Faldaprevir und
Simeprevir bei Koinfektion
Die beiden Proteasehemmer in Kombination mit pegInterferon und Ribavirin zeigten eine ähnliche Wirksamkeit. Die SVR-Raten lagen bei frühem Ansprechen bei 86% zw. 87%.
Abb. 1 STARTVerso4 – SVR bei Subgruppen unter
Faldaprevir/pegIFN/RBV
Abb. 2 und 3 Simeprevir/pegIFN/RBV – SVR-Rate nach Subgruppe
An der Faldaprevir-Studie STARTVerso4 nahmen 308, an der Simeprevir-Studie C212 nahmen 106 Koinfizierte mit HCV-Genotyp 1 teil. Die Patienten erhielten 12 Wochen eine Proteasehemmer-basierte Tripletherapie gefolgt von einer dualen Therapie über 12 Wochen, wenn sie früh ansprachen. Patienten ohne frühes Ansprechen wurden insgesamt 48 Wochen behandelt.
Die SVR-Raten lagen insgesamt bei 72% bzw. 74%. Rund 80% bzw. 89% erreichen ein frühes Ansprechen und bei diesen Patienten lag die SVR-Rate bei 86% bzw. 87%. Subgruppen mit negativen Prädiktoren wie IL28B-nonCC usw. hatten auf die Tripletherapie mit Interferon schlechter angesprochen – allerdings mit einigen Ausnahmen und Überraschungen. So verschlechterten der Polymorphismus Q80K bei Simeprevir und die Zirrhose bei Faldaprevir das Ansprechen nicht. Die meisten Patienten, die keine SVR erreichten hatten virologisch versagt und eine Resistenz gegen den Protasehemmer entwickelt.
Beide Proteasehemmer müssen einmal täglich eingenommen werden und sind gut verträglich. Sie können das Bilirubin und die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Beide Substanzen interagieren mit der ART d. h. ggf. muss die Dosis bzw. die ART angepasst werden.
Im klinischen Alltag sollte man bei Patienten, die kein frühes Ansprechen erreichen, die Behandlung abbrechen, meinte Douglas Dietrich, New York, der beide Studien vorstellte,. Die Resistenzentwicklung, die dem fehlenden Ansprechen meist zugrunde liegt, stellt laut Dietrich kein Problem dar. Man könne mit anderen DAA ohne Kreuzresistenz eine „Salvage“-Therapie machen oder warten bis die Mutationen spontan verschwinden.