Deutsch-österreichischer Aids-kongress 2017
HIV in Motion – Auf dem Weg nach Salzburg
Unter dem Motto „HIV in Motion – Diesseits und jenseits von Grenzen“ findet vom 14. bis 17. Juni 2017 unter der Präsidentschaft von Heribert Stoiber der 8. Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress (DÖAK) in Salzburg statt. Vizepräsidenten sind Andreas Plettenberg und Hans-Jürgen Stellbrink, unter deren Leitung dann der DÖAK 2019 in Hamburg ausgerichtet wird. Die drei großen Themenschwerpunkte in Salzburg werden Therapie, Prävention und Heilung der HIV-Infektion sein. Abstracts für den DÖAK 2017 können vom 7. Dezember 2016 bis zum 27. Februar 2017 eingereicht werden. Alle aktuellen Informationen zum Kongress finden sich unter www.doeak.com.
Im Rahmen des DÖAK 2017 wird auch wieder der HIV-Community Preis verliehen. Ausgezeichnet werden Projekte, die die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit HIV fördern und zur Verbesserung ihrer Versorgung beitragen. Der Preis wird von DAIG, DAGNÄ, Deutscher AIDS-Hilfe und der Firma Janssen ausgeschrieben und ist mit 12.000 Euro dotiert. Bewerbungen werden bis zum 31. März 2017 unter www.hiv-community-preis.de angenommen.
Praxis Vielfalt
Mit vereinten Kräften gegen Diskriminierung – Teilnehmer_innen des Runden Tisches zur „Praxis Vielfalt”
Foto Charlotte Kunath, DAH
Am 23. November 2016 fand auf Einladung der Deutschen AIDS-Hilfe in Berlin ein Runder Tisch zur „Praxis Vielfalt” statt. Dem Treffen vorausgegangen waren ein Runder Tisch und weiterführende Beratungen zum dringend notwendigen Abbau HIV-bedingter Diskriminierung im Gesundheitswesen. Neben zahlreichen Community-Vertreter_innen nahmen auch DAIG und DAGNÄ wieder am jetzigen Runden Tisch teil. Es wurde von allen Teilnehmer_innen beschlossen, das Siegel Praxis Vielfalt einzuführen. Es soll zukünftig an medizinische Einrichtungen vergeben werden, die sich zu einer diskriminierungsfreien Behandlung ihrer Patient_innen verpflichten. Die Vergabe wird dabei an eine Reihe von Kriterien gebunden sein, deren Einhaltung in regelmäßigen Abständen überprüft werden soll. Im Gegenzug wollen die Kooperationspartner des Projekts Fortbildungsveranstaltungen für teilnehmende Zentren anbieten. Das Siegel „Praxis Vielfalt” wird von der AOK gefördert und soll bereits im Laufe des nächsten Jahres eingeführt werden.
PrEP: Wie geht´s weiter?
Die Deutsche AIDS-Gesellschaft hat gemeinsam mit der DAGNÄ und der Deutschen AIDS-Hilfe Ende November 2016 in einer Stellungnahme darauf hinge-wiesen, dass es in Deutschland Klarheit für die Verordnung von Truvada als PrEP geben muss. Eine Erstattung durch Kostenträger würde die notwendige Implementierung der PrEP voranbringen. Es wäre hier beispielsweise denkbar, dass der G-BA auf der Basis einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für medikamentöse Prophylaxen, die PrEP in die Schutzimpfungsrichtlinie integriert. Dann bestünde für Ärzte und Versicherte Klarheit über die medizinische Empfehlung und die Erstattungsfähigkeit einer PrEP. DAIG, DAGNÄ und DAH weisen in ihrer Stellungnahme außerdem darauf hin, dass die Debatte um die Verordnung der PrEP nicht losgelöst von der Kostenfrage geführt werden kann. Sie fordern eine Preissenkung für das Präparat.