4/2012 Editorial
Das HIV-Team wünscht Ihnen ein erfolgreiches 2013
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Aktuelle RKI-Zahlen
3.400 HIV-Neuinfektionen registrierte das RKI in diesem Jahr. Wie viele der neu diagnostizierten HIV-Positiven sich tatsächlich auch in diesem Jahr angesteckt haben, kann nur geschätzt werden. Das RKI geht jedoch von einer leicht steigenden Tendenz aus – und das obwohl nahezu zwei Drittel der HIV-Positiven behandelt sind. Das gute alte Kondom zur Prävention hat somit noch längst nicht ausgedient.
Rückblick 2012
Das Jahr 2012 hat vergleichsweise nur wenig neue Impulse gebracht, vielmehr wurden die in den Jahren davor gewonnenen Erkenntnisse konsequent umgesetzt – zumindest von den Amerikanern. In den USA soll jeder HIV-Positive behandelt werden. Ein hohes Ziel angesichts der Schwierigkeiten in diesem Land die sozial schwachen Patientengruppen zu erreichen und in der Behandlung zu halten.
In Warteposition
In den kommenden Jahren wird es spannender. Neue Medikamente stehen vor der Tür, nämlich zwei neue „STR“ (deutsch: Ein-Tabletten-Regime) jeweils mit einem Integrasehemmer und zwei NRTI. Spannend ist auch, ob und wie sich Generika im HIV-Markt etablieren werden. In greifbarer Nähe sind ferner neue Medikamente zur Behandlung der Hepatitis C und der Tuberkulose.
Bei der Heilung werden die Ergebnisse
der ersten Pilotstudien mit Vorinostat erwartet, die hoffentlich zeigen werden,
dass man auf dem richtigen Weg ist. Vielleicht gibt es auch weitere neue
Ansätze, nachdem die Forschung in diesem
Bereich weltweit synchronisiert wurde.
Nachruf
Ein trauriges Ereignis 2012, das mich persönlich sehr berührt hat, ist der Tod von Dr. Amina Carlebach vom Infektiologikum in Frankfurt. Wir haben mit ihr eine engagierte und kompetente Kollegin viel zu früh verloren.
Dr. Ramona Pauli