Seit Anfang Juli 2010 gibt es einen Rabattvertrag zwischen der AOK Berlin-Brandenburg und dem Unternehmen Gilead Sciences für die Produkte Atripla ® und Truvada ® . HIV&more sprach mit der Vertriebsleiterin Frau Katharina Thiele über die Hintergründe und die aktuelle Entwicklung im HIV-Pharmamarkt.  weiter 

MELDUNGEN/STREIFLICHT

Meldungen

5 Jahre Testung von Blutspenden auf HIV  »  Erhöht Testosteron das Herz-Kreislaufrisiko?   »  Zentrum für Innere Medizin und Infektiologie  » Positiv – Leben mit HIV und AIDS ....weiter

HIV-Streiflicht

Empöhrung nach Zeitplan: Früher  waren  WeltAids-Konferenzen  noch  richtig aufregend.  Es  ging  um elementare  Dinge  wie Tod,  Elend  und  Diskriminierung  und  die  Protagonisten  des  Kongresses Wissenschaftler,  Politiker, Aktivisten  und  Pharma waren oft unterschiedlicher Meinung. weiter

Meldungen

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.