Heilung: Kick & Kill 2.0

Seattle, 23. 2. 2015

Einer der momentan am meisten verfolgten Ansätze zur Heilung von HIV ist unter dem Namen „Kick and Kill“ bzw. „Shock and Kill“ bekannt geworden. Im Prinzip geht es darum, HIV durch eine Substanz aus seiner Latenz zu „kicken“. Durch die dadurch angeregte Produktion viraler Antigene sollte das Immunsystem (möglicherweise noch angeregt durch entsprechende Botenstoffe) in der Lage sein, die virusinfizierte Zelle zu vernichten. Doch die bisherigen Versuche brachten alle nicht die gewünschten Ergebnisse. Entweder gelang es erst gar nicht, HIV in ausreichendem Maß zu wecken oder das anschließende „killing“ fand nicht statt. Doch bekanntlich führen viele Wege nach Rom und auch im Immunsystem gibt es so viele verschiedene Signalwege, dass noch Hoffnung besteht.

Ein solcher Weg könnte mit ein TLR7-Agonist sei. Ein solcher Vertreter ist GS-9620, der in ersten Studien viel versprechend aussieht. TLR7 ist zwar ein Teil des angeborenen Immunsystems, hat aber gleichzeitig eine Brückenfunktion zur adaptiven Immunantwort. So vermag es die Antigenpräsentation zu verstärken und NK- und CD8-Zellen zu aktivieren (= zu „Killern“ zu machen) und auch CD4-Zellen zu aktivieren (und damit möglicherweise HIV aus der Latenz zu kicken). In SIV-infizierten Rhesusmakaken führte (ein für diese Affenart geeignetes Analogon von) GS-9620 während einer suppressiven ART nach viermalieger Anwendung in steigender Dosierung zu ersten Blips. Nach der siebten Behandlung und gleichzeitigem Absetzen der ART stieg die Viruslast bei den behandelten Tieren zwar wieder an, pendelte sich aber auf einem niedrigeren Setpoint ein als in der Vergleichsgruppe.

Außerdem fand man in drei von vier Versuchstieren nach der Behandlung einen verringerten SIV-DNA Gehalt der Zellen, bei den Tieren der Placebogruppe gab es keine Veränderung. Dies ist möglicherweise auf eine erfolgreiche Aktivierung von HIV und anschließende Abtötung der virusproduzierenden Zellen zurückzuführen. Erste Studien beim Menschen laufen.


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