NRTI - Nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren
Allgemeine Hinweise


Handelsname Substanz Abkürzung
Hersteller
Combivir®
oder generisch
Azidothymidin / Lamivudin AZT/3TC combivir ViiV,
mehrere Hersteller
Descovy® Emtricitabin/Tenofovir Alafenamid F/TAF
Descovy® Gilead Sciences
Emtriva® Emtricitabin FTC emtriva Gilead Sciences
Epivir®
oder generisch
Lamivudin 3TC epivir ViiV,
mehrere Hersteller
Kivexa® Abacavir / Lamivudin ABC/3TC epzicom ViiV
Retrovir®
oder generisch
Azidothymidin/Zidovudin AZT/ZDV retrovir ViiV,
mehrere Hersteller
Truvada®
oder generisch
Emtricitabin/Tenofovir Diproxil TDF/FTC Emtricitabin/Tenofovir Diproxil
(Tabl Hexal)
Gilead Sciences,
mehrere Hersteller
Videx® Didanosin ddI videx Bristol-Myers Squibb
Viread® Tenofovir Diproxil TDF viread Gilead Sciences
Zerit® Stavudin D4T zerit Bristol-Myers Squibb
Ziagen® Abacavir ABC ziagen ViiV

Wirkmechanismus

Die nukleosidischen Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTIs) bzw. Nukleosidanaloga ("Nukes") hemmen das HIV-Enzym Reverse Transkriptase, indem sie als falsche Bausteine in die DNS eingebaut werden und zum Abbruch der Kette führen.

Zidovudin und Stavudin sind soganannte Thymidin-Analoga, Emtricitabin und Lamivudin sind Cytidin-Analoga. Kombinationen von Zidovudin + Stavudin oder Emtricitabin + Lamivudin machen keinen Sinn, da sie den gleichen Ansatzpunkt haben. Didanosin ist ein Inosin-Analogon, Abacavir ein Guanosin-Analogon.

Resistenz

Bei Lamivudin und Emtricitabin reicht die Mutation M184V und bei Tenofovir die Mutation K65R aus, um HIV gegen die Substanz unempfindlich zu machen. Bei den anderen NRTI sind mehrere Mutationen notwendig. Zwischen den einzelnen Substanzen bestehen unterschiedlich starke Kreuzresistenzen. Einzelne Mutationen können auch die Empfindlichkeit von ein NRTI erhöhen.

Nebenwirkungen

NRTI haben ein breites Spektrum von Kurz- und Langzeitnebenwirkungen, das sich ja nach Substanz unterscheidet und dort aufgeführt ist. Nur wenige Nebenwirkungen können bei allen NRTI auftreten, z.B. Laktazidosen. Diese sind jedoch je nach Substanz unterschiedlich häufig.

Wechselwirkungen

NRTI werden überwiegend durch die Niere ausgeschieden. Das Interaktionspotential ist daher gering.


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