HCV: Prävention Leberkrebs mit Peginterfon-Erhaltungstherapie
Die Auswertung der ersten vier Jahre nach Ende der Peginterferon-Erhaltungstherapie (90μg/Woche über 3,5 Jahre) in der Studie HALT-C ergab keinen Effekt auf die Inzidenz des hepatozellulären Karzinoms (HCC), die aktuelle Auswertung nach einer medianen Beobachtungszeit von 6,1 (max. 8,7) Jahren zeigte jetzt dagegen eine Senkung der HCC-Inzidenz. In der Studie erhielten 1.050 Patienten mit chronischer HCV und Ishak-Score Fibrosegrad ≥3 ohne anhaltende Virussuppression unter einer vorherigen Therapie mit pegIFN/RBV entweder eine pegIFN-Erhaltungstherapie oder keine Therapie. Nach dem nunmehr sechsjährigen Follow-up hatten 88 Patienten ein HCC entwickelt, davon war das HCC bei 68 Patienten gesichert und bei 20 vermutet: Die Inzidenz betrug 7,2% (347/515) in der pegIFN-Gruppe und 9,6% (51/533) in der Kontrollgruppe (p=0,24). Von der langen Behandlung profitierten vor allem Patienten mit Zirrhose (kumulative Inzidenz nach 8 Jahren 11% versus 24,2%; p=0,01), nicht jedoch Patienten mit einer Fibrose (10,1% versus 9,8% ; p=0,26). Dabei trat der Unterschied bei den Zirrhose-Patienten vier Jahre nach Ende der Therapie noch nicht auf. Die Inzidenz des HCC war auch in der Gruppe der behandelten Patienten mit einer Abnahme des histologischen Hepatitis-Aktivitätsindex (HAI) von ≥2 höher als bei den Patienten mit unverändertem oder gestiegen HAI (2,9% versus 9,4%; p=0,03).