20 Jahre bundesweites Netzwerk Frauen und Aids
Die Knotenfrauen des Netzwerks sind über die gesamte Bundesrepublik verteilt
Das Netzwerk Frauen und Aids ist ein Zusammenschluss von Frauen, die HIV-positiv, -negativ oder ungetestet sind, im Bereich HIV/Aids arbeiten oder sich anderweitig engagieren. Das Netzwerk steht jeder interessierten Frau offen. Über das Jahr und Land verteilt finden immer wieder Netzwerktreffen statt. Auf diesen Zusammenkünften werden wichtige Themen zu Gesundheit und Rechten bei HIV behandelt, es wird über den Lebensalltag mit HIV gesprochen, ExpertInnen werden eingeladen und Kontakte geknüpft. Die Frauen des Netzwerks bündeln frauenspezifische Informationen zu HIV, sie tauschen Erfahrungen aus und entwickeln Ideen für Projekte.
Ein Großteil der bundesweiten Netzwerkarbeit besteht darin, den Informationsfluss mit Nahrung zu füttern und am Laufen zu halten. Sogenannte Knotenfrauen, die über die ganze Bundesrepublik verteilt sind, senden per E-Mail Informationen an alle Interessierten. So erfahren Frauen von Treffen, von Arbeitsgruppen und wichtigen Neuigkeiten rund um Frauen und HIV.
Als das Netzwerk Frauen und Aids 1992 gegründet wurde, war die Sache mit dem Informationstausch noch nicht so einfach. Harriet Langanke kann sich lebhaft an diverse Papierstaus bei Kopiergeräten erinnern. Sie hat das Netzwerk mitgegründet und schickte damals als Knotenfrau Kopien in Papierform per Post an ihren Verteiler. „Nicht selten mussten wir uns für die Zeit und das Porto rechtfertigen, denn manche unserer männlichen Kollegen und Vorgesetzten fanden die Kosten dafür zu hoch“, erinnert sie sich.
Frauen und Aids: Engagement seit 20 Jahren: das Netzwerk Frauen und Aids feiert Geburtstag
Trotz aller Widerstände mauserte sich das Netzwerk zu einer wichtigen Instanz. So gelang es dem Netzwerk Frauen und Aids, in mehreren deutschen Aids-Hilfen feste Stellen für die Frauenarbeit zu erwirken. Es setzt sich gegen die Kriminalisierung von HIV-positiven Frauen ein und knüpft internationale Kontakte zu anderen Gruppen und Vereinen, die sich für Frauen mit HIV engagieren.
Aus dem Netzwerk Frauen und Aids entstand auch die DHIVA, das Fachmagazin für Frauen zu Sexualität und Gesundheit. Sie hat sich von einer schwarz-weißen Kopiervorlage zu einem bunten Magazin entwickelt. Die DHIVA berichtet regelmäßig über die Treffen der Netzwerkfrauen. Im Serviceteil des Magazins finden sich alle wichtigen Netzwerk-Termine und -Adressen.
Mitte September fand in Dresden das Treffen zum 20-jährigen Bestehen des Netzwerks statt. Die Netzwerkfrauen feierten das Jubiläum mit einem Rückblick, um die Zukunft des Netzwerkes zu gestalten. Wichtige Fragen taten sich dabei auf: Ist das Netzwerk heute noch notwendig für Frauen mit HIV? Wird das Netzwerk Nachwuchs finden? Wie sieht die künftige Arbeit aus? All diese Fragen gilt es zu klären, damit das Netzwerk seinen Kurs halten oder zielgerichtet ändern kann. Denn eines ist sicher: das Netzwerk Frauen und Aids wird weiter arbeiten – mit und für Frauen mit HIV.
Spenden:
Gemeinnützige Stiftung Sexualität und Gesundheit · Stichwort: Netzwerk Frauen und Aids · Commerzbank Köln · Konto: 0 33 30 60 60 0 · BLZ: 370 800 40
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