Favipiravir gegen Ebola
Das Nukleotid konnte die Mortalität
von niedrig virämischen Kranken senken.
In der Phase-2-Studie JIKI wurde Favipiravir in Westafrika gegen Ebola eingesetzt. Die Untersuchung wurde von der Europäischen Union finanziert und von der französischen Gruppe INSERM geleitet.
Inzwischen liegen Daten von 80 Patienten (davon 11 Kinder) vor. Nach einer höheren Intialdosis erhielten Erwachsene 2x1200 mg Favipiravir täglich. Die Wirksamkeit korrelierte mit der initialen Viruslast. 93% der Patienten mit initial hoher Virämie (42% der Teilnehmer) verstarben. 81% davon an Nierenversagen.
Dagegen starben nur 15% der Patienten mit initial geringerer Viruslast (58% der Teilnehmer), obwohl 42% davon ein Nierenversagen entwickelten. „In den drei Monaten vor der Studie lag die Mortalität bei Patienten mit vergleichbarer Viruslast bei 20-30%“, erklärte Denis Malvy, Bordeaux. Zu Beginn der Infektion könnte Favipiravir somit den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.
Als Nachweis einer relevanten Wirksamkeit gegen Ebola kann die Studie nicht gelten. Es waren zu wenig Patienten, es gab keine Vergleichsgruppe und die Mortalität an Ebola war im Verlauf der Epidemie spontan rückläufig. Fest steht lediglich, dass das Medikament in späteren Stadien mit viszeraler Beteiligung kein Effekt hat.