Döak 2021:
Voller Erfolg im virtuellen Format

Seit ihrer Gründungsversammlung im Dezember 1989 hat die Deutsche AIDS-Gesellschaft (DAIG) insgesamt 17 AIDS-Kongresse ausgerichtet. Der 10. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK) im März 2021 war pandemiebedingt der erste, der rein virtuell durchgeführt werden musste. Unter dem Motto „40 Jahre HIV/AIDS – Pandemien gestern und heute“ wurde diesmal auf dem DÖAK neben HIV-Themen auch der aktuelle Stand zu Prävention, Diagnostik und Therapie der COVID-Infektion adressiert. Herausragende Referent*innen waren in allen Formaten des Kongresses vertreten.

Poster wurden themenbezogen in einer virtuellen Ausstellung präsentiert, die durch eine Best-Poster-Session ergänzt wurde. Workshops, Campfire und eine Networking Zone boten auch virtuell Gelegenheit zum interaktiven Austausch, von der die mehr als 900 Teilnehmer*innen des DÖAK regen Gebrauch machten. Die Kongresspräsidenten Prof. Christian Hoffmann und Prof. Oliver Keppler zeigten sich dementsprechend mehr als zufrieden mit dem Verlauf des DÖAK 2021.

DEUTSCHER AIDS-PREIS FÜR KÖLNER FORSCHER-DUO

Preisträger des Deutschen AIDS-Preises der DAIG: Dr. Dr. Philipp Schommers und Dr. Henning Grül
Preisträger des Deutschen AIDS-Preises der DAIG: Dr. Dr. Philipp Schommers und Dr. Henning Grül
© Fotos: privat

Der im Rahmen des DÖAK verliehene Deutsche AIDS-Preis der DAIG ging in diesem Jahr an die beiden Kölner
Forscher Dr. Henning Grüll und Dr. Dr. Philipp Schommers aus der Forschungsgruppe um Prof. Dr. Florian Klein vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Köln und des Deutschen Zentrums für Infektionsforschung (DZIF). Sie erhielten die Auszeichnung für ihre im Februar 2020 in der Zeitschrift Cell publizierte Arbeit Restriction of HIV-1 Escape by a Highly Broad and Potent Neutralizing Antibody.

Der Deutsche AIDS-Preis der DAIG ist mit 10.000 Euro dotiert.

Preisträger*innen der DAIG-Nachwuchsforscher*innenpreise: Dr. Kathrin van Bremen, Laila Cravat und Lila Haberl
Preisträger*innen der DAIG-Nachwuchsforscher*innenpreise: Dr. Kathrin van Bremen, Laila Cravat und Lila Haberl

Anlässlich des Deutsch-Österreichischen AIDS-Kongresses hatte die DAIG auch wieder Nachwuchsforscher*innenpreise ausgeschrieben. Für die DAIG als wissenschaftliche Fachgesellschaft haben diese Preise eine besondere Bedeutung, denn sie würdigen explizit junge Wissenschaftler*innen, die mit ihren Arbeiten beispielhaft für die Zukunft der HIV-Forschung stehen. In diesem Jahr wurden drei junge Frauen mit den Nachwuchsforscher*innenpreisen der DAIG ausgezeichnet: Dr. Kathrin van Bremen, Laila Cravat und Lila Haberl. Dr. Kathrin van Bremen wurde für ihre in Liver International publizierte Arbeit Obstacles to HBV functional cure: Late presentation in HIV and it´s impact on HBV seroconver-sion in HIV/HBV coinfection ausgezeichnet. Kathrin van Bremen ist als Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologin in der infektiologischen Ambulanz des Universitätsklinikums Bonn tätig. Laila Cravat erhielt den DAIG-Nachwuchsforscher*innenpreis für ihre Arbeit HIV-Test Beratung und Durchführung in der Schwangerschaft – wo stehen wir 2020? Die Preisträgerin studiert in Bonn Humanmedizin. Die Untersuchungen zur HIV-Testung in der Schwangerschaft sind Bestandteil ihrer Doktorarbeit. Auch die dritte Preisträgerin Lila Haberl ist noch Medizinstudentin. Sie erhielt den Nachwuchsforscher*innenpreis der DAIG für ihre in AIDS Patient Care and STD´s publizierte Arbeit Not recommendd but done – Breastfeeding with HIV in Germany. Die Nachwuchsforscher*innenpreise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert.

DAIG-Posterpreisträger*innen: Dr. André Fuchs, Dr. Karoline Grünberger und Dr. Ricardo N. Werner
DAIG-Posterpreisträger*innen: Dr. André Fuchs, Dr. Karoline Grünberger und Dr. Ricardo N. Werner

Die mit jeweils 750 Euro dotierten Posterpreise der DAIG gingen in diesem Jahr an Dr. André Fuchs vom Hirsch Institute of Tropical Medicine in Asella (Äthiopien) für seine Arbeit HIV-Medikamentenresistenz bei virologischem Versagen der antiretroviralen Zweitlinien-Therapie in Äthiopien sowie an Dr. Karoline Grünberger aus Wien für ihr Poster HIV-Therapie Adhärenz während der COVID-19 Pandemie. Dr. Ricardo N. Werner von der Charité in Berlin erhielt den Preis für Potenziale für eine verbesserte Implementierung der PrEP? Kenntnisse, Einstellung und Beratungspraxis zur PrEP unter Ärzt*innen.

NEUER DAIG-VORSTAND GEWÄHLT

Scheidender und neuer Vorsitzender der DAIG: Prof. Dr. Hans-Jürgen Stellbrink und PD Dr. Stefan EsserScheidender und neuer Vorsitzender der DAIG: Prof. Dr. Hans-Jürgen Stellbrink und PD Dr. Stefan EsserNeu im DAIG-Vorstand: Dr. Jan Thoden

Scheidender und neuer Vorsitzender der DAIG: Prof. Dr. Hans-Jürgen Stellbrink und PD Dr. Stefan Esser

r. Neu im DAIG-Vorstand: Dr. Jan Thoden

Auf der virtuellen DAIG-Mitgliederversammlung im Rahmen des DÖAK wurde ein neuer Vorstand der Fachgesellschaft gewählt. Prof. Hans-Jürgen Stellbrink kandidierte dabei nicht mehr für den Vorsitz, sondern schied auf eigenen Wunsch aus dem Vorstand aus. Der neu gewählte Vorsitzende PD Dr. Stefan Esser dankte als erste Amtshandlung seinem Vorgänger für dessen langjährige Vorstandstätigkeit und würdigte das herausragende Engagement Hans-Jürgen Stellbrinks für die Fachgesellschaft. Neu in den Vorstand der DAIG gewählt wurde Dr. Jan Thoden aus Freiburg. Er übernimmt die Funktion des Schatzmeisters. Die Vorstandsmitglieder PD Dr. Christoph Boesecke (Wissenschaftlicher Sekretär), PD Dr. Christoph Spinner (Schriftführer) und Dr. Annette Haberl (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit) wurden jeweils in ihren Ämtern bestätigt.

Im Rahmen der DAIG-Mitgliederversammlung wurden auch die Ergebnisse der kurz zuvor durchgeführten Mitgliederbefragung vorgestellt. Als wichtigste Themenschwerpunkte der Fachgesellschaft nannten die Teilnehmer*innen die Erstellung nationaler Therapieleitlinien, Fortbildungsangebote sowie die Beteiligung der DAIG an der Weiterentwicklung der Infektiologie. Auch Stellungnahmen zu aktuellen Themen werden von den Mitgliedern erwartet. Mitgliederkommunikation, Homepage und Geschäftsstelle bekamen in der Umfrage überwiegend gute bzw. sehr gute Bewertungen. Auch mit der Arbeit des Vorstandes zeigten sich die allermeisten der Befragten zufrieden.

DÖAK 2023 IN BONN

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung wurde über den Austragungsort des nächsten Deutsch-
Österreichischen AIDS-Kongress abgestimmt. Er wird im Jahr 2023 in Bonn stattfinden. Die Präsidentschaft haben Prof. Jürgen Rockstroh und Prof. Clara Lehmann übernommen. Wissenschaftlicher Sekretär ist PD Dr. Christoph Boesecke.

DIE DAIG AUF DEM KIT

Auf dem 15. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT), der vom 15. bis 19. Juni 2021 virtuell stattfindet, wird die DAIG auch diesmal wieder ein wissenschaftliches Symposium ausrichten. Als Referent*innen werden dabei sein: Prof. Clara Lehmann, PD Dr. Carolynne Schwarze-Zander, Prof. Florian Klein und PD Dr. Christoph Spinner. Den Vorsitz haben PD Dr. Christoph Boesecke und Dr. Björn Jensen. – Wie bereits auf dem DÖAK wird die DAIG auch auf dem KIT mit einem virtuellen Stand vertreten sein.

Mehr unter www.kit-kongresse.de


Die nächste Mitgliederversammlung der DAIG ist im Rahmen des DAGNÄ-Workshop, der am 1./2. Oktober als Präsenzveranstaltung in Berlin stattfinden soll, vorgesehen.



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