SWITCHMRK: Switch von Lopinavir/r auf Raltegravir virologisch nicht gleichwertig
Der Wechsel von Lopinavir/r auf Raltegravir bei Patienten mit einer Viruslast unter der Nachweisgrenze hat in der randomisierten SWITCHMRK-Studie häufiger zum virologischen Versagen geführt als die Fortführung des ursprünglichen Regimes.
An den internationalen Studien SWITCHMRK I und II (Protikoll 032 und 033) nahmen 355 Patienten teil, deren Viruslast seit mindestens drei Monate unter einer Lopinvavir/r-basierten HAART <50 Kopien/ml lag. Bei 176 Patienten wurde von Lopinavir/r auf Raltegravir umgestellt, 178 Patienten nahmen Lopinavir/r weiter. Nach 24 Wochen lag die Viruslast unter Raltegravir bzw. Lopinavir/r bei 88% bzw. 93,8% der Patienten unter der Nachweisgrenze. Die Differenz betrug -5,8%. Damit hat Raltegravir das Kriterium der Nicht-Unterlegenheit nicht erreicht.
Versagen insbesondere bei mehrfach vorbehandelten Patienten
Ein Therapieversagen mit einer zweimaligen Viruslast >400 Kopien/ml lag unter Raltegravir vs. Lopinavir/r bei 12 vs. 4, mit einer Viruslast >50 Kopien/ml bei 32 vs. 17 Patienten vor. 84% der Patienten mit Therapieversagen unter Raltegravir waren beim Switch nicht mehr auf ihrem Firstline-Regime und bei 66% hatte bereits früher einmal eine Therapie versagt.
Bei 8 der 9 Patienten mit einer Viruslast >50 Kopien/ml aus SWITCHMRK II lag ein Resistenztest vor, wobei 4 Patienten NRTI-, NNRTI- und Integrasehemmer-Mutationen aufwiesen. Bei 4 Patienten war lediglich eine Resistenz gegen den Integrasehemmer nachweisbar.
Besseres Lipidprofil
Signifikant besser unter dem Integrasehemmer im Vergleich zu Lopinavir/r war das Lipidprofil. Die Triglyceride ging nach dem Wechsel um 41%, das Gesamtcholesterin um 13% zurück. Bei HDL- und LDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin wurde kein Unterschied beobachtet. Die Verträglichkeit der beiden Substanzen war gleichermaßen gut. Es wurden keine gravierenden Nebenwirkungen beobachtet.