Widersprüchliche Daten zum Frakturrisiko
Ein Vergleich der Frakturraten in der amerikanischen HOPS-Kohorte (n=8456) erlitten HIV-Infizierte 4mal häufiger Frakturen als gleichaltrige HIV-negative Amerikaner. Insbesondere Frakturen nicht an den Extremitäten waren häufiger (40% vs. 34%). Unabhängige Risikofaktoren waren ein schlechter Immunstatus (CD4-Zellen <200/ml), Diabetes, eine Hepatitis C-Koinfektion, Diabetes mellitus und Substanzmißbrauch.
Bei Älteren auf Risikofaktoren achten
Dagegen war die HIV-Infektion in der Analyse der Daten der VACS (Veterans Aging Cohort Study, n=40.216 Männer) kein Risikofaktor für Frakturen. Hüft- und Wirbelfrakturen waren jedoch bei älteren HIV-Infizierten etwas häufiger. Das Risiko einer solchen Fraktur bei über 50jährigen wurde durch die HIV-Infektion um rund 30% gesteigert. Aus diesem Grund empfehlen die Autoren eine Knochendichtemessung bei Patienten, die neben HIV noch weitere Risikofaktoren aufweisen.
Prämenopausale Frauen nicht gefährdet
In der WIHS (Women´s Interagency HIV Study), an der 1728 HIV-positive Frauen teilnahmen war HIV beim Vergleich mit HIV-negativen Kontrollen im Verlauf der 5jährigen Beobachtung nach Adjustierung für die traditionellen Risikofaktoren kein unabhängiger Faktor. Somit scheinen zumindest prämenopausale HIV-positive Frauen kein erhöhtes Risiko für osteoporotische Frakturen zu haben.