3/2023 Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
Dauerbrenner STI
Das Titelbild stammt aus der Reihe „Die infektastischen STI“ der BZgA im Portal „Liebesleben“. In kurzen Episoden – mittlerweile 3 Staffeln mit über 70 Folgen – unterhalten sich die Plüsch-Erreger Trippo, Chlam, Philis, Feig und HePP im Muppet Show-Humor über ihre Infektions-Erfolge bzw. -Misserfolge. Die Serie wurde 2018 für den Einsatz auf Social Media für eine junge Zielgruppe entwickelt.
Adhärenz und HIV
Das Szenario ist bekannt. Die Viruslast ist gestiegen und der Patient beteuert „... aber ich nehme die Tabletten doch jeden Tag“. Wie sich dieses Gespräch weiterentwickelt, hängt von der Interaktion der beiden Gesprächspartner ab, die wiederum durch viele Faktoren beeinflusst wird. Auch wenn man schon viele solcher Gespräche geführt hat und meint, das hat man doch immer gut hingekriegt, lohnt sich der Beitrag von Steffen Heger. Da wird das komplexe Beziehungsgeflecht von Arzt/Ärztin mit Patient/Patientin aus beiden Perspektiven anschaulich beleuchtet.
HIV-Medizin heute und morgen
Der IAS-Kongress in Brisbane hat es deutlich gezeigt: Die HIV-Medizin ist keine infektiologische Herausforderung mehr. Das Highlight des HIV-Kongresses in Australien war REPRIEVE, eine Studie, die den Nutzen der Cholesterinsenkung bei Menschen mit HIV dokumentiert. Eine ganze Session wurde dieser Studie gewidmet. Im Mittelpunkt steht heute vielmehr – zumindest im ambulanten Bereich – die allgemein-internistische Versorgung von Patienten/Patientinnen mit einer gut behandelbaren chronischen Virusinfektion. Wenn neue sechsmonatige ART-Regime auf den Markt kommen, wird man sich in der HIV-Praxis neu orientieren müssen. Der Facharzt/Fachärztin für Infektiologie ist ein wichtiger Schritt für die Kliniken, im ambulanten Bereich muss sich erst noch zeigen, ob und welche neue Möglichkeiten sich dadurch eröffnen.
Dr. Ramona Pauli