Meldungen
HCV-Proteasehemmer
Boceprevir
(Victrelis®)
Im Juli wurde Boceprevir (Victrelis®) als erster HCV-Proteasehemmer von der European Medicine Agency (EMA) zur Behandlung der chronischen Hepatitis C Genotyp 1 zugelassen. Boceprevir ist indiziert in Kombination mit pegyliertem Interferon und Ribavirin bei erwachsenen Patienten mit kompensierter Lebererkrankung, die nicht vorbehandelt sind oder die nicht auf eine vorangegangene Therapie angesprochen bzw. einen Rückfall erlitten haben.
Telaprevir (Incivo®)
Als zweiter HCV-Proteasehemmer wurde Telaprevir (Incivo®) zur Behandlung von Patienten mit chronischer Hepatitis C Genotyp 1 in Kombination mit pegyliertem Interferon und Ribavirin zugelassen und zwar bei nicht vorbehandelten sowie vorbehandelten Patienten.
Infos zu Interaktionen
HCV-Proteasehemmer werden über das Enzymsystem CYP 450 metabolisiert und interagieren mit vielen Medikamenten.
Aktuelle Informationen zu Wechselwirkungen findet man auf der Webseite der Universität Liverpool
Deutsche
Leberhilfe e.V.
SMS-Erinnerungsservice
Die neuen Medikamente gegen Hepatitis C (Victrelis® und Incivo®) müssen genau alle acht Stunden eingenommen werden. Die automatische SMS der Deutschen Leberhilfe e.V. erinnert täglich an die Tabletten.
Die neuen HCV-Proteasehemmer müssen pünktlich eingenommen werden. Sonst funktioniert die Therapie nicht. Da man jedoch im Alltag selbst Wichtiges einfach mal vergisst, hat die Deutsche Leberhilfe e.V. einen SMS-Erinnerungsservice eingerichtet. Wer diesen Service nutzen will, muss sich unter http://sms-service.leberhilfe.org registrieren. Dies kann auch anonym geschehen. Die eingegebene Handynummer unterliegt dem Datenschutz und wird streng vertraulich behandelt.
Quelle: www.leberhilfe.org
Qutenza® Evidenzgrad Level A
Die European Federation of Neurological Societes (EFNS) stuft in ihren Leitlinien Capsaicin 8% in die höchste Evidenzkategorie (Level A) für die Behandlung der postzosterischen Neuralgie sowie der HIV-assoziierten Neuropathie ein. Hintergrund für diese Bewertung sind die Ergebnisse eines umfassenden Studienprogramms. Capsaicin 8% wurde an mehr als 2.000 Patienten in 12 klinischen Studien klinisch geprüft und zeigte eine signifikante Linderung von Nervenschmerzen in Folge einer Herpes Zoster Erkrankung oder HIV-assoziierten Neuropathie. Qutenza® Pflaster, das 8% Capsaicin enthält, ist in Deutschland seit Mai 2009 zur Behandlung dieser Erkrankungen zugelassen.
Süddeutsches
Infektiologie-Symposium SIS
Erfolgreicher
Start
Infektiologische Weiterbildung steht hoch im Kurs. Knapp 100 Teilnehmer waren angereist, um sich auf dem ersten Süddeutschen Infektiologie-Symposium SiS fortzubilden. Die Veranstaltung startete mit zwei Kursen „Impfen“ und „Rationelle Antibiotikatherapie in Klinik und Praxis“. Am folgenden Tag gab es Übersichtsvorträge zu den wichtigsten Neuerungen der jüngsten Zeit und in den Workshops diskutierten Kliniker und niedergelassene Ärzte konkrete Fälle. Die Themen reichten von HIV und Hepatitis bis hin zu moderner mikrobiologischer Diagnostik und Tuberkulose. Zum großen Erfolg des Symposiums haben nicht zuletzt auch die schöne Umgebung von Schloss Hohenkammer und die Möglichkeit zum persönlichen Austausch beigetragen. Das zweite Süddeutsche Infektiologie-Symposium im nächsten Jahr wird wieder im Schloss Hohenkammer bei München stattfinden und zwar am 19. und 20. Oktober 2012. Die Teilnehmerzahl ist ebenfalls strikt begrenzt.
Fotos:
Dr. Ramona Pauli
Ankündigung: KIT 2012
Der 11. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT) wird vom 25.-28. April 2012 in Köln stattfinden. Im Mittelpunkt steht die klinische Infektiologie als Querschnittsfach und damit der interdisziplinäre Austausch. Zum ersten Mal unterstützt die neugegründete Akademie für Infektionsmedizin der DGI die Ausrichtung von Symposien mit dem Fokus einer zertifizierten ärztlichen Fortbildung auf diesem Gebiet. Der Kongress wird wieder im historischen Gürzenich inmitten der Kölner Altstadt stattfinden. Kongresspräsidenten sind Prof. Bernd Salzberger, Regensburg und Prof. Jan van Lunzen, Hamburg.
Kurzfilm: Nachrichten
Im neuen Kurzfilm von Andreas Schlee erhält ein junger Mann unvermittelt die Diagnose „HIV-positiv!“. Warum dieses Thema? Andreas Schlee: „Weil sich dahinter Schicksale verbergen! Wenn dieses Thema in den Medien behandelt wird, dann wird leider nurselten darauf hingewiesen, welch ein Leid die betroffenen Menschen durchmachen. Und genau darum geht es in meinem Film! Ich wollte die ersten zwei Phasen, Depression und Wut, zeigen. Denn das sind die ersten Phasen, die die Menschen verarbeiten müssen, die eine solch schreckliche Nachricht erhalten. Vielleicht ist das Überstehen dieser ersten beiden Phasen sogar das Schwierigste im gesamten Verarbeitungsprozess. Mir ging es bei meinem Film darum zu zeigen, wie sich ein Mensch nach so einer Nachricht fühlt und was für Gedanken ihm dabei durch den Kopf gehen...“ Bilder aus dem Film und Kontakt http://www.andreasschlee.com
Viramune® Retardtablette zugelassen
Ende September wurde die neue retadierte Form von Nevirapin (Viramune®) in der EU zugelassen, seit Anfang November steht sie in Deutschland zur Verfügung. Die Viramune® Retardtablette enthält 50, 100 oder 400 mg Nevirapin, das kontinuierlich über 24 Stunden freigesetzt wird, und muss daher nur einmal täglich eingenommen werden. In der Regel löst sich die Tablette dabei auf, doch selbst wenn sie einmal offenbar „unversehrt“ ausgeschieden wird, besteht kein Grund zur Beunruhigung. Der Wirkstoff wurde während der Darmpassage aus der Trägersubstanz freigesetzt. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit der neuen Formulierung ist mit der herkömmlichen, schnell freisetzenden Nevirapin-Tablette vergleichbar. Für die Einleitung der Therapie gibt es die Viramune® Starterpackung mit 14 Tabletten Nevirapin 200 mg.
Die herkömmliche Viramune® 200 mg-Tablette wird es in Zukunft weiter geben.