ART und Gewicht


Mehrere kontrollierte Studien haben gezeigt, dass es unter einer ART zur Gewichtszunahme kommen kann. Unter welchen Substanzen kommt es zur Zunahme? Und wer ist besonders gefährdet? Bereits 2019 erschien eine retrospektive Analyse von acht Studien an Therapie-naiven zu diesem Thema. Nun ist eine Analyse von 12 von Gilead Sciences gesponsorten Switch-Studien erschienen.

HIV&more
      4/2018
HIV&more 4/2018

In der Studie von Sax et al. wurden Daten von acht randomisierten Studien mit 5.000 therapie-naiven TeilnehmerInnen (10.000 Personenjahre) analysiert, die mit der ART zwischen 2003 und 2015 begannen. Die Gewichtszunahme war in den jüngeren Studien und mit den neueren Regimen größer. Mit der Zunahme assoziiert waren niedrige CD4-Zahl, hohe Viruslast, kein IVDU, weibliches Geschlecht und schwarze Ethnie. Unter INSTI nahmen die PatientInnen mehr zu als unter Proteasehemmern oder NNRTI und unter Dolutegravir und Biktegravir mehr als unter Elvitegravir/Cobicistat. Bei den NNRTI gab es zwischen Rilpivirin und Efavirenz im Hinblick auf das Gewicht keinen Unterschied. Bei den NRTI kam es unter TAF zu einer stärkeren Zunahme als unter TDF, ABC oder ZDV.

In der kürzlich publizierten Arbeit von Erlandson et al. wurden die Daten von 12 randomisierten von Gilead Sciences gesponsorten Switch-Studien analysiert, in denen supprimierte TeilnehmerInnen 4.166 umgestellt und 3.150 weiterbehandelt wurden (11.456 Personenjahre). In beiden Gruppen kam es zur Gewichtszunahme. Wobei die mediane Zunahme bei den Umgestellten signifikant größer war. Am meisten legten die TeilnehmerInnen in den ersten 24 Wochen nach der Umstellung zu. Mit einer Zunahme von mehr als ≥10% waren jüngeres Alter und geringeres Ausgangsgewicht assoziiert. Weight gain: 4,6% (6,4% nach Switch vs. 2,2% ohne Switch) nahmen bis Woche 48 mehr ≥10% zu. Bedeutendster Risikofaktor für eine Gewichtszunahme waren der Switch von Efavirenz auf Rilpivirin oder Elvitegravir/Cobicistat und von TDF auf TAF. Die Umstellung von ABC auf TAF hatte weniger Einfluss als die Umstellung von TDF auf TAF und war nicht mit einer über ≥10% Zunahme assoziiert.


Ausgabe 3 - 2021Back

Meldungen

  • Harnwegsinfektion

    20. November 2024: Carbapenem in den USA für unkomplizierte Harnwegsinfekte zugelassen weiter

  • Erektile Dysfunktion

    19. November 2024: Sildenafil jetzt auch als Spray weiter

  • Influenza

    04. November 2024: MF-59 adjuvantierter Influenza-Impfstoff auch für Ältere empfohlen weiter

  • Could not find template blocks/infocenter-ad.htm
  • Mykose

    04. November 2024: C. auris-Screening bei Aufnahme weiter

  • MPOX

    04. November 2024: Tecovirimat-Resistenz in USA weiter

  • Newletter online

    Jeden Monat akutelle Informationen rund ums Thema HIV und sexuell übertragbare Erkrankungen.

    Für Ärzt_innen, Menschen mit HIV und alle Interessierten.

    Anmeldung hier

  • Tuberkulose

    30. Oktober 2024: N-Acetylcystein kein Nutzen bei Eradikation, bessert aber Lungenfunktion weiter

  • Influenza

    28. Oktober 2024: RKI meldet wöchentlich Viruslast im Abwasser weiter

  • Robert Koch-Institut

    28. Oktober 2024: Neuer STIKO-Vorsitzender: Prof. Reinhard Berner weiter

  • MPOX

    28. Oktober 2024: Erster Fall der neuen MPOX-Variante in Deutschland weiter

  • E. coli

    28. Oktober 2024: Kolibakterien bei McDonald´s weiter

  • HIV

    22. Oktober 2024: Nierentransplantation HIV zu HIV sicher weiter

  • Leberkrebs

    21. Oktober 2024: Immun-Typen können Therapieerfolg beeinflussen weiter

  • MERS

    21. Oktober 2024: Impfstoff in Phase Ib sicher und wirksam weiter

  • Impfung

    19. Oktober 2024: Paul-Ehrlich-Institut wertet Nebenwirkungen von 100 Millionen Impfungen aus weiter

  • Virologie

    16. Oktober 2024: Neues Hochsicherheitslabor für die Marburger Virologie weiter

Ältere Meldungen weiter

Diese Website bietet aktuelle Informationen zu HIV/Aids sowie zur HIV/HCV-Koinfektion. Im Mittelpunkt stehen HIV-Test, Symptome und Auswirkungen der HIV-Infektion, Behandlung der HIV-Infektion, HIV-Medikamente mit Nebenwirkungen und Komplikationen, Aids, Hepatitis B und C. Ein Verzeichnis der Ärzte mit Schwerpunkt HIV ergänzt das Angebot.