Hepatitis B
Dekompensierte Leberzirrhose
Bei dekompensierter Leberzirrhose sind Tenofovir, Tenofovir/Emtricitabin und Entevavir gleichermaßen gut wirksam. Lediglich bei Patienten mit LAM-Resistenz schnitt das Nukleotid besser ab.
Der Effekt von Tenofovir, Entecavir und der Fixkombination Tenofovir/Emtricitabin bei therapienaiven Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose wurde in einer internationalen Studie untersucht. 84% der Teilnehmer waren Männer, 54% waren Asiaten, das mittlere Alter
Lag bei 52 Jahren, der Child-Pugh-Score bei 7 und der MELD-Score bei 9,5. Ein Drittel hatte eine eingeschränkte Nierenfunktion mit einer Kreatinin-Clearance <80 ml/Min.
Ergebnisse
Nach 48 Wochen lag die HBV-DNA bei 71%, 88%
bzw. 73% der Patienten <400 Kopien/ml. Bei den vorbehandelten Patienten mit
LAM-Resistenz schnitt Tenofovir erwartungsgemäp besser ab (50% vs. 89% vs.
33%). Eine HBeAg-Serkonversion wurde bei 21%, 13% und 0% beobachtet und ein
„Versagen“ aufgrund von Verträglichkeitsproblemen hatten 7%, 4% und 10% der
Teilnehmer.
Fazit
Tenofovir und Entecavir sind bei dekompensierter Leberzirrhose gleichermaßen gut wirksam. Die Kombination Tenofovir/Emtricitabin scheint im Hinblick auf die Wirksamkeit keinen Vorteil zu haben. Bei Patienten mit LAM-Resistenz ist Tenofovir günstiger.