Eröffnung im Zeichen der Finanzkrise

Kapstadt, 19. Juli 2009

Bild: Afrikanischer TrommlerDie Eröffnung der 5. Tagung der Internationalen AIDS-Gesellschaft (IAS) Kapstadt war geprägt von der Sorge um die finanziellen Ressourcen zur Bekämpfung von HIV/Aids. Noch immer haben 6 Millionen Afrikaner keinen Zugang zur lebensrettenden antiretroviralen Therapie und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil die Kosten werden aufgrund des zunehmenden Bedarfs an Zweitlinientherapie weiter ansteigen. Dem gegenüber stehen die weltweite Finanzkrise, neue Prioritäten auf der Agenda der öffentlichen Geldgeber im Gesundheitswesen und Ermüdungserscheinungen bei den privaten Spendern.

Der erste Redner bei der Eröffnung, der lokale Chairman Jerry Coovadia erinnerte an die WeltAids-Konferenz 2000 in Durban. Der damalige südafrikanische Präsident Thabo Mbeki hatte die virale Genese von Aids geleugnet und keine antiretroviralen Medikamente im Land zugelassen. Die Konferenz hat damals viel bewegt, doch die Entwicklung schritt nur langsam voran. Erst seit 2003 ist die ART in Südafrika möglich und HIV steht noch nicht allzu lange oben auf der politischen Agenda. Umso erfreulicher das Statement des südafrikanischen Vizepräsidenten Kgalema Motlanthe: „Wir haben viel erreicht, aber wir brauchen mehr Tests, die frühere Behandlung, eine bessere Anbindung der Patienten und eine Verbesserungen beim Medikamentenvertrieb.“

Sorge um Finanzen

Der IAS-Pärsident Julio Montaner erinnerte an die vielen noch zu lösenden Probleme in Afrika und betonte, dass immer noch 6-7 Millionen HIV-Infizierte mit weniger als 200 CD4 Zellen/ml auf Therapie warten. Dennoch haben die G8-Länder bei ihrem letzten Treffen HIV/Aids aus der Prioritätenliste gestrichen und ihre Verpflichtung zum weltweiten Zugang zur Therapie bis 2011 nicht erneuert, geschweige denn ihre alten Zusagen erfüllt. Montaner forderte die Industriestaaten auf, ihre Versprechen trotz Finanzkrise zu halten und insbesondere bei der Versorgung von marginalisierten Gruppen wie MSM, Drogengebrauchern und Sexarbeitern keine Kompromisse einzugehen.  Auch Viyuseka Dabula, Generalsekretärin der Treatment Action Campain betonte, dass nur die Finanzen in der Krise seien, nicht HIV/Aids. „Ohne eine weitere Steigerung der Investitionen werden bereits im Jahr 2012 90% der aktuellen Ressourcen für die Zweitlinien-Therapie gebraucht werden“, erklärte Dabula. Vor diesem Hintergrund rief Stephen Lewis, ehemaliger UN-Beauftragter für Aids in Afrika, in seinem Keynote-Referat die Wissenschaftler auf, sich als Aktivisten zu betätigen und Fördergelder einzuwerben.

Bild Plakat: ' we need resources for health'Absichtserklärung unterzeichnet

Bereits vor der Eröffnungszeremonie fand eine von der IAS und Aktivistenorganisation Treatment Action Campain organisierter  Demonstrationsmarsch von der Kapstadter Innenstadt zum Kongreßzentrum statt. Dort gab es Ansprachen zur Situation der Menschen mit HIV/Aids in Südafrika, wobei auch der gleichzeitig stattfinde Ärztestreik für eine personelle Besetzung und  bessere Bezahlung zur Sprache kam. Der südafrikanische Gesundheitsminister Aaron Motsoaledi, der IAS Geschäftsführer Craig McClure, der lokale Konferenzpräsident Jerry Coovadia sowie Vertreter der TAC unterzeichneten eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit.

Meldungen

  • Harnwegsinfektion

    20. November 2024: Carbapenem in den USA für unkomplizierte Harnwegsinfekte zugelassen weiter

  • Erektile Dysfunktion

    19. November 2024: Sildenafil jetzt auch als Spray weiter

  • Influenza

    04. November 2024: MF-59 adjuvantierter Influenza-Impfstoff auch für Ältere empfohlen weiter

  • Could not find template blocks/infocenter-ad.htm
  • Mykose

    04. November 2024: C. auris-Screening bei Aufnahme weiter

  • MPOX

    04. November 2024: Tecovirimat-Resistenz in USA weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Tuberkulose

    30. Oktober 2024: N-Acetylcystein kein Nutzen bei Eradikation, bessert aber Lungenfunktion weiter

  • Influenza

    28. Oktober 2024: RKI meldet wöchentlich Viruslast im Abwasser weiter

  • Robert Koch-Institut

    28. Oktober 2024: Neuer STIKO-Vorsitzender: Prof. Reinhard Berner weiter

  • MPOX

    28. Oktober 2024: Erster Fall der neuen MPOX-Variante in Deutschland weiter

  • E. coli

    28. Oktober 2024: Kolibakterien bei McDonald´s weiter

  • HIV

    22. Oktober 2024: Nierentransplantation HIV zu HIV sicher weiter

  • Leberkrebs

    21. Oktober 2024: Immun-Typen können Therapieerfolg beeinflussen weiter

  • MERS

    21. Oktober 2024: Impfstoff in Phase Ib sicher und wirksam weiter

  • Impfung

    19. Oktober 2024: Paul-Ehrlich-Institut wertet Nebenwirkungen von 100 Millionen Impfungen aus weiter

  • Virologie

    16. Oktober 2024: Neues Hochsicherheitslabor für die Marburger Virologie weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.