Notlagen HIV-infizierter Menschen nehmen zu
Jahresbericht 2009: 2.500 Hilfsanträge erreichten die Stiftung
Teilnehmer einer Krankenreise
© ZIK Berlin
Während die Fortschritte in der medizinischen Therapie für viele Betroffene zu einer Verbesserung ihrer gesundheitlichen Situation geführt haben, gibt es eine wachsende Gruppe derjenigen, die mit Nebenwirkungen, Begleiterkrankungen oder Resistenzbildungen zu kämpfen haben. Diese Menschen mit HIV und AIDS sind häufig aufgrund verminderter Erwerbsfähigkeit in einer soziomateriell besonders schwierigen Situation. Viele von ihnen wenden sich in Notlagen mit der Bitte um Hilfe an die Deutsche AIDS-Stiftung – im Jahr 2009 waren es mehr als 2.500 Anträge, die die Stiftung erreichten. Die meisten Antragsteller baten um Hilfen in den Bereichen Wohnen, Bekleidung und medizinische Hilfsmittel. Bei mehr als jedem dritten Anfragenden war in der Vergangenheit bereits das Krankheitsbild AIDS diagnostiziert worden. Der Anteil weiblicher Antragstellender erreichte mit 41 Prozent einen neuen Höchststand. HIV-positive Frauen haben bundesweit nur einen Anteil von 18 Prozent an allen in Deutschland lebenden HIV-positiven Menschen. Der hohe Frauenanteil bei der AIDS-Stiftung ist ein Beleg für die besonders schwierige soziale Lage HIV-positiver Frauen. Viele von ihnen sind alleinerziehend und haben daher noch seltener als HIV-positive Männer einen Arbeitsplatz, der sie ernähren kann. Entsprechend hoch ist auch die Anzahl der Kinder, die von der Deutschen AIDS-Stiftung gefördert werden. 2009 waren es 77 HIV-positive und 1.064 in betroffenen Familien lebende Kinder unter 15 Jahren.
Medikamente können zwar die Vermehrung des HI-Virus hemmen und den Patienten zusätzliche Lebensjahre schenken. Diese Lebenszeit müssen viele HIV-positive Menschen jedoch in Armut verbringen. Das steigende Durchschnittsalter der Hilfesuchenden bei der AIDS-Stiftung zeigt die dauerhafte Bedürftigkeit vieler Menschen mit HIV und AIDS. Während im Jahr 1998 nur 27 Prozent aller Antragstellenden über 40 Jahre alt waren, lag deren Anteil 2003 bei 42 Prozent und 2009 bereits bei 59 Prozent. Weit über die Hälfte der Hilfsbedürftigen haben sich schon mehrfach an die Deutsche AIDS-Stiftung wenden müssen.
„Es ist zu befürchten, dass sich die Einkommenssituation der auf Transferleistungen angewiesenen Menschen mit HIV und AIDS weiter verschlechtern wird“, betonte Dr. Ulrich Heide, geschäftsführender Vorstand der Stiftung. Daher seien für arbeitsunfähige und leistungsgeminderte Betroffene die im Rahmen des Sparpaketes der Bundesregierung geplanten Kürzungen etwa bei Langzeitarbeitslosen oder Hartz IV-Empfängern nicht akzeptabel. Diese Gruppe macht rund 60 Prozent der Antragsteller aus. Das Sparpaket würde die finanzielle Situation vieler Betroffener weiter verschärfen und zu Lasten der Bedürftigsten gehen. Von der Stiftung geförderte Beschäftigungsprojekte, die auf Zuschüsse der ARGEn angewiesen sind, könnten gefährdet sein.
Deutsche AIDS-Stiftung • Markt 26 • 53111 Bonn
Klassik genießen und sich gegen AIDS engagieren
„Tue Gutes und habe Freude daran“ – unter diesem Motto konnte die Deutsche Oper am Rhein im Januar 2010 rund 1.200 Gäste im ausverkauften Opernhaus in Düsseldorf begrüßen. Nach dem großen Erfolg der Gala laden die Deutsche Oper am Rhein und die Deutsche AIDS-Stiftung für den 5. Februar 2011 zur 2. Operngala ein. Erneut werden Stars aus der Opernwelt, darunter Pavol Breslik, Alex Esposito und Adriana Kucerova, in Begleitung der Düsseldorfer Symphoniker die Gäste bezaubern. Moderiert wird der Abend wieder von Holger Wemhoff, Chefmoderator des Klassik Radio. Die Erlöse der 2. Festlichen Operngala kommen bedürftigen HIV-positiven und aidskranken Menschen in der Region und modellhaften Hilfsprojekten im südlichen Afrika zugute. Tickets zwischen 49 € und 175 € sind bei der Deutschen Oper Düsseldorf erhältlich (Kartentelefon: 02 11 - 8 92 52 11, Onlinetickets: www.ticketonline.com, E-Mail: ticket @operamrhein.de) VIP Karten für 500 €, die ein Gala Dinner mit Künstlern und Ehrengästen im Anschluss an das Konzert beinhalten, können schriftlich bei der Deutschen AIDS-Stiftung bestellt werden (www.aids-stiftung.de).
Bereits zum 17. Mal wird die Festliche Operngala zugunsten der Deutschen Aids-Stiftung in der Deutschen Oper Berlin (Initiatoren Dr. Alard von Rohr und Alfred Weiss) veranstaltet: Sie findet statt am Samstag, 6. November 2010. Max Raabe wird wieder durch den Abend führen, Dirigent ist Donalds Runnicles, bei den Sängerinnen und Sängern haben bereits zugesagt: Joyce Di Donato, Simon O’Neill, Saimir Pirgu, Kate Royal sowie der Kinderchor der Deutschen Oper Berlin. Karten können unter Telefon 0 30 / 343 84 343 oder E-Mail info@deutscheoperberlin.de reserviert werden.
Zum fünften Mal wird am 30. Oktober 2010 die HOPE Gala Dresden im Schauspielhaus stattfinden. Veranstalter der von der Saxonia Systems AG ins Leben gerufenen Gala ist die HOPE-Kapstadt-Stiftung, eine Unterstiftung der Deutschen AIDS-Stiftung. Moderatorin Ruth Moschner führt durch das Programm u.a. mit dem Pianisten Josef Bulva, der Sopranistin Eva Lind, Ben Becker und Udo Lindenberg. Tickets können ab sofort telefonisch unter 0 351 - 4864 2002 oder online unter www.sz-ticketservice.de gekauft werden.