Neue Top Level Domain .HIV
Digitale rote Schleife

Digital Rote SchleifeDer in Deutschland eingetragene Verein dotHIV erwirbt die Rechte an der Domain-Endung .hiv. Jeder Klick auf eine .hiv Webseite löst eine kleine Spende für Projekte zur Bekämpfung von HIV/Aids aus. Die Mittel dazu werden über den Verkauf der Domains generiert.

Verein und Social Enterprise

Top Level Domains (TLDs) sind der Grundpfeiler des Internet-Adress-Systems. Sie werden von der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) überwacht, die seit Einführung der Top Level Domains .com und Ländercodes wie .de erst eine Handvoll Endungen neu vergeben hat. Im Juni 2008 beschloss die ICANN, die Regeln für die Vergabe einmalig zu lockern. Und in einer Hamburger Werbeagentur entstand die Idee zu einer „gemeinnützigen Top Level Domain (TLD)“.

Caroline Silbernagel gründete 2011 den gemeinnützigen Verein dotHIV, der von 10 Mitgliedern getragen und von einer GmbH unterstützt wird. Die Geschäftsstelle in Berlin hat fünf feste Mitarbeiter. Doch sie stehen nicht allein da. Im Hintergrund gibt es einen großen Stab von hochprofessionellen ehrenamtlichen Werbe-, IT-, Marketing-, Finanz- und Steuerspezialisten sowie zahlreiche Investoren.

Das ist sicherlich auch notwendig, denn der finanzielle und logistische Aufwand eine Top Level Domain zu erhalten und bewirtschaften ist riesengroß. Um .hiv zu realisieren, hat der Verein dotHIV fünf Jahre lang mit der Internetverwaltung verhandelt und über 600.000 Euro investiert.

Gerade gestartet

Am 26. August 2014 gingen die ersten .hiv Adressen online. Die Verträge zur Domain-Nutzung werden im Auftrag des Vereins über die TLD dotHIV Registry GmbH abgewickelt, deren Geschäftsführerin die Vereinsgründerin Carolin Silbernagl mittlerweile ist. „Das geht nicht anders, denn der gemeinnützige Verein darf nicht verkaufen“, betont Ina von Rosenstiel, die Geschäftsführerin des Vereins. Die Preise für den Endverbraucher liegen bei jährlich ca. 160 €, Vereine im HIV-Bereich können sich um eine kostenlose Domain bemühen. Als Kernzielgruppen hat dotHIV vor allem die Healthcare- und Pharmabranche, Unternehmen mit Interesse an sozialem Image und Privatpersonen im Auge. Doch warum sollten Unternehmen wie ein online-Shop oder eine Bank sich noch eine zweite Adresse mit .hiv zu-
legen?

Die besondere Tür

Eine .hiv Domain birgt Mehrwert für jeden Webseitenbetreiber, indem er sie, einmal online geschaltet, einfach auf seine Homepage weiterleitet. „Eine .hiv-Adresse ist dann wie eine zweite, besondere Eingangstür für die Internet User“, erklärt von Rosenstiel. Der Besucher besucht zwar mit shop.hiv das gleiche Geschäft wie mit shop.com, aber die Mikrospenden machen den Unterschied. So beginnt der Webseitenbesuch mit dem guten Gefühl, sich bereits richtig entschieden zu haben. Der Nutzer erzählt die Geschichte von der anderen Tür weiter, und hält Ausschau nach anderen, vergleichbaren Türen. „Das ist die revolutionäre Idee von dotHIV“, meint Rosenstiel.

Spenden per Klick

„Eine .hiv-Seite ist wie eine zweite Eingangstür für besondere Gäste“, erklärt Ina von Rosenstiel, Geschäftsführerin des Vereins von dotHIV. Der Besucher besucht zwar mit shop.hiv das gleiche Geschäft wie mit shop.hiv, aber er tut das von Anfang an mit dem guten Gefühl, etwas Gutes getan und sich bereits richtig entschieden zu haben, denn sein Click löst eine Spende aus. Ein Zähler auf der Seite zeigt ihm an, wie viele andere auch die .hiv Adresse aufgerufen haben. Er erzählt die Geschichte von der anderen Tür weiter, er hält Ausschau nach anderen Türen. „Das ist die revolutionäre Idee von dotHIV“, meint Rosenstiel.

Spenden per Click

Der einzelne Klick auf eine .hiv-Adresse kostet weder Besucher noch Unternehmen etwas. Die Überschüsse aus den
Domaingebühren wandern zu mindestens 70% in den Spendentopf. Pro besuchter “.hiv”-Webseite geht ein Kleinstbetrag (zum Start sind es 0,1 Cent) vom Überschusstopf in den Topf für aktive Spenden. Ein auf der .hiv Domain geschalteter Klickzähler registriert die Besuche und zeigt an, wie viele Spenden schon freigeklickt wurden. „Daten der User werden dabei nicht gesammelt“, versichert von Rosenstiel. Registrierte Nutzer können auf der Webseite des Vereins (www.click4life.hiv) ab Anfang nächsten Jahres per Voting entscheiden, an welches der zur Auswahl stehenden Projekte Geld fließen soll.

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