Kinder leiden besonders stark unter HIV in der Familie
Um ihnen trotz dieser angespannten finanziellen Lage eine schöne Kindheit zu ermöglichen, stellt sie ihre Bedürfnisse zurück. Sie schlief auf einem alten Schlafsofa, das ihr jeden Morgen beim Aufstehen Rückenschmerzen bereitete. Sie musste diese sogar orthopädisch behandeln lassen. Als Olivers alte Schultasche kaputt ging, beantragte sie bei der Deutschen AIDS-Stiftung Hilfe zur Finanzierung des Ranzens, da sie nicht wollte, dass Oliver sich gegenüber den anderen Kindern in seiner Klasse schämen muss. Ihre eigenen Schmerzen waren ihr nicht so wichtig wie das Wohl ihres Kindes.
Kinder, die in Familien mit HIV leben, wachsen oft in Armut auf. Die Stiftung versucht im Rahmen ihrer Möglichkeiten, die Benachteiligung dieser Kinder auszugleichen. Beispielsweise mit der finanziellen Unterstützung beim Kauf von Kinderbetten oder Kinderbekleidung. ©Jens Weber_pixelio.de
Die Deutsche AIDS-Stiftung half Louisa mit 100 € für die Anschaffung einer neuen Schultasche für Oliver. Auf die desolate Schlafsituation aufmerksam geworden, half die Stiftung auch beim Kauf eines neuen Bettes samt Matratze.
Louisa, Oliver und Miriam sind nur eine von 612 Familien, die die AIDS-Stiftung in den vergangenen zwölf Monaten unterstützen konnte.
Die Hilfen der Deutschen AIDS-Stiftung für Kinder und Familien mit HIV
In Deutschland leben glücklicherweise nicht viele Kinder mit dem HI-Virus. Laut Robert Koch-Institut waren es 2013 ungefähr 200 Kinder, 2014 steckten sich weniger als zehn Babys bei ihren Müttern vor, während oder nach der Entbindung mit HIV an**. Mehr als die Hälfte der in Deutschland lebenden HIV infizierten Kinder unter 15 Jahren unterstützt die Deutsche AIDS-Stiftung durch individuelle Einzelhilfen und Gruppenhilfen. Um einiges höher ist die Zahl der Kinder, die in Familien mit HIV-positiven oder an AIDS erkrankten Eltern leben. In den vergangenen zwölf Monaten konnte die Deutsche AIDS-Stiftung 612 Familien helfen, in denen 1.123 Kinder leben. Mit 153.500 € unterstützte die Stiftung die Familien individuell, beispielsweise beim Kauf von neuer Kleidung, Schlafmöbeln, Küchengeräten wie Backöfen und Kühlschränken oder Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen. Eine Unterstützung, die speziell den Kindern zugutekommt, sind die Weihnachtsbeihilfen, mit denen die Stiftung Kindern im vergangenen Jahr ein schönes Weihnachtsfest bereiten konnte.
Kinder, die in einer Familie mit HIV leben oder selbst HIV-positiv sind, leben sehr häufig mit Heimlichkeiten. Oft wissen sie nicht von der Infektion der eigenen Eltern. Falls sie davon wissen, dürfen sie aus Angst vor Diskriminierung und Ausgrenzung mit niemandem darüber reden. Auch ihre eigene Infektion müssen sie anderen Kindern oder erwachsenen Bezugspersonen verheimlichen.
Neben den individuellen Hilfsleistungen fördert die Stiftung auch Projekte für Familien und Kinder mit HIV, in den letzten Monaten vier Projekte mit insgesamt 9.300 €. Hierzu zählte ein Mutter-Kind-Wochenende, zwei Begegnungsangebote für HIV-positive Frauen und Kinder sowie eine Familienschulung. Die Schulung, angeboten von der Infektionsambulanz des Uniklinikums München, richtet sich an Familien, in denen Kinder leben, die noch nicht über die eigene oder die Infektion der Eltern aufgeklärt sind. In verschiedenen Gesprächseinheiten sollen die Kinder über die Infektion informiert und die Familien beraten werden. Die Schulung hilft den Familien, sich mit HIV/AIDS auseinanderzusetzen und das Gespräch darüber zu suchen, damit Heimlichkeiten innerhalb der Familie Kinder und Eltern nicht weiter belasten.
* Alle Namen wurden zum Schutz der Personen geändert.
** Die Neuinfektions-Zahlen des Robert Koch-Instituts beziehen sich auf das Jahr 2014. Die Gesamtzahl der in Deutschland lebenden HIV-positiven Kinder stammt aus dem Jahr 2013.
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