Jahresbericht 2016 der Deutschen Aids-stiftung:
Erstmals über 50 Prozent der Hilfesuchenden nicht in Deutschland geboren
Im 30. Jahr ihrer Gründung ist mehr als jede(r) zweite Antragstellende(r) bei der Deutschen AIDS-Stiftung nicht in Deutschland geboren. Seit einigen Jahren steigt die Zahl der HIV-positiven Menschen mit Migrationshintergrund, die sich hilfesuchend an die Deutsche AIDS-Stiftung wenden. Daher hat die Stiftung einen Schwerpunkt auf die Förderung von Projekten sowie Einzelhilfen für diese Zielgruppe gelegt.
Da Menschen mit Migrations- und Fluchthintergrund häufig aufgrund sprachlicher und kultureller Barrieren nur schwer Zugang zu den Angeboten des deutschen Gesundheitssystems finden, bezuschusst die Deutsche AIDS-Stiftung aus einer zweckgebundenen Spende des Verbands der Privaten Krankenversicherung Projekte lokaler AIDS-Beratungsstellen, die speziell infizierten Geflüchteten und MigrantInnen helfen.
In den letzten Jahren war die Betreuung HIV-positiver Geflüchteter auch für die im Bereich HIV und AIDS Tätigen eine große Herausforderung. Mit der Fachtagung „Flüchtlinge, Migrant*innen und HIV/AIDS“ förderte die Stiftung 2016 deshalb den Informationsaustausch zwischen Beratungsstellen, die bereits Hilfsprojekte für Geflüchtete durchführten und denen, die solche Projekte noch planten. Die Ausgaben der Stiftung für individuelle Hilfen an Geflüchtete stieg stark an. 2016 bewilligte die Stiftung mit 17.528 € mehr als zweieinhalb Mal so viel wie im Vorjahr. Die Projektförderung für Menschen mit Migrationshintergrund blieb im Vergleich zu 2015 stabil: Mit 99.894 € unterstützte die Stiftung im Jahr 2016 Projekte, die sich an MigrantInnen richteten.
© DAS
Globaler Kampf gegen HIV/AIDS
HIV und AIDS sind weiterhin nicht heilbar und machen vor Grenzen nicht Halt. Daher hat die Deutsche AIDS-Stiftung bereits zu Anfang der 2000er Jahre begonnen, auch im internationalen Bereich zu helfen. Weltweit sind HIV und AIDS nur zu besiegen, wenn jede und jeder über HIV/AIDS aufgeklärt wird, damit er sich vor Ansteckung schützen kann. Jeder HIV-positive Mensch muss Zugang zur Therapie erhalten. Die Impfstoffforschung muss weiter gestärkt werden, damit sobald wie möglich wirksame Impfstoffe gegen HIV bereitstehen. Daher fördert die Deutsche AIDS-Stiftung in Kenia, Mosambik und Südafrika Projekte, die den Zugang zu Versorgung und Medikamenten für die Menschen vor Ort sicherstellen. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung die HIV-Impfstoffforschung, indem sie eine Koordinierungsplattform deutscher HIV-Impfstoffforscher über das Universitätsklinikum Essen fördert.
Hilfsleistungen 2016 in Zahlen
Im
Jahr 2016 wandte die Deutsche AIDS-Stiftung insgesamt 1.549.966 €
für direkte Hilfsleistungen in Form von Einzel-, Gruppen- und
Projekthilfen auf. Davon flossen 714.660 € in die internationale
Projektförderung von DREAM in Kenia und Mosambik und HOPE Cape Town
in Südafrika. Hinzu kamen außerdem 35.134 € an Investitionskosten
für ein Wohnprojekt in Hannover. Im Vergleich zum Vorjahr sind die
Hilfsleistungen stabil geblieben: 2015 betrugen die direkten
Hilfsleistungen 1.512.220 €. Abschließend bearbeitet wurden 2.027
Hilfsanträge, die von insgesamt 2.246 HIV-positiven Menschen
gestellt wurden. Unter diesen waren 104 Kinder bzw. Jugendliche bis
19 Jahren, die selbst HIV infiziert oder bereits an AIDS erkrankt
sind. Insgesamt hatten aber 1.517 Kinder und Jugendliche als
Mitglieder betroffener
Familien Anteil an den Stiftungshilfen.
Auch diese Zahlen sind im Vergleich zu 2015 stabil geblieben.
Der Jahresbericht 2016 kann heruntergeladen werden unter: http://aids.st/jb
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Menschen mit HIV und AIDS helfen können:
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Sebastian Zimer · www.aids-stiftung.de