Interview mit Kongresspräsident Prof. Dr. Heribert Stoiber,
Innsbruck
Begegnen, Verstehen, Bewegen
auf allen Ebenen
Was versprechen Sie sich vom DÖAK 2013 in Innsbruck?
Prof. Stoiber: In Österreich ist die Diskussion um HIV und Aids fast ganz von der Bildfläche verschwunden, HIV ist im Bewusstsein der Österreicher nicht wirklich da. Wir wollen diese Gelegenheit nutzen, um HIV in der Öffentlichkeit wieder Gehör zu verschaffen. Innsbruck ist daher der richtige Ort für den DÖAK. Darüber hinaus ist es eine sehr schöne Stadt!
Welche publikumswirksamen Aktionen sind geplant?
Prof. Stoiber: Zum einen wird es Aktionen im öffentlichen Raum geben. Seit einiger Zeit läuft auch ein Schulprojekt zur Prävention, an dem mehrere Klassen teilgenommen haben. Die prämierten Arbeiten werden zum Kongress vorgestellt, das soll natürlich auch in den Medien erscheinen. Darüber hinaus gibt keinen Gesellschaftsabend im klassischen Sinne. Gleich neben dem Kongressgebäude im Stadtcafe werden verschiedene Bands einen Abend gestalten. Der Eintritt ist frei, und die Bevölkerung herzlich eingeladen. Kongressteilnehmer, Community und alle, die an den Konzerten und auch an der Thematik interessiert sind, mischen sich, so dass es zu einem Begegnen, Bewegen und Verstehen kommt.
Was ist Ihr persönliches
Kongress-Highlight?
Schulklassen gegen Aids
Die AIDS-Hilfe Tirol hat tirolweit alle Schulklassen ab der 10. Stufe zur Teilnahme an einem Wettbewerb eingeladen. Bei dieser Projektarbeit zum Thema HIV mit dem Schwerpunkt Prävention organisierte die Aidshilfe zunächst Workshops in den Klassen, um die Jugendlichen zum Thema HIV zu informieren. Die Schüler und Schülerinnen konnten die HIV-bezogenen Präventionsbotschaften in jeglicher kreativen Form gestalten – als Plakat, Theater, Video oder Musikstück. Die besten Arbeiten werden auf dem DÖAK erstmals präsentiert.
Prof. Stoiber: Als Grundlagenwissenschaftler bin ich natürlich etwas voreingenommen. Ich freue mich auf den Vortrag von Professor Alexandra Trkola vom Institut für Medizinische Virologie der Universität Zürich. Sie arbeitet schon viele Jahre über Antikörper und Neutralisation durch Antikörper und hat sehr interessante neue Erkenntnisse.
Aber auch viele andere Vorträge werden sehr spannend. Wir haben ein ganz vielschichtiges Programm, das nicht strikt getrennt ist nach Grundlagenforschung, behandelnden Ärzten und Community/Sozialwissenschaften. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Grundlagenforscher verschiedene Diskussionen der Community anhören und umgekehrt. Wir versuchen, auch hier ein Begegnen und Verstehen erreichen. Ich bin optimistisch, dass der Kongress ein gelungener wird.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit der Community?
Prof. Stoiber: Die Zusammenarbeit läuft sehr gut. Wir bemühen uns sehr, entgegen zu kommen, offen zu sein. Auch die Community bewegt sich dadurch, und das macht das Zusammenspiel auf jeden Fall sehr viel leichter. Es gibt immer Dinge, über die man nicht einer Meinung ist. Aber wir diskutieren das aus und finden eine Lösung. Das ist uns bisher sehr gut gelungen.
Was lieben Sie an Innsbruck?
Prof. Stoiber: Den Freizeitwert schätze ich sehr: Alle Sportaktivitäten sind vor der Haustür, von Mountainbiken bis Bergwandern. Wenn es meine Zeit erlaubt, mache ich viel Sport. Es gibt keine Ausreden, faul rumzusitzen, dazu sind das Wetter und die ganze Umgebung einfach viel zu einladend!
Was sind Ihre Lieblingslokale in Innsbruck?
Prof. Stoiber: Es gibt ganz viele Wirtschaften, die super gutes Essen in angenehmer Atmosphäre bieten, auch außerhalb von Innsbruck. In der Stadt gibt es im Wirtshaus Schöneck sehr gutes Essen. Zum Ausgehen mag ich das Treibhaus mit seinem sehr bunten Kulturprogramm, das sich schon über viele Jahre einen sehr guten Namen gemacht hat. Man kann dort vor allem gute Jazz- und Blueskonzerte hören.
Vielen Dank für das Gespräch (FZ)