Child-Pugh Score bei HIV/HCV unzuverlässig

Wien, 18. 4. 2010

Ein Abfall des Child-Pugh Scores unter HCV-Therapie ist bei HIV/HCV-Koinfizierten kein guter Prädiktor für eine Dekompensation.

In der PARADIGM-Studie an 46 HIV/HCV-Koinfizierten mit kompensierter Leberzirrhose kam es unter der HCV-Therapie sowie danach bei der Hälfte der Patienten zur Verschlechterung des Child-Pugh (CP) Scores. Die Verschlechterung waren in der Regel Folge einer Veränderung von Albumin und/oder Bilirubin. Doch lediglich in einem Fall wurde drei Monate nach Absetzen der HCV-Therapie wegen Nichtansprechen eine Varizenblutung beobachtet. Die Autoren schließen daraus, dass die Verschlechterung des CP-Scores unter einer HCV-Therapie bei Koinfizierten kein zuverlässiger Prädiktor für eine Dekompensation ist.

Der Child-Pugh Score berücksichtigt zwei klinische Parameter (Aszites und Enzephalopathie) und drei Laborparameter (Albumin, Bilirubin und Quick).

Der Abfall des Albuminspiegels könne – so die Autoren - auf die Anorexie und der Anstieg des Bilirubins auf die Ribavirin-bedingte hämolytische Anämie zurückgehen.



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