Neuer Tagungsort für Interdisziplinäres Treffen
HIV und Schwangerschaft - Abschied von Schlangenbad
Dazu wurde der eben fertig gestellte Präventionsfilm „Positiv schwanger“ vorgestellt, der u.a. von DAIG, DAGNÄ und DAH unterstützt wurde. Protagonistinnen des Films und der Filmemacher Thorsten Duit waren nach Oberursel gekommen, um das Projekt mit den Anwesenden zu diskutieren und um gemeinsam Lösungsstrategien zum Abbau von Diskriminierung im Medizinsystem zu finden. Der Film kann unter www.positiv-schwanger.de heruntergeladen werden und steht auch als DVD zur Verfügung.
Update Schwangerschaftsregister
Bundesweit 33 Zentren dokumentieren inzwischen im Deutschen HIV-Schwangerschaftsregister. Eine in Oberursel präsentierte Zwischenauswertung von 860 Dokumentationsbögen zeigt für Deutschland eine insgesamt gut funktionierende Prävention der HIV-Mutter-Kind-Übertragung. Rund 68% der Frauen sind bereits vor ihrer Schwangerschaft in der Behandlung eines HIV-Spezialisten. Bei Geburt des Kindes lag die mütterliche Viruslast in 83% der Fälle unter 50 Kopien/mL, bei weiteren 13% zwischen 50 und 1.000 Kopien/mL. Die Mehrzahl der Frauen (76%) wird in der Schwangerschaft mit PI-basierten Regimen behandelt. 70% der Frauen setzen nach der Geburt des Kindes ihre antiretrovirale Therapie fort. Die Fehlbildungsrate beträgt bei den bislang im Register dokumentierten Kindern 2%. Keine der dokumentierten Fehlbildungen wurde mit der antiretroviralen Therapie der Mutter in Verbindung gebracht. Mehr Informationen zum Schwangerschaftsregister unter www.daignet.de.
Update Mutterpass
Seit dem 10. November 2015 muss im Mutterpass dokumentiert werden, ob bei einer Schwangeren ein HIV-Test durchgeführt wurde oder nicht. So sieht es ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses vor. Über diese Neuregelung berichtete in Oberursel Dr. Matthias Beichert aus Mannheim. Bislang war nur die Beratung zum HIV-Test dokumentiert worden. Das Ergebnis des HIV-Tests wird nach wie vor nicht in den Mutterpass eingetragen.
Update Schwangerschaftsleitlinie
Die
Deutsch-Österreichische Leitlinie zur HIV-Therapie in der
Schwangerschaft und bei exponierten Neugeborenen steht in diesem Jahr
zur Überarbeitung an. PD Dr. Andrea Gingelmaier aus München wird
die Arbeit der Leitliniengruppe auch diesmal wieder koordinieren. In
Oberursel stellte sie den AWMF-konformen Ablauf der
Leitlinienaktualisierung vor und rief zur aktiven Mitarbeit an der
Überarbeitung auf.
Oberursel ist das neue Schlangenbad – Mehr als 100 Teilnehmer besuchten die Tagung HIV und Schwangerschaft
Foto: Dr. Gundolf Schüttfort
Die Veranstaltung wurde unterstützt von den Firmen Abbvie, Bristol-Myers Squibb, Gilead, Hexal, Janssen, MSD und ViiV Healthcare.
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Informationen zur Tagung:
Dr. Annette Haberl