XVII International Aids Confererence 2008: Eröffungsveranstaltung
Die XVII. WeltAids-Konferenz in Mexico City ist eröffnet. Die Eröffungsveranstaltung im Auditorio Nacional war hochkarätig besetzt. Zu den Rednern gehörten der mexikanische Präsident Felipe Calderon, der UN-Generaldirektor Ban Ki-moon, die WHO-Direktorin Margaret Chan, der UN-Beauftragte für HIV/AIDS Peter Piot, die Aktivistinnen Mony Pen aus Kambodscha und die 13jährige Keren Dunaway Gonzales aus Honduras, die Premierminister Luisa Dias Diogo, Mozambique und Denzil Douglas, St. Kitts and Nevis (der kleinste lateinamerikanische Staates bestehend aus zwei karibischen Inseln) und schließlich der IAS Präsident Pedro Cahn, Argentinien, und der lokale Chairman Luis Soto-Ramirez aus Mexico City.
Gegen Homophobie in Lateinamerika
Die WeltAids-Konferenz in Mexico ist mit 22.000 Teilnehmern die zweitgrößte überhaupt. Und zum ersten Mal findet die Tagung in Lateinamerika statt. Hier soll sie Signale aussenden gegen Stigma und Diskriminierung, insbesondere gegen die in Lateinamerika weit verbreitete Homophobie. "Wir müssen das Schweigen brechen und gegen die Diskriminierung von MSM, Transgender, Drogengebraucher, Migranten und Prostituierten kämpfen", forderte der IAS-Präsident Pedro Cahn, Argentinien. Bereits im Vorfeld der Konferenz fand dazu ein großes Symposium und ein Marsch gegen die Diskriminierung von Homosexuellen statt.
Noch mehr Therapie und viel mehr Prävention
Das Motto der Konferenz lautet: Universal Action Now! Gemeint ist damit die Forderung nach weltweitem Zugang zu Prävention, Versorgung und Therapie jetzt. Es ist zwar, so Peter Piot, eine neue Ära in Bereich der HIV-Pandemie angebrochen, "denn zum ersten Mal können wir Ergebnisse vorweisen, zum ersten Mal sterben weniger Menschen an AIDS". Drei Millionen Menschen werden derzeit in den Entwicklungsländern antiviral behandelt. "Das ist ein gutes Ergebnis, doch es bedeutet nicht, dass wir uns ausruhen können", erklärte Piot. Vielmehr muss die Fortführung der ART über Dekaden gesichert und noch mehr Menschen behandelt werden.
UN-Beauftragte für HIV/AIDS Peter Piot
Kombinierte Prävention
Eine Sieg im Kampf gegen HIV/AIDS durch Ausweitung der Therapie allein ist allerdings eine Illusion. Das haben die Verantwortlichen bereits vor zwei Jahren erkannt. Piot forderte deshalb mehr Prävention. Gebraucht wird laut Piot eine der lokalen Situation angepasste "Kombinationsprävention" bestehend nicht aus kombinierten biomedizinischen Präventionsmaßnahmen und gesellschaftlichen Veränderungen.
HIV/AIDS bleibt etwas Besonders
Gleichzeitig wandte sich Piot gegen die "Normalisierung" von HIV/AIDS. Die Ansicht, dass die vielen Millionen Hilfsgelder gegen HIV/AIDS andere Erkrankungen in den Hintergrund drängen und die Gesundheitssysteme in Entwicklungsländern deformiert werden, wies Piot von sich. "Im Gegenteil, die nationalen Gesundheitssysteme profitieren, TB und Malaria ist mit im Programm und es ist nicht zu viel Geld, sondern immer noch zu wenig, um die Epidemie zu stoppen", betonte der Leiter von UNAIDS.
Viele Tagungen im Vorfeld
Bereits in Vorfeld der Konferenz gab es viele Aktivitäten und Meetings. So trafen sich am 1. August die 16 Gesundheits- und 12 Erziehungsminister von 16 lateinamerikanischen und karibischen Staaten, und verabschiedeten eine Erklärung zur Förderung der sexueller Gesundheit, sprich Prävention, von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Weitere Treffen vor der Konferenz waren die Jugend-Konferenz sowie eine ökumenische Konferenz, bei der darüber nachgedacht wurde, wie religiöse Organisationen und/oder Werte zur Bekämpfung von HIV/AIDS beitragen können.