RESPOND-2: Boceprevir erhöht signifikant SVR-Rate bei vorbehandelten HCV-Patienten Genotyp 1
Bei Nonrespondern und Relapsern unter einer konventionellen Behandlung mit Peginterferon/Ribavirin erhöht die erneute Therapie mit dem oralen Proteasehemmer Boceprevir (BOC) plus Peginterferon alfa-2b/Ribavirin (pegIFN/RBV) bei HCV-Patienten Genotyp 1 die anhaltende Virussuppression (sustained virological response; SVR) signifikant im Vergleich zur Standardtherapie pegIFN/RBV. Knapp die Hälfte der Patienten konnte die Response-gesteuerte Therapie (response guided therapy; RGT) nach 36 Wochen beenden.
Auf dem Kongress wurden detaillierte Auswertungen vorgestellt, unter anderem zu den Heilungsraten (SVR-Raten) nach einer RGT. Demnach erreichten 46% der Patienten im RGT-Arm ein frühes Ansprechen und konnten die Therapie nach 36 Wochen beenden, die SVR-Rate betrug in dieser Population 86% (64/74). Bei Patienten ohne frühes Ansprechen lag die SVR-Rate nach der verlängerten RGT bei 40% (29/72). Nach der fixen 48-wöchigen Triple-Therapie erreichten 88% (74/84) der Patienten eine SVR.
Abb. SVR- und Relapse-Raten bei Therapieansprechen Woche 8
In allen drei Armen war die SVR-Raste bei den Relapsern höher als bei den als Non-Respondern: Bei den ehemaligen Non-Respondern hatten 7%, 40% und 52% der Patienten eine SVR (jeweils p<0,0001 versus Kontrolle), bei den ehemaligen Relapsern waren es 29%, 69% und 75% und bei den ehemaligen Nullrespondern 0%, 33% und 34% (p<0,0001 versus Kontrolle).
Abb. Die Response-gesteuerte Therapie war vergleichbar wirksam wie die 48-wöchige Triple-Therapie.
Patienten, die bereits auf die Einleitungsphase bei Woche 4 mit einer Senkung der Viruslast um mindestens 1 Logstufe ansprachen, hatten eine höhere SVR-Rate als Patienten mit einer Senkung der Viruslast um <1 Logstufe zu Woche 4.
Abb.: SVR nach Ansprechen auf pegIFN/RBV in der Einleitungsphase Woche 4
Die höchsten SVR-Raten hatten Patienten mit Ansprechen auf die Einleitungsphase und anschließender 44-wöchiger Triple-Therapie behandelt wurden.
Eine Anämie trat bei 20%, 43% und 46% und eine Geschmacksstörung bei 11%, 43% und 45% der Patienten auf. Die Anämie wurde bei 21%, 41% und 46% der Patienten mit Erythropoietin behandelt. Wegen unerwünschter Ereignisse brachen 8%, 12% und 3% der Patienten ab, davon wegen einer Anämie 3%, 3% und 0%.
Abb. Die häufigsten Behandlungs-assoziierten unerwünschten Ereignisse
Das Fazit: Für Nonresponder und Relapser sind die Heilungsraten nach einer Triple-Therapie mit Boceprevir hoch, auch Nullrepsonder profitieren von dieser Therapie.